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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und tritt in den kalten, bewölkten Nachmittag hinaus. Der Schweiß gefriert ihm fast auf der Stirn, als er durch die Lücke zwischen den Schneehaufen zur Treppe geht und über die Veranda die Küche betritt. Bevor er hineingeht, säubert er seine Stiefel.
    Der große Raum ist noch wärmer als die Schmiede, denn es gibt hier keinen Abzug, und Reisa hat gebacken.
    »Säubere dich erst mal dort am Waschtisch«, befiehlt Reisa trocken, »sonst musst du hinaus zum Brunnen.«
    »Danke, Herrin des Hauses.«
    »Vergiss das ja nicht.«
    Liedral grinst Dorrin an, als dieser in die Ecke geht, wo in den Wintermonaten der Waschtisch steht. Nachdem er sich gesäubert hat, betrachtet er kopfschüttelnd das dunkle Wasser. Er geht zum Brunnen hinaus, bricht mit dem schweren Haken am Ende des Seils das Eis auf, füllt zwei Eimer und stellt sie auf die unterste Stufe. Dann verschwindet er rasch in seiner Kammer, zieht das zerlumpte Arbeitshemd aus und schlüpft in eins, das besser aussieht. Anschließend trägt er die beiden Eimer in die Küche zum leeren Waschbecken.
    »Das hast du wohl nur gemacht, um frisches Wasser zu bekommen«, sagt er lächelnd.
    Reisa deutet zum Tisch. »Setz dich und nimm dir eine Scheibe frisches Brot. Ich habe ein Glas Marmelade geöffnet. Die Dunkelheit weiß, ob das, was wir haben, reichen wird, bis die Bäume wieder Früchte tragen. Vom Markt am Hafen verspreche ich mir jedenfalls nicht viel.« Reisa gießt einen Eimer des eiskalten Wassers in den großen Kessel auf dem Herd.
    Dorrin setzt sich Liedral gegenüber an den Tisch. »Wie bist du hergekommen? Ich dachte, du wolltest über das Meer reisen.«
    Liedral grinst, aber das Grinsen lässt die dunklen Ringe unter den Augen und das gerötete Gesicht nur noch deutlicher hervortreten. »Einfach war es nicht. Zwischen Quend und Spidlaria fährt ein Schlitten an der Küste entlang. Sie fahren am Strand, und sie sagen, das sei sicherer, als den Weg über das Eis zu nehmen. Ich habe getrocknetes Schweinefleisch und ein paar andere Dinge mitgebracht.«
    »Sie hat das Abendessen mitgebracht – ein schönes Stück Schinken.« Reisa, die mit Kochen beschäftigt ist, dreht sich nicht um. »Der ist jetzt sehr teuer.«
    »Er wird noch teurer werden.« Petra knöpft sich die Jacke zu, bevor sie zur Scheune hinausgeht.
    »Warum …« Dorrin unterbricht sich. Natürlich, wenn das Nordmeer nördlich und westlich von Diev gefroren ist, dann ist Spidlar von den westlichen Handelsrouten abgeschnitten. Nur wenige Händler wagen es, durch die Eisberge zu fahren, die zwischen Spidlar und Sligo auf dem Meer treiben. Es wird noch lange dauern, bis das erste Frühjahrsgemüse reif ist und die Küstenschiffe aus Sarronnyn oder Suthya wieder über das Nordmeer fahren.
    »Ich dachte, ich könnte damit gut verdienen. Man muss eben dort Handel treiben, wo die Leute die Dinge brauchen. Außerdem bin ich nicht gern allzu lange in Freidrs Nähe.« Liedral trinkt einen Schluck heißen, gewürzten Apfelwein. »Und selbst wenn ich ohne Waren zurückfahren muss, habe ich ein bisschen verdient. Nicht viel, aber ein bisschen ist immer noch besser als gar nichts, vor allem im Winter.«
    »Es scheint mir allerdings nicht ganz ungefährlich zu sein«, wirft Reisa ein.
    »Heutzutage ist dank Fairhaven jede Art von Handel gefährlich. Man läuft ständig Gefahr, sein Geld oder Leben zu verlieren.« Liedral trinkt noch einen Schluck Apfelwein.
    Petra stellt einen Becher vor Dorrin ab. »Dieses Mal habe ich ihn dir geholt. Aber nur dieses Mal.«
    »Danke. Das nächste Mal kannst du das Wasser holen.«
    »Er ist einfach unmöglich«, sagt Petra zu Liedral.
    »Er ist eben ein Mann«, antwortet die Händlerin.
    Vaos stampft lautstark durch die Tür in die Küche.
    »Fass hier ja nichts an«, faucht Reisa. Sie hebt mit der einzigen Hand den Kessel und gießt warmes Wasser ins leere Waschbecken. »Du musst dich waschen, bevor du isst.«
    Petra kippt aus dem zweiten Eimer noch etwas kaltes Wasser dazu.
    »Aber Reisa, ich bin am Verhungern.«
    »Wasch dich.«
    Vaos wirft einen Blick zu Dorrin, dann marschiert er zum Waschtisch.
    »Wann gibt es Abendessen?« fragt Yarrl. Er knallt die Tür hinter sich zu und bückt sich, um die Stiefel in die Ecke zu stellen.
    »Sobald du dich gewaschen hast«, sagt Reisa.
    Vaos grinst, während er sich eilig die Hände und das Gesicht am grauen Handtuch abtrocknet.
    »Manchmal kommst du mir vor wie ein Waschweib am Fluss.« Aber der Schmied fügt sich der Anweisung seiner

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