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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Seite, damit man sich auch um die herrenlosen Tiere kümmern konnte.
    Gleichzeitig marschierten einige Abteilungen von bewaffneten Kriegern mit Speeren und Langmessern umher. Ihre Aufgabe war weit finsterer.
    »Komm«, knurrte Bekki. »Wir haben eine Aufgabe zu erledigen.«
    Tipperton sah den Zwerg fragend an, aber er folgte ihm auf das Schlachtfeld hinaus.
    Sie kamen zu einem Rukh, der hilflos am Boden lag.
    Ein Schwerthieb hatte ihm die Beine vom Körper getrennt. Er versuchte wegzukriechen, aber Bekki packte das Haar des Rukhs, zog seinen Kopf zurück und …
    »Nicht, Bekki!«, schrie Tipperton, während der Rukh erst aufkreischte und dann abrupt still wurde, als die Klinge des Zwerges ihm die Kehle durchtrennte. Schwarzes Blut spritzte aus dem Schnitt.
    Der Zwerg ließ den toten Rukh fallen und sah Tipperton an. Der Wurrling war blass und zitterte, und schien sich jeden Moment übergeben zu müssen. »Hätte ich ihn leben lassen sollen, damit jemand ihn heilen kann?«
    »Ich …«
    »Er war ein Grg, ein Geschöpf Gyphons«, fuhr Bekki fort, als wäre diese Erklärung genug.
    »Ach, Bekki, es ist dennoch nicht richtig. Er konnte sich nicht einmal verteidigen.«
    »Dennoch musste es getan werden.« Bekki ging weiter.
    »Ich kann nicht weiter mit Euch gehen, Bekki!«, erklärte Tipperton. »Nicht, wenn wir so etwas tun.« Er wandte sich ab.
    Bekki blieb stehen. »Hast du mir nicht auf unserer Reise zur Zwergenfeste gesagt, dass du sie alle töten wolltest, als deine Gefährtin von ihnen ermordet wurde? Alle Ökhs, Hröks, Khols, Hèlrösser, Trolle, Flussleute, Kistani, Chabbaner, Hyrianer, kurz alle, die sich auf Gyphons Seite geschlagen haben?«
    Tipperton sah den Zwerg an. »Ja, Bekki, das habe ich gesagt. Aber ich habe feststellen müssen, dass es mich nicht zufrieden macht, wenn ich die Brut und ihre Freunde töte. Rache kann ein verletztes Herz nicht heilen. Und ganz gleich, wie viele ich von ihnen erschlage, nichts wird mir Rynna zurückbringen.« Tränen strömten Tipperton nun über das Gesicht, und er deutete auf das blutige Schlachtfeld. »In der Schlacht zu töten, ist notwendig. Aber dies hier, was du jetzt tust, den Wehrlosen die Kehlen durchzuschneiden, das ist Mord … Wie auch der Tod von Modrus Stimme, der sich ebenfalls nicht wehren konnte.«
    Bekki knirschte mit den Zähnen. »Du musst noch viel lernen, Tipperton. Denn im Krieg zählt nur eines: zu gewinnen.«
    »Selbst auf Kosten der Unschuldigen und Wehrlosen? Kann irgendein noch so hehres Ziel diese Taten rechtfertigen? Ich glaube nicht, ganz gleich wie böse der Feind sein mag.«
    Bekki antwortete nicht, sondern starrte stattdessen ungläubig an Tipperton vorbei.
    Der drehte sich um. Die gewaltigen Portale von Minenburg standen offen, und Gestalten, die von Kopf bis Fuß in Schleier gekleidet waren, kamen heraus. Sie wurden von wild dreinblickenden Zwergenkriegern bewacht.
    Das mussten die Châkia sein, die beschützten, behüteten, bewachten Zwergenfrauen.
    Sie gingen über das Schlachtfeld und knieten sich hierhin und dorthin, um verwundeten Verbündeten zu helfen. Geschickt wuschen sie Wunden, trugen Salben und Kräuter auf, verbanden und nähten.
    Bekki schob hastig den Dolch in die Scheide zurück und nahm seinen Streithammer wieder auf. »Ich muss mit den Châkka den Rand dieses Schlachtfeldes bewachen.«
    Die Zwergenkrieger bewegten sich wie ein Mann, als sie einen Ring aus Stahl um das Schlachtfeld zogen. Sie würden niemals zulassen, dass der Feind ihre geliebten Châkia angreifen konnte. Die Dylvana schlossen sich ihnen an.
    »Ich werde den Heilern helfen«, rief Tipperton Bekki nach. Dann sah er sich suchend nach Beau um. Als er ihn fand, stieß er einen lauten Schrei aus und rannte zwischen den Verwundeten und Sterbenden hindurch zu dem Wurrling, der mit seinem Medizinbeutel in der Hand neben Loric über das Feld ging. Der Elf trug Phais in den Armen. Sie war bis zur Hüfte nackt und rührte sich nicht.
    Währenddessen machten die Daelsmannen und Baeron mit ihrer blutigen Arbeit weiter und sorgten dafür, dass alle Gefallenen der Brut wirklich tot waren, Rukhs, Hlöks, Ghûle, Hèlrösser und sogar die verbrannten Trolle.
    »Beau!«, rief Tipperton. »Beau, Lady Phais, ist sie …?«
    »Nein, Tipperton, aber sie wird sterben, wenn wir ihr nicht schnellstens Güldminze einflößen können. Der Pfeil, der sie traf, war vermutlich vergiftet. Wir bringen sie zur Zwergenfeste.«
    »Folgt mir«, erklärte Tipperton. »Ich weiß so

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