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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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Steinplatten
erbaut war und weiter in den Garten hinein führte. Es dauerte nicht lange und
wir waren von allen Seiten von Pflanzen und Blumen umgeben. Ich hielt mir meine
Hand vor Mund und Nase, aus Angst der schwere, süßliche Geruch würde mir meine
Lungen verkleben. Mein zerfetztes Gewand klebte an meinem Körper und Schweiß
lief mir den Rücken hinunter.
    Ein leises Rascheln an meiner Seite ließ mich ängstlich zurückweichen,
wobei ich ungewollt gegen Kogans Brust prallte. Unbeeindruckt stieß er mich von
sich weg und ich taumelte weiter.
    Plötzlich bemerkte ich eine Bewegung aus den Augenwinkeln und dann ging
alles ganz schnell. Ich sah die Pflanze direkt auf mich zukommen, sie war
riesig. Ihr Maul war weit geöffnet, entblößte scharfe Zähne und hatte die Größe
einer Waschwanne.
    Im selben Moment blitzte etwas Silbernes durch die Luft und
gleichzeitig wurde ich zur Seite gezogen. Ich hörte das gefährliche Zuschnappen
der Pflanze nur einen Hauch von mir entfernt, dann fiel sie reglos zu Boden und
bewegte sich nicht mehr. Ich sah zu Kogan, der sein Schwert in der Hand hielt
und fassungslos zwischen mir und der Pflanze hin und her starrte. Er hatte mir
das Leben gerettet!
    Und so geschockt wie er aussah, vermutete ich, dass er mit allem nur
damit nicht gerechnet hatte.
    »Danke«, murmelte ich und neue Hoffnung regte sich in mir. »Ihr scheint
mich ja doch nicht so sehr tot sehen zu wollen wie Ihr ständig behauptet…«
    »Du wirst noch früh genug tot sein«, erwiderte er tonlos, während er
sein Schwert wieder in die Halterung an seinem Rücken schob. »Weiter«, befahl
er dann barsch.
    Den Rest des Pfades konnten wir ohne Probleme passieren, bis wir
schließlich auf eine kleine Lichtung traten. Der Pfad erstreckte sich bis zu
einem Altar und um ihn herum. Auf ihm standen Fläschchen und Schalen mit
Kräutern und Flüssigkeiten und er erinnerte mich sehr an den Altar in der
Höhle. Abseits des Pfades säumte grünes Gras den Boden, wobei es auf der
Lichtung keine einzige der Blumen und Pflanzen gab, die uns auf dem Weg hierher
begegnet waren. Die Luft wirkte ebenfalls klarer und ließ mich wieder normal
atmen.
    Hinter dem Altar traten vier Personen aus den Schatten und reflexartig
versuchte ich nach meiner Macht zu greifen. Ich kam an keine von ihnen heran,
Liv, Dalan, Bari und Eldoras blockierten sie genauso wie Kogan es tat. Ihr
Anblick erschreckte mich, ihre Gesichter waren ausdruckslos, keine Anzeichen
von Gefühlen waren in ihnen zu entdecken.
    »Ihr müsst mir helfen, bitte, Kalon will meine Macht stehlen und mich
umbringen! Hört auf mich zu blockieren, bitte, ihr müsst…«, rief ich ihnen zu
und wollte auf sie zueilen, doch Kogan versetzte mir einen Stoß und sah mich
warnend an. Ich fiel in das feuchte Gras, rappelte mich jedoch sofort wieder
auf. Ich würde Kalon nicht am Boden kriechend entgegentreten!
    Als wäre das sein Stichwort gewesen, trat Kalon auf die Lichtung.
Timono folgte ihm und mir wurde kalt. Warum war er hier? Er hatte doch nichts
mit der ganzen Sache zu tun. Er entdeckte mich und sah überrascht aus mich hier
zu sehen. Misstrauisch beäugte er jeden auf der Lichtung und stellte sich dann
zu mir. Ehe einer von uns Gelegenheit hatte etwas zu sagen, zerschnitt Kalons
Stimme die Stille.
    »Willkommen meine Freunde! Ich bin sehr erfreut euch alle begrüßen zu
dürfen. Heute Nacht seid ihr Zeuge meiner königlichen Macht und werdet die
ersten in allen vier Königreichen sein, die mir Ergebenheit und Treue schwören
dürfen!« In einer übertriebenen Geste breitete er seine Arme zur Seite aus und
warf seinen Kopf in den Nacken.
    So verharrte er einen Moment, ehe er mir direkt in die Augen sah. Ich
hoffe dir gefällt mein Plan kleine Sklavin! Meine Augen weiteten sich als
er in meinem Kopf zu sprechen begann und er lächelte selbstzufrieden.
    »Was habt Ihr mit meinen Freunden gemacht«, fragte ich Kalon und war
froh, dass meine Stimme stark und laut klang. Kalon lachte schallend.
    »Deine Freunde? Sieh sie dir doch einmal an Sklavin! Sie sind nicht
mehr deine Freunde. Sie gehören mir und unterstehen meinem Befehl.«
    »Ihr habt sie mit einem Bann belegt…genauso wie Ihr es mit mir gemacht
habt, damit ich ihnen nicht die Wahrheit über Euch erzählen kann!« In diesem
Moment der Erkenntnis hasste ich ihn. Kalon applaudierte meinen Worten mit
gespielter Freude.
    »Sag mir Sklavin, wie hat es dir gefallen, dass dein geliebter Kogan
dich nicht wiedererkannt und sich stattdessen

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