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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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stöhnte er. »Ich … ich hole meinen Medizinbeutel!« Er fuhr herum, um zum Lager zurückzulaufen.
    »Das ist nicht nötig, Herr Beau!«, rief Phais. »Von uns ist niemand verletzt.« Sie sah auf Tipperton herunter. »Außer vielleicht im Herzen.«
    Beau kehrte um und eilte zu seinem Freund und der Dara.
    Loric kam ebenfalls zurück, rollte den ersten gefallenen Chabban auf den Rücken und untersuchte ihn. Dann ging er an Phais und den beiden Wurrlingen vorbei zu dem toten Chabban, der direkt neben ihnen lag. Er zog mit einem schmatzenden Geräusch den Pfeil aus der Wunde und wischte ihn an dem Gras sauber.
    »Ich bin eingeschlafen«, jammerte Tipperton. »Das hätte uns alle fast das Leben gekostet.«
    Loric trat neben sie, den Pfeil in der Hand. »Wir haben nur wenig Zeit«, meinte der Alor. Phais sah ihn an, richtete ihren Blick dann auf den flüchtenden Reiter und nickte.
    »Wenig Zeit?«, erkundigte sich Beau.
    Loric deutete mit dem Kinn auf den Hyrianer. »Er wird mit anderen Kriegern zurückkehren. Wir müssen uns beeilen.«
    Tipperton holte bebend Luft. »Es ist alles meine Schuld …«
    Phais packte seine Schultern. »Nein, Herr Tipperton. Das ist niemandes Schuld.«
    »Aber ich bin eingeschla …«
    »Sie haben uns verfolgt, vermute ich«, knurrte Loric. Er hielt Tipperton den Pfeil hin. »Der andere ist zerbrochen, als der Chabban fiel.«
    Tipperton atmete tief durch und nahm den Pfeil entgegen. Er stand auf, steckte ihn in den Köcher und blickte dem flüchtigen Reiter nach, der in diesem Moment hinter einer Anhöhe verschwand. »Wie weit müssen wir laufen, bis wir in Sicherheit sind?«, fragte er Loric.
    Der schätzte die Entfernung zum Hohen Abbruch ab, dessen Flanke im Licht der untergehenden Sonne blutrot leuchtete. »Zehn Werst, vielleicht fünfzehn.«
    »Dann sollten wir aufbrechen«, erklärte Tipperton. »Denn ob es nun dreißig oder fünfundvierzig Meilen sind, es ist eine beträchtliche Strecke.«
    »Und das auch noch mit leerem Magen«, jammerte Beau leise.
     
    Sie flüchteten quer durch die Steppe, ohne sich damit aufzuhalten, ihre Spuren zu verbergen. »Sie wissen, dass wir hier sind«, hatte Loric den Wurrlingen erklärt, »und sie werden uns überholen, wenn wir langsam gehen. In diesem Fall geht Eile vor Sorgfalt.«
    Unter dem Licht des Vollmondes setzten sie hastig ihren Weg fort. Fünfhundert Metern im Marschtempo folgten fünfhundert Meter Trott, und dann wieder von vorn. Sie liefen die ganze Nacht, und ruhten nur gelegentlich kurz aus, vor allem wegen der erschöpften Wurrlinge.
    Bei einer Rast kurz nach Morgengrauen erklärte Tipperton: »Wir halten Euch auf, Loric, Phais. Ihr solltet …«
    »Unsinn, Herr Tipperton«, widersprach Phais. »Macht Euch keine derartigen Gedanken. Es ist nicht mehr weit, denn ich kann schon das mächtige Rauschen des Bellon hören.«
    Tipperton sah sie an. »Ich bitte Euch erneut, das Herr zu lassen, und mich Tip zu nennen, oder auch Tipperton, wenn's beliebt. Ich meine, nachdem ich alle im Stich gelassen habe …«
    Phais legte dem Wurrling sanft einen Finger auf den Mund. »Aye, ich werde Euch Tip oder Tipperton nennen. Es war nur der Augenblick, welcher …«
    »Reiter!« Loric streckte die Hand aus.
    Alle blickten in die angegebene Richtung. Am Horizont tauchte auf einem Hügelkamm eine Gruppe Reiter auf und verschwand sofort wieder in der Senke dahinter.
    »Wie viele?«, fragte Tipperton.
    »Zwanzig oder mehr«, erklärte Loric.
    »Gehen wir.« Beau stand auf, und dann rannten sie nach Nordosten auf die gewaltige Flanke des Hohen Abbruchs zu.
    Diesmal wechselten sie das Tempo nicht, sondern liefen die ganze Zeit, und der Atem der Wurrlinge kam schon bald keuchend und stoßweise aus ihren Mündern.
    Während die Reiter unablässig aufholten.
    Die vier bogen um einen langen Ausläufer des Hohen Abbruchs und sahen in der Ferne einen gewaltigen Strom vor sich, der über den Rand der Klippe stürzte. Hier ergoss sich der gewaltige Argon auf seinem Weg nach Süden in ein kochendes Bassin in der Tiefe. Das Donnern der Bellon-Fälle drang bis zu ihnen und schien die Luft und den Boden selbst zu erschüttern.
    »Wie weit noch?«, fragte Beau.
    »Zwei Werst, vielleicht drei«, erwiderte Loric, der ebenfalls etwas mühsamer atmete.
    »Nach links!«, befahl Phais.
    Etwa sieben Meilen links von den Bellon-Fällen sahen die beiden Wurrlinge einen weiteren Wasserfall, eine silbrige Kaskade, die über die Klippe des Hohen Abbruchs in die Tiefe stürzte. Es waren

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