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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Tipperton und Beau umarmten sich, dann stieg Tipperton auf sein Pony und folgte Vail. Der Wurrling zog das Packpferd hinter sich her. Phais und Loric umarmten sich fest und küssten sich zärtlich und lange. Dann stieg Loric ebenfalls in den Sattel, wendete seinen Hengst und folgte Vail und Tipperton hinaus in den strömenden Regen. In den Bergen grollte noch immer der Donner.
    Phais und Beau sahen ihnen nach, und als sie von dem Grau verschluckt wurden, nahm der Wurrling die Hand der Dara und gemeinsam gingen sie an dem Wagenzug entlang, während es unaufhörlich regnete.
    An diesem Tag zogen die Wagenlenker die Kolonne absichtlich weit auseinander, damit niemand direkt in den Spuren des Vordermannes fahren musste. Trotzdem sackten in der regennassen Erde manche Wagen ein und mussten von mehreren Pferdegespannen herausgezogen werden. Folglich kamen sie nur langsam voran, und am Abend hatten sie nur sechs Meilen geschafft. Die letzten Wagen trafen erst lange nach den ersten im Lager ein.
    Es regnete unablässig weiter. Beau saß unter einer Plane, die zwischen seinem Krankenkarren und zwei Pfählen aufgespannt war. »Puh! Und ich dachte, Armeen würden ein Land schnell durchqueren können. Aber wie lange sind wir schon unterwegs? Acht Tage? Ja, acht Tage, seit wir querfeldein gefahren sind, und wir haben erst siebzig Meilen geschafft.«
    »Nicht einmal«, wandte Phais ein. »Nur achtundsechzig Meilen.«
    »Dann frage ich Euch: Kommen Armeen immer so langsam voran?«
    »Ja, wenn sie einen so großen Tross dabeihaben«, erklärte Melor.
    Phais nickte zustimmend. »Aber ich habe von Loric gehört, dass die Vanadurin …«
    »Wer?«, fragte Beau.
    »Die Vanadurin, die Reiter aus den Steppen von Jord.«
    »Oh.«
    »Loric hat gesagt, dass sie gewaltige Entfernung in überraschend kurzer Zeit zurücklegen können.«
    »In welcher Zeit?«
    Phais sah den Wurrling an. »Auf offener Steppe schaffen sie fünfzig Meilen am Tag, mehrere Tage hintereinander, und das ohne frische Pferde.«
    »Fünfzig …?«
    »Ich habe das auch gehört«, erklärte Melor. »Es hat etwas damit zu tun, dass sie ständig die Gangart wechseln. Sie nennen es den Langen Ritt, glaube ich.«
    »Aye«, stimmte Phais ihm zu. »Loric sagt, dass sie außerdem großartige Pferde haben, denen sie die beste Behandlung angedeihen lassen. Sie bekommen bestes Gras, erlesenes Getreide und gutes Wasser, und sie trainieren ihre Ausdauer und lehren sie die Künste des Krieges.«
    »Fünfzig Meilen am Tag.« Beau dachte über die Zahlen nach, die Phais genannt hatte. »Und wie viel schaffen wir? Zehn?« Er sah Melor an und grinste. »Wir brauchen eine neue Armee, was?«
     
    Etwa fünfundzwanzig Meilen entfernt starrte Tipperton bestürzt auf eine weitere Schlucht, durch die ein rauschender Fluss strömte. »Meiner Treu, hier bekommen sie die Wagen nicht so schnell hinüber.«
    Loric stand auf und sah Vail an. »Sie sind noch zwei bis drei Tage hinter uns, angesichts des aufgeweichten Bodens.«
    »Das hier ist schlimmer als die Sumpfebene«, knurrte Tipperton.
    »Die Sumpfebene?«, fragte Vail.
    »Ein Übergang über den Fluss Wilder. Eine Furt, wenn die Ufer trocken sind, und ein Moor, wenn es regnet.«
    Loric deutete nach Süden. »Das Land dahinter ist nicht ganz so schlimm, Tipperton. Trotzdem, wenn die Wagenkolonne hier ankommt, wird der Fluss zu einem reißenden Strom angeschwollen sein, denn er kommt aus dem Rimmen, wo der Sturm am stärksten wütet. Es wird Tage dauern, bis er wieder abschwillt.«
    »Morgen werden wir nach einer Furt suchen«, erklärte Vail. »Dann warten wir darauf, dass unsere Botenreiter kommen und zeigen ihnen, was wir gefunden haben. Sie können die Kunde zur Kolonne bringen.«
    »Und wenn es keinen Übergang gibt?«, fragte Tipperton. »Was dann?«
    »Dann werden wir und die Kolonne warten, bis das Wasser zurückgeht und die Schlucht auf dieselbe Weise überqueren wie die letzte.«
    Tipperton seufzte frustriert.
    Loric sah sich um. »Suchen wir nach einem Ort, wo wir trotz des Wetters einigermaßen trocken lagern können.«
    Sie stiegen auf und ritten zu den Bergen hinauf, in der Hoffnung, eine Höhle, einen Wald oder zumindest einen Überhang zu finden.
     
    In der Nacht ließ der Regen nach, und am Morgen nieselte es nur noch ein wenig. Als die Wagenkolonne aufbrach, wobei die einzelnen Wagen wieder deutlich Abstand hielten, wurden Haupttross und Vorhut noch weiter getrennt. »Es ist schon übel genug, durch diese nassen Hügel zu

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