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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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Stelle töten
sollte«, knurrte er und erschrak ein wenig beim Klang seiner eigenen Stimme die
sich so fremd anhörte.
    »Ich bringe dir eine Nachricht von Elvin!«

Kapitel 26
     
    Natürlich durfte ich während der Vermählung und der anschließenden
Feier nicht anwesend sein, also blieb ich in Timonos Zimmer auf dem Vorsprung
eines Fensters sitzen und betrachtete das Treiben im Hofe des Palastes aus der
Ferne.
    Im ganzen Hof waren Tische aufgestellt, auf denen die leckersten
Speisen angeboten wurden. Wölfe in atemberaubenden Gewändern ließen sich an
ihnen nieder, aßen und lachten miteinander und genossen die Feier
offensichtlich. Anhand ihrer Gewänder erkannte ich schnell, dass es sich
ausschließlich um Adelige handelte. Herausgeputzte Sklaven mit großen Tabletts
auf den Armen bahnten sich ihren Weg durch die Menge und boten verschiedene
Getränke an.
    Musiker standen auf einem kleinen Podest und spielten Tanzmusik,
während sich Paare zu ihr bewegten und ihre Kreise um das riesige Feuer in der
Mitte des Hofes zogen.
    Belladonna und Kalon saßen an einem der Tische. Ihre auffälligen Kronen
glänzten im Schein des Feuers und sie wirkten zufrieden und glücklich während
sie das Treiben ihrer Untertanen beobachteten.
    Von meinen Freunden war nichts zu sehen, was mich nicht weiter wunderte,
doch Kogan stand mit steinerner Miene etwas abseits von Belladonna und Kalon.
Er trug seine schwarze Lederkleidung und seine Schwerter ragten kampfbereit
hinter seinem Rücken hervor. Es war kein ungewöhnliches Bild, mehrere Krieger
waren an verschiedenen Positionen im Hof positioniert, doch keiner von ihnen
hatte so eine gefährliche Ausstrahlung wie Kogan.
    Als hätte er meinen Blick auf sich gespürt hob er ohne Vorwarnung den
Kopf und sah mir direkt in die Augen. Vor Schreck erstarrte ich einen Augenblick.
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während er mich weiterhin wütend
anstarrte. Mit klopfendem Herzen sprang ich von dem Vorsprung und versteckte
mich seitlich an der Mauer neben dem Fenster. Wie hatte er mich so schnell
entdecken können?
    Bei der großen Anzahl von Fenstern war es so gut wie unmöglich jemanden
so schnell ausfindig zu machen. Als ich nach einiger Zeit einen weiteren Blick
in den Hof wagte, war Kogan verschwunden, doch im nächsten Moment wurde die Tür
zu Timonos Zimmer aufgerissen und er stand direkt vor mir, was mich nicht
unbedingt beruhigte.
    Im Gegenteil, sein wutverzerrtes Gesicht und die Tatsache, dass er
eines seiner Schwerter in den Händen hielt ließen mich an die Wand
zurückweichen und ich hatte einen Moment lang das Gefühl, diese Situation schon
einmal erlebt zu haben.
    Als er nichts sagte, sondern mich weiterhin nur anstarrte nahm ich
meinen ganzen Mut zusammen.
    »Hast du meine Nachricht erhalten«, fragte ich vorsichtig. Er erwachte
aus seiner Starre und ehe ich wusste wie mir geschah hatte er mich gepackt und
schmerzhaft an die Wand gedrückt. Sein Schwert lag direkt auf meiner Kehle.
    »Wage es nie wieder mich so respektlos anzusprechen«, knurrte er
gefährlich und verstärkte den Druck der Klinge kaum merklich. Sie schnitt mir
in die Haut und etwas Warmes lief mir über den Hals. Ich wusste, dass er mich
töten würde und fand mich gerade mit dem Gedanken ab, dass es mir lieber war
von seiner Hand zu sterben, als von Kalons, als er zurückwich und ich zu Boden
stürzte.
    »Hast du wirklich gedacht ich würde deinen Lügen glauben schenken«,
fragte er mich dann kalt.
    »Es ist die Wahrheit, du…Ihr müsst mir glauben«, rief ich verzweifelt.
»Ihr kennt mich, warum…«, fuhr ich fort, wurde jedoch von seinem Gebrüll
unterbrochen.
    »Ich kenne dich nicht! Wieso sollte ich auch, du bist nur eine dreckige
Sklavin und wenn der König dich nicht noch brauchen würde, würde ich dich hier
auf der Stelle töten!«
    Statt mich zu ängstigen, machten seine Worte mich nachdenklich. Es
mochte ja sein, dass er mich verachtete, doch das ließ die Tatsache, dass wir
wochenlang zusammen gereist waren nicht verschwinden! Er tat ja gerade so als
wäre er mir hier in Tamaris zum ersten Mal begegnet und das machte mich
stutzig.
    »Dann wäre es ja schon das zweite Mal, dass Kalons Befehle Euch meines
Todes berauben! Solltet Ihr das nicht langsam Leid sein?« Herausfordernd sah
ich ihn an und wappnete mich innerlich gegen seine Wut, doch ich hatte diese
Worte einfach nicht zurückhalten können.
    »Wie hätte ich die Geschichte mit Euren Eltern wissen sollen, wenn Ihr
sie mir nicht

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