Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
mal vier Ellen groß?«
    »Schwer zu sagen, aber die Bergarbeiter in Bythya bekommen Stücke, die fünf mal fünf Ellen groß sind, für ein Silberstück das Blech. Warum willst du so große Platten haben? Die sind schwer.«
    »Ich würde sagen, fünfzehn bis zwanzig Stein.«
    »Dazu würden wir einen Sechsspänner brauchen.« Der Fuhrmann schüttelt den Kopf. »Und drei kräftige Männer, um sie abzuladen. Aber darüber musst du mit Froos sprechen.« Er sieht Yarrl an. »Bis zum nächsten Mal, Schmied.«
    »Aber erhöhe mir ja nicht wieder die Preise«, grollt Yarrl.
    Der Fuhrmann zuckt mit den Achseln. »Es sind schwere Zeiten. Angeblich treiben die Weißen die Analerianer in den Süden Spidlars. Die verdammten Hirten.« Er spuckt in Richtung der erfrorenen Stängel, die im Kräutergarten stehen. »Die verdammten Magier! Und zwischen den beiden soll man jetzt wählen.« Er lässt die Zügel knallen, und der Wagen setzt sich holpernd in Bewegung, wenngleich nicht mehr so laut wie vorher, als er beladen in den Hof eingefahren ist.
    »An die Arbeit.« Der Schmied schiebt die Tür der Schmiede bis auf einen schmalen Spalt wieder zu. »Ich muss noch Blygers Kettenspanner fertig machen.« Er wendet sich an Dorrin. »Willst du immer noch deine Maschine bauen?«
    »Ja, aber ich bin mir noch nicht sicher, wie die Kolben aussehen müssen.«
    Yarrl runzelt die Stirn, weil ihm das Wort nicht vertraut ist.
    »Wahrscheinlich wäre es besser, zwei kleinere zu machen, die jeweils an einem Ende des Schaftes sitzen. Wenn sie einander genau gegenüber liegen, dann arbeiten sie ganz von selbst im gleichen Takt.«
    »Diese Kolben, sind das große Zylinder?« fragt der Schmied.
    »Eigentlich könnten sie jede Form haben, aber als Zylinder sind sie am widerstandsfähigsten.«
    »Wie bei Raketen und Feuerwaffen?« fragt Vaos.
    »Benutzen nicht auch die Pumpenbauer Eisenzylinder?«
    »Ich frage mich, was einer kosten würde«, überlegt Dorrin.
    Yarrl befördert die Eisenstäbe, die der Fuhrmann auf die Werkbank gelegt hat, ins Regal. »Die Schwester deines Freundes Pergun ist mit einem Gehilfen von Cylder befreundet. Er baut Pumpen für Froos.« Die schweren Stangen landen im Holzregal. »Lass uns den Rest auch noch ins Regal legen. Wir müssen nicht nur die Sachen für Blyger machen, sondern auch das, was Honsard uns aufgetragen hat.« Er wendet sich an Vaos. »Wir brauchen noch eine Schubkarre Holzkohle.«
    »Ja, Ser.«
    »Es wird ein langer Winter werden …« Yarrl hebt die Zange, nimmt den halb fertig gestellten Kettenspanner von den Ziegeln und schiebt ihn ins Feuer. Dann sucht er sich eine mittelgroße Greifzange heraus.
    Dorrin betätigt den Hebel des Blasebalgs, bis Vaos mit frischer Holzkohle zurückkehrt.
    »Ein langer, kalter Winter …«
    Vaos stellt die Schubkarre neben dem Schmiedeofen ab, und der Schmied schaufelt die Kohle in das Schmiedefeuer, während Dorrin die letzten Eisenstäbe ins Regal legt.

 
LXII
     
    D er kleine Esstisch ist für zwei Personen gedeckt, in einem Korb auf einem Beistelltisch liegt eine Flasche Wein. Jeslek sieht sich im Raum um und bemerkt ein Pergament auf dem Tisch aus weißer Eiche. Er nimmt das Blatt in die Hand, blickt zum Bücherregal, dann wieder auf die Worte und Ziffern. Die Berechnungen zeigen, dass für die zehn Schiffe, die gerade in Sligo gebaut werden, noch einmal zwanzig Weiße Magier in Dienst gestellt werden müssen.
    »Ich weiß, welche zwanzig das sein werden.«
    Er hält das Blatt mit den Zahlen in der linken Hand und runzelt die Stirn, während er darüber nachdenkt, welche Probleme die Ordnung macht und wie widerspenstig sich die Spidlarer zeigen. Ordnung und Spidlar – wo ist da die Verbindung? Er betrachtet den magischen Spiegel, der in den Tisch eingelassen ist, und konzentriert sich auf diese Frage.
    Die Nebel teilen sich einen Augenblick lang, und das Abbild eines rothaarigen Mannes, der einen Hammer und eine Zange in der Hand hält, taucht auf. Jeslek kennt ihn nicht.
    Ein leises Klopfen holt ihn in die Gegenwart zurück. Er richtet sich auf und lässt das Bild verschwinden. Das Pergament steckt er in eine Lederhülle, die er ihrerseits in einer Ecke des Bücherregals verstaut. Er achtet darauf, keines der Bücher zu berühren, denn jede Benutzung eines Buches verkürzt dessen Lebensdauer.
    Dann öffnet er die Tür und lächelt, als er den leichten Lilienduft wahrnimmt, der Anya einhüllt. »Guten Abend, meine Teuerste.«
    »Guten Abend, Erzmagier.« Anya haucht ihm

Weitere Kostenlose Bücher