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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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fürchte, es gibt nicht mehr viele, die heute noch genügend Goldstücke dafür übrig haben.«
    »Das dachte ich mir.« Dorrin stellt die ledernen Satteltaschen auf die Theke und öffnet die linke. »Diese Sachen hier sind etwas einfacher.«
    Willum sieht die drei Spielsachen an, nimmt die Windmühle in die Hand und dreht an der Kurbel. »Gut gemacht, das muss ich sagen. Aber die Zeiten sind schwer.«
    »Ich verstehe. Das bedeutet sicher auch, dass Ihr Mühe habt, ausgefallene Waren zu finden, die Ihr verkaufen könnt.«
    Willum grinst. »Ihr hättet Händler werden sollen, junger Dorrin. Ihr feilscht wie die besten.«
    »Ihr schmeichelt mir, Meister Willum.«
    »Wohl kaum. Ihr scheint genaue Vorstellungen vom Wert Eurer Waren zu haben. Was verlangt Ihr dafür? Nicht, dass ich viel bezahlen kann.«
    »Ich dachte, Ihr könntet vielleicht ein halbes Silberstück oder sogar sechs Kupferstücke für das Stück herausschlagen.«
    »Sechs wäre ein bisschen viel. Ich könnte Euch ein Silberstück für alle drei anbieten.«
    Dorrin runzelt die Stirn. »Ein Silberstück und zwei Kupferstücke, das würde mir besser gefallen.«
    »Dann lohnt es sich für mich jedoch nicht, nur drei abzunehmen.«
    »Und wenn ich Euch noch zwei weitere Sätze anbieten könnte? Wie wäre es dann mit dreieinhalb Silberstücken?«
    »Das wäre schön, aber …« Willum zuckt wieder mit den Achseln. »Könnt Ihr sie bis morgen liefern? Denn sonst könnte ich wirklich nicht mehr als ein Silberstück und ein Kupferstück für den Satz bieten.«
    Dorrin lächelt, und der Schiffsausrüster schüttelt den Kopf.
    »Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass Ihr sie schon habt?«
    Dorrin lächelt breit. »Ich hatte gehofft …« Er öffnet den zweiten Beutel und holt die anderen sechs Modelle heraus.
    Willum untersucht sie genau. »Ihr arbeitet wirklich gut, Bursche.« Dann hustet er. »Roald – dreieinhalb, bitte.«
    »Ja, Ser.« Der Verkäufer huscht hinter Willum vorbei ins Hinterzimmer, ohne Dorrin auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Der Schiffsausrüster schürzt die Lippen und sagt: »Vielleicht brauche ich in einiger Zeit noch mehr davon – sagen wir, wenn der Frühling beginnt?«
    »Das könnte möglich sein.« Dorrins Gedanken rasen, denn er hat noch zwei ältere Modelle, die er nicht mehr braucht. »Es ist sogar sehr wahrscheinlich.« Die Kopfschmerzen lassen nach, verschwinden aber nicht völlig. Er braucht jemanden, der das Feilschen für ihn übernimmt, denn sonst wird er bald an derart heftigen Kopfschmerzen leiden, dass er nicht mehr klar denken kann.
    Roald kommt mit dem Geld, das er Willum gibt, und Willum legt die Münzen auf die Theke. Die Keule hat er immer noch in der rechten Hand, auch wenn sein Griff sich etwas gelockert hat. »Da sind Eure Silberstücke, Dorrin.«
    »Ich danke Euch, Meister Willum. Und Ihr sagt, Ihr wollt vielleicht noch mehr davon haben?«
    »Möglicherweise, aber ich weiß ja, wo ich Euch finden kann, falls ich sie bald brauche. Wenn nicht, könnt Ihr in drei oder vier Achttagen wieder vorbeikommen.«
    Ein großer, dünner Mann kommt zur Tür herein, und der Händler begrüßt ihn. »Guten Tag, Nallar.«
    »Es ist ein schrecklicher Tag, Willum. Ein schrecklicher Tag. Wir müssen über Lampen reden.«
    Dorrin nimmt die Münzen an sich und steckt sie in seine Börse. »Guten Tag, Ser Willum.« Er verabschiedet sich mit einem Nicken.
    Willum erwidert das Nicken und kommt hinter der Theke hervor, um Nallar zu begrüßen. Roald weicht Dorrins Blicken aus. Dorrin wirft sich die leeren Satteltaschen über die Schulter und geht am warmen Ofen vorbei wieder in die winterliche Kälte hinaus.
    Draußen angekommen, hält er inne. Jetzt, da er wirklich Spielsachen verkauft, sollte er vielleicht Quillers Ratschlag befolgen und der Gilde beitreten. Seufzend lenkt er Meriwhen zum Hafen.
    Im Hafen gibt es nur drei Piere, und die Hafenmeisterei befindet sich direkt vor der dritten. Es ist ein zweistöckiges graues Holzhaus. Neben der Hafenmeisterei steht ein kleineres Gebäude, kaum mehr als ein Schuppen, in dem die Gilde ihren Sitz hat. Nachdem er Meriwhen am Ende des Geländers festgebunden hat, wo bereits ein großer Brauner steht, stampft Dorrin durch den Schneematsch zum Haus. So hoch der Schnee sonst wo auch liegen mag, in der Nähe des Wassers ist er immer matschig, auch wenn Eisschollen auf dem Wasser treiben. Hin und wieder wagen sich sogar mutige Kapitäne mit Küstenschiffen durchs Eis, aber es sind Fahrten, auf die sich

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