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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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mehr lange.«
    Borl sah den Wurrling finster an.
    »Ihr habt es selbst gesagt, Lord Borl. In dem Moment, in dem die Schlacht beginnt, folgt sie ihren eigenen Regeln.«
    Borl nickte zögernd, und wandte sich dann ab, um die Steinpaneele wieder zurückzuschieben. Draußen herrschte mittlerweile bereits das Zwielicht, und auf dem Hang lösten die Daelsmannen, die Dylvana und Baeron sowie die zwei Lian und der einsame Wurrling ihre Schlachtordnung auf. Kurz darauf brannten Lagerfeuer in der mondlosen Nacht.
    In der Felsenkammer hatten Borl und Bekki mittlerweile alle Paneele wieder vor die Öffnungen geschoben. Danach hob Bekki den Deckel von der Laterne, und in ihrem fluoreszierenden Licht legten die beiden Zwerge ihre Rüstungen wieder an. Dann gingen sie mit Tipperton die Treppe hinab.
    Während die Minuten verstrichen, wartete Tipperton zusammen mit den neunhundert Zwergen auf den Moment des Angriffs. Nach Mitternacht nahmen sie alle ihre Waffen auf, Lehmtöpfe, die in Schlingen lagen, und steingraue Decken. Sie bauten sich vor den Seitengängen auf, und in der Zwergenfeste wurden sämtliche Lichter gelöscht.
    Tippertons Herz hämmerte, und er umklammerte den Bogen so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Ein einzelner Gedanke hatte sich hartnäckig in seinem Kopf festgesetzt.
    Beim Morgengrauen, Wurro, wird dein tollkühner Plan scheitern. Beim Morgengrauen.

14. Kapitel
     
    Kurz vor Tagesanbruch wurde Beau nach einem unruhigen Schlaf von Loric sanft geweckt. »Die Zeit rückt näher«, sagte der Elf.
    Beau stand auf, als Phais mit seinem Pony am Zügel herankam. »Habt Ihr Kugeln und Schleuder?«
    »Ja. Aber im Krankenkarren sollte ich sie eigentlich nicht benötigen.«
    »Man weiß nie, kleiner Freund«, erwiderte Phais.
    »Aye«, stimmte Loric zu. »Denkt an den Plan: Sollten die Rûpt den Hang hinaufstürmen, müsst Ihr vor ihnen fliehen, so wie wir es auch tun.«
    Beau schaute auf die gewaltige Horde des Gezüchts. Er erkannte jedoch nur Schatten, die sich um die erloschenen Lagerfeuer rührten, von denen nur noch heiße Kohlen übrig geblieben waren. »Oh, ich kenne den Plan. Trotzdem, glaubt Ihr, dass sie angreifen werden?«
    »Nein, das glaube ich nicht«, meinte Loric. »Aber man kann so etwas nie genau wissen.«
    »Wir haben versucht, alle Möglichkeiten einzuplanen«, setzte Phais hinzu. »Dennoch, oft nehmen die Ereignisse eine unerwartete Wendung.«
    »Keine Sorge«, meinte Beau und hob seinen Medizinbeutel auf. »Ich bin auf alles vorbereitet.« Er befestigte den Beutel sorgfältig an den Riemen hinter seinem Sattel. Dann sah er Phais an. »Ich habe noch ein paar Extrakugeln von einem der Waffenwagen bekommen.«
    Loric sah nach Osten, wo die ersten Silberstreifen den Horizont erhellten. Er drehte sich zu Phais herum. »Der Herold der Dämmerung kommt in das Tal, Chier.«
    Phais nickte, kniete sich vor Beau hin und umarmte ihn. »Wir sehen uns später wieder.«
    »Passt auf Euch auf, Phais«, flüsterte Beau und sah dann zu Loric hoch. »Und Ihr auch, Loric.«
    »Aye.« Der Elf sah zu Beaus Pony hinüber. »Und Ihr, Freund, seid bereit zu einem raschen Ritt.«
    »Keine Sorge, Loric. Ich werde reiten wie der Wind.«
    Phais stand auf und ging mit Loric zu ihren Pferden.
    Beau sah ihnen seufzend nach, und als er sich umdrehte, stand Melor mit einer Tasse Tee neben ihm. »Trinkt, Beau, denn es wird vielleicht der letzte Tee sein, den Ihr für die nächsten Tage bekommt.«
    Beau nahm das Getränk dankbar entgegen. »Sollten wir nicht zu den Krankenkarren gehen? Es wird sicher bald losgehen, und ich möchte bereit sein, sobald die ersten Verwundeten zu uns gebracht werden.«
    Es wurde immer heller im Osten, und noch während das Tal in tiefem Schatten lag, stiegen Dylvana und Baeron in ihre Sättel.
    Trotz Tains Einspruch gab Loden Brandt ein Signal. Der Jüngling hob ein Horn an die Lippen und blies hinein. Die Echos hallten laut von den Felsen wider.
    Dann zog Loden sein Schwert, stieß einen Schlachtruf aus und galoppierte allein den Hang hinunter auf die Horde zu. Auf halbem Weg blieb er stehen, streckte in der Dunkelheit sein Schwert in die Luft und schrie der Brut eine Herausforderung zu. Dann ritt er wieder den Hang hinauf, machte kehrt und wiederholte seinen Schlachtruf.
    Wüstes Gebrüll und Verwünschungen antworteten ihm.
    Der Himmel im Osten wurde immer heller, und tauchte jetzt auch den Hang in das fahle Tageslicht.
    Jetzt ritten alle Daelsmannen vor, und die Horde bereitete sich auf

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