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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sie das kauen könnte …«
    »Sie könnte daran ersticken.«
    Er sieht Frisa an. »Wir wollen das in Ordnung bringen, damit es nicht mehr weh tut. Es kann einen kleinen Augenblick noch mehr weh tun, aber danach wird es besser. Wenn wir fertig sind, kannst du etwas Brot haben.«
    »Darf ich es jetzt schon in die Hand nehmen?«
    »Einen kleinen Moment, mein Kind.«
    Rylla kommt mit der Schiene – ein Behelf, der aus Segeltuch und Eichenstäben gebaut ist. Sie sieht Dorrin fragend an, und er nickt.
    »Helft mir, dass sie ruhig bleibt, Merga. Könnt Ihr das?« fragt Rylla.
    Merga nickt.
    »Oooh …«, stöhnt Frisa. Sie windet sich, aber Rylla hält sie fest, während Dorrin, von seinen Sinnen geführt, den Knochenbruch richtet und gleichzeitig dem Mädchen Ordnung und beruhigende Energie einflößt. »Oooh …« Sie zerdrückt den Brotkanten.
    Rylla befestigt die Schiene, während Dorrin den Arm gerade hält.
    Dann berührt er leicht Frisas Stirn. »Das war es schon, Frisa. Wenn du nicht noch einmal damit hinfällst, müsste es ordentlich wieder zusammenwachsen.«
    Merga sieht Rylla und dann Dorrin an.
    »Vier bis fünf Achttage, würde ich sagen«, ergänzt er langsam.
    »Kann ich jetzt dein Pferd sehen?«
    »Ich werde Merga erklären, was sie tun muss«, bietet Rylla an. »Zeige du der Kleinen inzwischen das Pferd.«
    »Darf ich noch etwas Brot haben?« fragt das Kind.
    »Ich hole es dir«, sagt Dorrin rasch. Er geht in die Küche und holt das Brot aus dem Brotkasten. Ryllas vernichtenden Blick ignoriert er.
    Frisa schnappt sich das Brot mit der freien Hand, als Dorrin zurückkehrt, und er hebt sie energisch, aber vorsichtig hoch und bemüht sich, den geschienten Arm nicht zu berühren.
    »Bringt sie in zwei Achttagen wieder her, damit ich mir den Arm noch einmal ansehen kann. Und achtet darauf, dass nichts darauf fällt …« Rylla gibt der jungen Mutter noch einige Anweisungen mit auf den Weg, während Dorrin die Tür der Hütte öffnet und hinter sich wieder schließt.
    »So, da wären wir.« Dorrin bleibt direkt vor Meriwhen stehen. Die Stute hat den kleinen Holunderstrauch angeknabbert, aber nach der ersten Kostprobe wieder aufgehört. Holundersträucher sind sehr, sehr bitter. »Das ist Meriwhen.«
    Die Stute schnaubt, als sie ihren Namen hört.
    »Sie ist … hübsch.« Frisas Atem steht als weiße Wolke vor ihrem Mund.
    Die Morgenluft ist still, und der Schnee funkelt in der Sonne so hell, dass Dorrin blinzeln muss. Die grausame Helligkeit erinnert ihn an Fairhaven.
    Meriwhen bietet die Stirn an, damit Frisa sie mit dem unverletzten Arm streicheln kann. Als Frisa schaudert, dreht Dorrin sich wieder um. »Wir müssen jetzt gehen.«
    »Mach’s gut, Pferdchen.«
    Drinnen angekommen, schließt Dorrin die Tür und setzt Frisa auf dem Boden ab.
    »Er hat ein Pferdchen, ein schwarzes Pferdchen.«
    Merga verneigt sich vor Dorrin. »Danke, Herr.« Tränen laufen ihr aus den Augen, als sie die Hand ihrer Tochter nimmt. »Wir müssen jetzt gehen.«
    Dorrin sieht Rylla an, aber die Heilerin verzieht keine Miene. Er öffnet die Tür und sieht den beiden nach, als sie über den Schnee und das Eis laufen.
    »Schließe die Tür, Dorrin. Es bringt ja nichts, die Wärme zu verschwenden.«
    »Was hast du ihr gesagt?«
    »Die Wahrheit. Dass du ein großer Heiler bist. Jung, aber ein großer Heiler.«
    »Bei der Dunkelheit, ich bin noch nicht einmal ein ordentlicher Schmied, ganz zu schweigen ein Heiler.«
    »Hör zu, Junge. Du hast genug Ordnung in den Knochen, um einen Weißen Magier zittern zu lassen, dass man im ganzen Nordmeer die Knochen klappern hört. Ich habe gesehen, was du für das Mädchen getan hast.«
    »Sie ist nicht in die Stalltür gekommen. Ihr Vater hat sie beide geschlagen. Ich würde …«
    »Du kannst nicht das Leben anderer Leute in Ordnung bringen.«
    »Ich weiß. Ich habe getan, was ich konnte. Aber es wird nicht genug sein.«
    »Eine Weile wird es reichen. Und wenn du heilst, dann tust du alles, was du kannst. Das Heilen ist mehr, als nur die Ordnung zu kennen.« Die klaren grauen Augen, die in dem faltigen Gesicht auf einmal seltsam jugendlich funkeln, mustern Dorrin von oben bis unten. »Reicht es aus, einen starken Arm zu haben, wenn man ein guter Schmied werden will?«
    »Nein.«
    »Weißt du, wie du die Kräuter anwenden musst, wenn du gelernt hast, wie du sie ziehen musst? Natürlich nicht. Du bist genau wie all die anderen Schwarzen.« Rylla hält inne und fügt nach einem Augenblick hinzu:

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