Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
Vom Netzwerk:
rollen, auch ohne dass Ihr sie noch aufwühlt!«, hatte Bwen Ruar zugerufen.
    Erneut mussten viele Wagen von mehreren Pferden aus dem Schlamm gezogen werden. Und noch bevor sie eine halbe Meile gefahren waren, gerieten die ersten Wagen ins Stocken.
     
    »Himmel!«, schrie Tipperton, um das Donnern zu übertönen. »Ich glaube, ich könnte mit meinem Pony darüber springen!«
    Er schaute über den Spalt der schmalen Felsschlucht, die kaum sieben Meter breit war. Zwanzig Meter unter ihnen rauschte das Wasser des Flusses durch den schmalen Spalt.
    Loric drehte sich zu Vail herum. »Falls wir genug Holz finden, können wir hier hinüber!«
    »Eine Brücke?«, schrie Loric.
    »Aye. Aber die Stämme müssten stark sein.«
    Vail sah sich um. »Im Osten stehen nicht genug große Bäume. Vielleicht finden wir ein Gehölz in den Tälern des Rimmen.«
    »Bäume brauchen Wasser, um zu wachsen!«, rief Tipperton. »Und wenn der Fluss jedes Mal anschwillt, wenn es regnet, würde ich stromabwärts suchen.«
    Loric lächelte den Wurrling an und nickte, dann stieg das Trio auf und ritt nach Westen weiter.
     
    Gegen Mittag hörte es ganz auf zu regnen. Beau streifte seine Kapuze zurück und schaute dankbar zum Himmel. Im Verlauf des Tages riss die graue Bewölkung auf, und blaue Flecken tauchten auf. Als die Kolonne am Abend anhielt und ein Lager aufschlug, zogen nur noch weiße Wolken über den Himmel.
    Trotzdem hatten sie wegen des aufgeweichten Bodens nur fünf Meilen zurückgelegt.
    Beim Essen sagte Phais: »Heute ist Herbsttag, der Tag, an dem Licht und Dunkel sich die Waage halten. In der Nacht werden wir feiern.«
    Melor sah hoch und nickte, aber Beau erblasste. »Meiner Treu, was für ein finsterer Gedanke.«
    Phais warf ihm einen überraschten Blick zu. »Finster?«
    »Aber Lady Phais, von jetzt an wird das Dunkel die Oberhand gewinnen. Ich hoffe, dass ist kein böses Omen.«
    Phais zog den Wurrling an sich. »Habt keine Furcht, kleiner Freund. Denn dieser Tag markiert nur den Wechsel der Jahreszeiten, und wir feiern die Ernte.«
    Beau nickte, aber seine trübe Miene hellte sich nicht auf.
    In dieser Nacht beobachteten die Baeron staunend, wie tausend Dylvana und eine Lian den Herbsttag mit einem feierlichen Tanz begangen. Und zwischen den sich drehenden und singenden Elfen tanzte und sang und drehte sich auch ein einsamer kleiner Wurrling.
    Mehr als zwanzig Meilen von ihnen entfernt, in einem Gehölz aus hohen Pinien, feierten drei weitere Gestalten das Ritual unter dem abnehmenden Mond.
     
    »Eine Brücke?«
    »Aye, Lady Bwen«, erwiderte Ruar. »Vorausgesetzt, Ihr habt in Euren Wagen das notwendige Gerät, um sie zu errichten.«
    »Wir haben Äxte und Sägen, das schon.«
    Ruar wandte sich an Gara. »Eure Pferde sind besser geeignet, die schweren Stämme zur Enge zu schleppen.«
    Gara nickte. »Ich versammle einige Männer, die der Lady Vail zum Gehölz folgen sollen. Wenn Ihr die Schlucht erreicht«, sagte er zu Bwen, »sollte die Brücke stehen.«
    Bwen kratzte sich den Kopf und warf einen kurzen Blick zur Sonne hinauf. Dann schlug sie mit der Hand gegen den schlammbespritzten Karren, der neben ihr stand. »Macht sie solide, Häuptling, denn sie muss einiges tragen.«
    Nach sechs Kerzenstrichen folgten vielleicht zweihundert Baeron Vail zu dem Wäldchen. Sie hatten Äxte, Sägen, Ahlen, Bohrer, Seile und andere Werkzeuge dabei.
    Bis zum Abend hatte die Wagenkolonne weitere sechs Meilen zurückgelegt.
    Am nächsten Tag schafften sie insgesamt sieben und ebenso am übernächsten Tag. Sie wurden vor allem durch das steinige, unwegsame Gelände behindert, weniger durch den aufgeweichten Boden. Als der Abend anbrach, hatten sie die Schlucht erreicht.
    Und wie versprochen, spannte sich eine Brücke darüber.
     
    »Meiner Treu!«, stieß Beau hervor. Er stand neben Tipperton und betrachtete das Bauwerk.
    Es bestand aus fast fünfzehn Meter langen Stämmen, die mit Seilen und Tauen zusammengebunden waren, die von Querbalken unterstützt wurden und die Kluft überspannten. Sie waren mit langen, schweren Pflöcken gesichert, welche in Löchern steckten, die von den Baeron mit ihren Ahlen gebohrt worden waren. Über die Stämme waren roh gezimmerte Planken gelegt und festgenagelt worden. Flache Rampen führten an den Enden dieser Brücke hinab. Sie war knapp fünf Meter breit, aber von keinerlei Geländer geschützt.
    Durch die Kluft unter ihnen strömte der reißende Fluss.
    »Himmel!«, rief Beau, um das Rauschen zu

Weitere Kostenlose Bücher