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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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Seiten…«,
brachte Liv stockend hervor, während ich sie mit jedem Wort verständnisloser
ansah.
    »Falls du Schmerzen oder irgendwelche Fragen an uns hast…naja immerhin
war es für dich das erste Mal…wir helfen und beantworten sie dir gerne«, sagte
Bari und musterte die untere Region meines Körpers.
    »Natürlich haben wir dir auch ein paar Kräuter gegen eine
Schwangerschaft mitgebracht…«, ergänzte Liv und hielt mir einen kleinen,
braunen Beutel entgegen. Langsam dämmerte es mir und ich sah entgeistert von
einem zum anderen.
    »Ihr glaubt Kogan und ich…haben…« Ich gestikulierte hilflos mit den
Händen.
    »Habt ihr etwa nicht«, fragten Liv und Bari gleichzeitig. Ich schüttelte
den Kopf. »Aber ich habe dich gesehen! Du hast in seinen Armen geschlafen!«
Sofort erhitzte sich mein Gesicht und ich wurde knallrot.
    »Wir haben die Nacht in einem Bett verbracht, mehr aber auch nicht…«,
erwiderte ich kleinlaut.
    »Elvin, man sieht dir an, dass noch etwas anderes passiert ist!«
Eindringlich sahen sie mir in die Augen. Ich seufzte. Ihre Hartnäckigkeit war
unerträglich.
    »Wir haben uns geküsst…«, sagte ich dann und konnte mein glückliches
Lächeln nicht mehr verbergen. Liv und Bari strahlten mich an.
    »Na endlich«, riefen sie im Chor und umarmten mich stürmisch. »Und, wie
war es?«
    Während ich ihnen von unseren Küssen erzählte wusch ich mich und
schlüpfte dann wieder in die schwarze Stoffhose und die blaue Tunika. Bari
machte sich an meinem Gewirr aus Haaren zu schaffen und flocht sie mir wieder
zu einem perfekt sitzenden Bauernzopf.
    »Er möchte mich in der Bibliothek von Aleria treffen.« Ich hielt das
Stück Pergament in die Höhe und zusammen machten wir uns auf den Weg.
     
    Die Bibliothek von Aleria war nach dem Palast das eindrucksvollste
Gebäude. Sie befand sich auf einer kleinen Anhöhe. Alt aussehende Steinstufen
führten zu dem Eingang, der von vier riesigen Steinsäulen gestützt wurde.
    Im Inneren der Bibliothek vergaß ich fast zu atmen. So viele Bücher!
Die Bücherregale an den Wänden gingen bis hinauf zur Decke und waren komplett
gefüllt. Unzählige Reihen von weiteren Regalen verliefen durch das ganze
Gebäude, ähnlich wie in einem Labyrinth.
    Ich hielt Ausschau nach Kogan, entdeckte ihn jedoch nirgendwo. Ich
schritt die Reihen mit Liv und Bari ab, die relativ schnell etwas für sich zum
Lesen fanden und sich in der gemütlich aussehenden Leseecke niederließen. Sie
befand sich in der Mitte der Bibliothek und wurde von einem angenehmen Licht
erhellt. Sessel aus weichem Samt luden geradezu dazu ein, sich in ihnen
niederzulassen und in fremde Welten einzutauchen.
    Ich hatte noch kein passendes Buch gefunden, also stöberte ich weiter. Plötzlich
hatte ich das Gefühl, als würde mich etwas rufen. Ich war ziemlich weit in dem
hinteren Teil der Bibliothek gelandet und sah mich um, konnte aber niemanden
entdecken. Ich schüttelte den Kopf und wollte mich wieder den Buchreihen
zuwenden, als wieder etwas nach mir rief.
    Mit einem Mal gehorchten mir meine Füße nicht mehr und bewegten sich
wie von alleine an den Regalen vorbei. Wie in Trance wurde ich von etwas
angezogen und konnte mich nicht dagegen wehren. Es musste sich um Magie
handeln, anders konnte ich es mir nicht erklären.
    Meine Füße hielten vor einem unscheinbar aussehenden Regal, während
meine Hände automatisch nach einem der Bücher griffen und es aufklappten. Dann
versank alles andere um mich herum und ich sah nur noch den Text, den ich aufgeschlagen
hatte.

Macht,
    mit letzter Kraft
    von den Vieren erschaffen,
    soll zur rechten Zeit,
    in dem auserwählten Kind erwachen.
     
    Königskinder,
    genommen und geformt
    von des Bösen Macht,
    werden beschützen zur rechten Zeit,
    die Auserwählte bei Tag und Nacht.
     
    Erde,
    lebendig und stark
    in des Kriegers Haut,
    Gefühle grausam entzweit,
    doch sein Leben ihr anvertraut.
     
    Feuer,
    mächtig und heiß,
    sind vom gleichen Stamm,
    gibt Wärme und Licht,
    doch auch den Tod bringen kann.
     
    Wasser,
    schnell und wild,
    in des ruhigen Geistes zu Haus,
    sieht weise dem Leben entgegen,
    wird kommen zur rechten Zeit heraus.
     
    Luft,
    wahr und rein,
    des gleichen Blutes vereint,
    nur zusammen kommt die Macht,
    ist es einfacher als es scheint.
     
    Siegt,
    gegen das Böse,
    vereinigt euch in eurem Sein,
    müsst entscheiden wo ihr steht,
    Hilfe bringt der magische Stein.
     
    Sprecht,
    die Worte der Vier,
    gemeinsam die Kraft entfacht,
    nehmt euren Mut

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