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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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tun sollte.
    Doch ich konnte es nicht. Ich hielt das Messer vor mir und wusste nicht
was ich machen sollte. Ich wollte aus diesem schlimmen Traum erwachen, es
sollte aufhören. Da sprang Aron plötzlich vor und traf direkt auf das Messer,
welches ich noch immer in meinen Händen hielt. Ich war wie erstarrt, als er
langsam zu Boden glitt. Ich hatte meinen eigenen Vater getötet, schoss es mir
durch den Kopf. Ich kniete mich zu ihm nieder und er ergriff meine Hände, sah
mir fest in die Augen.
    »Du…musst…auf…Kalon…aufpassen!« waren seine letzten Worte an mich, ehe
er die Augen schloss und gänzlich in sich zusammensackte.
    Meine Mutter schrie wieder, ehe einer der Männer ihr ein Schwert in den
Rücken rammte.
    Ich weinte und schrie als ich zu Talas Käfig lief und gerade genug Zeit
hatte um sie zu befreien. Ich nahm sie auf den Arm und sie knurrte als die
Männer langsam auf uns zukamen.
    In dem Moment trafen Kalon und die Wachen ein. Erbarmungslos wurden die
Männer niedergestreckt, während ich mich mit Tala in einer Ecke des Raumes
versteckte. Es gab jetzt nur noch uns. Wir teilten unsere Trauer und unseren
Schmerz, dann wurde alles schwarz und ich verlor das Bewusstsein.
    Den Rest kennst du. Kalon ist König geworden und hat sich um mich
gekümmert. Er meinte es wäre besser, wenn niemand erfährt, dass ich noch am
Leben bin, falls es noch andere Menschen gibt, die meinen Tod wollen.
    Ich wurde zum Krieger ausgebildet und habe mir geschworen jeden
Menschen zu töten, der mir über den Weg läuft.«
    Als Kogan mit seiner Geschichte endete, senkte sich Schweigen über uns.
Ich wusste, dass ich etwas sagen sollte, doch ich konnte nicht. Wie konnte man
nur so grausam sein? Die Dunkelheit schien sich zu verdichten und drohte mich
zu erdrücken. Etwas nasses berührte meine Wange, doch es waren nicht meine
Tränen. Vorsichtig drückte ich seine Hand, die immer noch in meiner lag.
    »Das tut mir so leid, Kogan«, sagte ich leise. Durch sein Geständnis,
verstand ich seinen Hass, seine Wut und seine Brutalität mir gegenüber endlich,
wer hätte nicht so gehandelt?
    »Es ist schon lange her…«, erwiderte er zögernd und mit brüchiger
Stimme. »Noch nie zuvor habe ich jemandem so ausführlich davon erzählt, bitte
behalte es für dich…«
    »Natürlich.« Sanft strich ich ihm die Nässe aus seinem Gesicht. »Wenn
du jetzt lieber alleine sein willst…vielleicht ist es besser wenn ich gehe…«,
fügte ich unsicher hinzu, als ich daran dachte, dass meine Anwesenheit nicht
gerade zur Linderung seiner Schmerzen beitragen würde. Ich wollte mich schon
von ihm losmachen, doch sein Griff um meine Hand verstärkte sich sofort.
    »Nein…bitte lass mich jetzt nicht alleine…bitte!« Ohne meine Antwort
abzuwarten, legte er seinen starken Arm um mich und zog mich fest an seine
nackte Brust. Ich ließ es widerstandslos geschehen und war froh, dass er mich
nicht fortschickte.
    »Was würden meine Eltern nur von mir denken, wenn sie mich jetzt sehen
könnten…mit dir«, brach er nach einer Weile das Schweigen. Bitterkeit lag in
seiner Stimme.
    »Sie würden wollen, dass du glücklich bist, Kogan!« War es nicht das,
was alle Eltern für ihre Kinder wollten?
    »Ich hoffe du hast Recht! Erzähle mir von deinen Eltern.« Seine Worte
überraschten mich und ich zuckte mit den Schultern.
    »Da gibt es nichts zu erzählen, ich weiß nichts über meine Eltern.
Weder weiß ich wer sie sind, noch habe ich eine Erinnerung an sie. Ich wurde in
einem Sklavenheim großgezogen und mit fünf Jahreswenden an Belladonna
verkauft«, erzählte ich ihm ausdruckslos. Ich hatte schon lange aufgehört,
Trauer deswegen zu empfinden.
    »Verstehe«, sagte er nachdenklich und fing an mir über meinen Rücken zu
streicheln. »Du solltest jetzt schlafen«, fügte er leise hinzu.
    Ausnahmsweise gehorchte ich Kogan ohne Widerspruch. Im Halbschlaf vernahm
ich noch seine zärtlichen Worte »Du machst mich glücklich, Elvin!«, dann glitt
ich in einen traumlosen Schlaf.

Kapitel 21
     
    Lautes Klopfen weckte ihn am nächsten Morgen. Die Tür zu seinem Zimmer
wurde aufgerissen und Liv trat ein, noch ehe er richtig wusste, was geschah.
    »Kogan! Wach auf! Ich kann Elvin nirgendwo finden, sie ist nicht in
ihrem Zimmer! Weißt du wo…« Ihre Augen weiteten sich, als ihr Blick auf den
zweiten, schlafenden Körper unter seiner Decke fiel. Sie stand wie angewurzelt
da. Kogan hatte Liv noch nie so sprachlos erlebt und konnte sich ein Grinsen
nur schwer

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