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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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übertönen. »Wie habt ihr das so rasch geschafft?«
    Tipperton lächelte. »Wenn zweihundert dieser riesigen Baeron ihre Äxte schwingen und die Sägen singen lassen, ist das kein Problem.«
    »Und wie habt ihr die Stämme über die Kluft bekommen?«
    »Ganz einfach, Beau. Stromaufwärts war die Schlucht schmal genug, dass einige der Baeron mit ihren Pferden übersetzen konnten. Sie sind einfach auf der anderen Seite hierhergeritten. Dann haben sie mit Seilen einen Stamm nach dem anderen über die Kluft gezogen. Danach war es ein Kinderspiel. Jedenfalls für die Baeron. Hätten Wurrlinge die Brücke allein erbauen sollen, würden wir immer noch im Tal Bäume fällen.«
    Am nächsten Morgen rumpelten die Gefährte nacheinander über die Brücke. Die Hufe klapperten hohl auf der Holzbrücke, und die Stämme ächzten unter dem Gewicht von Rössern und Wagen, ihrer Fracht und den Kutschern. Ein Wagen nach dem anderen fuhr hinüber, während die beiden Wurrlinge von der anderen Seite aus zusahen. Sie waren mit der Vorhut bereits hinübergeritten. Der Rest des Zuges mischte sich zwischen die Wagen, während die Nachhut und die Kundschafter als Letzte hinüberritten.
    Die großen, friedfertigen Pferde der Baeron schienen sich nicht an der tiefen Kluft zu stören. Als jedoch Tipperton auf seinem Pony über die Brücke geritten war, hatte er sich so weit wie möglich in der Mitte gehalten und sich gehütet, in die Tiefe zu blicken.
    Jetzt standen Beau und er da und sahen dem Tross bei der Überquerung zu. Beau deutete zum rauschenden Fluss hinab. Allerdings war er nicht mehr so ungestüm wie zuvor. »Jetzt haben wir wieder eine Schlucht überwunden. Hoffen wir, dass wir auf dem Weg zu unserem Ziel keine weitere mehr vorfinden.«
    »Das hoffe ich auch, Beau. Wir haben noch zehn Werst vor uns, das sind dreißig Meilen bis Minenburg. Vail, Loric und ich sollten noch vor dem Abend auf die Zwergenfestung treffen. Spätestens aber morgen früh.«
    Beau dachte nach. »Bei der Geschwindigkeit, mit der die Wagenkolonne sich bewegt, wird es Winter sein, bevor wir dort eintreffen.«
    »Winter?«
    Beau lächelte. »Vielleicht nicht Winter, aber bestimmt brauchen wir noch drei oder vier Tage.«
    In diesem Moment tauchten Loric und Vail auf. Der Lian und die Dylvana hatten ein Packpferd und zwei Ersatzpferde dabei. »Wir müssen weiter, Tipperton«, sagte Loric.
    Tipperton stieg auf sein Pony und nahm den Zügel des Packpferdes. Er drehte sich zu Beau herum und atmete einmal tief durch. »Bis bald, Wurro. Wir sehen uns in drei Tagen.«
    »Pass auf dich auf, Tip.«
    Tipperton legt grüßend die Hand an die Mütze, wendete sein Pferd und ritt mit Loric und Vail nach Norden. Sie passierten die Wagenkolonne und waren dann hinter einem Felsvorsprung verschwunden.
    Beau seufzte, und als er sich umdrehte, um sein Pony zu besteigen, sah er, dass Phais bereits im Sattel saß und auf ihn wartete.
     
    »Hist!«, zischte Loric. »Ich höre etwas.«
    Die Mondsichel stand hoch am Himmel, und in ihrem Licht betrachtete Tipperton den Abhang unter ihnen.
    Sie waren zweiundzwanzig Meilen durch das zerklüftete Land geritten, und als die Nacht anbrach, hatten sie etwa acht Meilen vor Minenburg ein Lager errichtet, ohne jedoch ein Feuer zu entzünden.
    Jetzt hörte auch Tipperton das leise metallische Geklirr von Rüstungen und das Klopfen von Hufen auf dem lang gestreckten Abhang.
    »Haltet Euren Pferden die Nüstern zu«, zischte Vail. Sie eilten zu den Tieren und flüsterten ihnen beruhigende Worte in die nervös zuckenden Ohren. Tippertons Pony genoss die Streicheleinheiten, als wären sie längst überfällig gewesen.
    Plötzlich warf das Packpferd den Kopf hoch und schnaubte.
    Die Bewegungen unter ihnen kamen klirrend zum Stillstand.
    »Macht Eure Waffen bereit!«, zischte Loric und zog sein Schwert. Vail und Tipperton nahmen ihre Bögen und legten Pfeile auf die Sehnen.
    »Fertig zur Flucht!«, flüsterte Vail.
    Dann krochen sie zu dem kleinen Felsvorsprung.
    Tipperton schlug das Herz bis zum Hals, und er stieß ein kaum vernehmliches Stöhnen aus, als er unter sich eine Abteilung bewaffneter Berittener sah. Sie waren kampfbereit, und standen lauschend da, während sie sich umsahen und versuchten, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.

9. Kapitel
     
    »An ihrer Spitze ist der Bannerträger«, flüsterte Loric.
    »Welches Emblem zeigt das Banner?«, fragte Tipperton wispernd.
    »Einen Ring …«
    Tips Magen krampfte sich zusammen. Ein Ring aus

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