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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Sehne ist nicht eingespannt.
    »Verdammter Wachdienst … ich hasse diesen Hund von Mortyl … hier draußen versuchen, die Überfälle auf die Bauern zu unterbinden … Gespenster jagen … ausgebrannte Hütten und Scheunen … den Arsch abfrieren …« So tönt es aus dem Bettzeug direkt neben dem Feuer.
    »Halt den Mund, Vorban. Wenn du dir die Zunge abfrieren willst, dann mach das wenigstens leise.«
    »Du hast gut reden, Sestal, ihr habt ja einander. Ich hab nur dieses Miststück von Winter, und die ist ein verflucht kaltes Luder.«
    »Halt’s Maul.« Sestal grinst in der Dunkelheit die Schwertkämpferin an, die sein Lager teilt.
    Hinten in der Ecke liegen Brede und Kadara dicht nebeneinander. Kadaras Lippen berühren beinahe Bredes linkes Ohr. »… wir je wieder nach Hause kommen? Ich bin den Schnee und das Eis so leid.«
    »… mir behagt die Kälte auch nicht«, fügt der Wachtposten hinzu, »aber warum jammern? Es ändert ja doch nichts.«
    »Ich habe noch nie so viele Leute verhungern und noch nie so viele Wegelagerer herumstreunen sehen.« Kadara schmiegt sich enger an Brede.
    »Das hat irgendwie mit den Weißen Magiern zu tun.«
    »Verdammt sollen sie sein. Ich will nach Hause. Lortren hat gesagt, es würde nur ein Jahr dauern.«
    »Sie hat gesagt, es wäre mindestens ein Jahr, und wenn du nicht im Winter über die Westhörner und zu Fuß nach Sarronnyn oder Suthya laufen willst …«
    »Ich weiß, wir können nicht die Straßen der Magier nehmen, aber das macht mich auch nicht glücklicher. Manchmal habe ich Angst, dass ich hier bleiben muss, bis ich sterbe. Ja, wir können nach einem Jahr zurückkehren … falls wir ein Schiff finden. Lortren und ihre Lügen!« zischelt Kadara. »Dorrin ist mit seinen verdammten Maschinen glücklich. Er hat genug zu essen und ein warmes Bett.«
    »Mir kam sein Bett ziemlich kalt und einsam vor. Er hat ja nicht einmal einen Ofen im Zimmer. Und dich hat er auch nicht.« Brede drückt sie an sich.
    Ein lautes Husten unterbricht sie.
    »Hört mit dem Geturtel auf, ich will schlafen.«
    »Du bist doch nur eifersüchtig, Vorban«, gibt Brede leise zurück.
    »Da hast du verdammt recht, ich bin eifersüchtig, und vor allem ist mir kalt.«
    »Schlaf jetzt, Vorban. Oder löse mich ab, damit ich schlafen kann«, faucht der Wachtposten.
    Nach einigem leisem Gemurmel wird es still in der Schutzhütte. Nur hin und wieder ist ein Schnarchen zu hören.
    »Halt mich fest.« Kadara zittert, als sie Brede ins Ohr flüstert. »Halt mich ganz fest.«
    Draußen fegt der Wind federleichte Schneeflocken über die Straße und die Mauer, und irgendwo im kalten Licht der Sterne ruft ein Schneefalke. Der Wachtposten rutscht ein wenig auf der Bank hin und her.

 
LXIX
     
    » D orrin?« Reisa tritt neben den kleinen Schleifstein am Wasserkasten.
    Vaos betätigt weiter den Blasebalg, während Dorrin den Vorschlaghammer bereithält und wartet, dass Yarrl das Eisen im Schmiedefeuer wendet.
    »Deine Händlerfreundin ist da. Sie will dich sehen, und es scheint wichtig zu sein.« Reisa grinst kurz.
    Dorrin kann nicht verhindern, dass er bis über beide Ohren errötet. »Das muss warten, bis wir mit den Teilen hier fertig sind.«
    »Bei den Dämonen, wie recht du damit hast«, knurrt Yarrl.
    »Ich bitte sie in die Küche. Es ist zu kalt, um draußen herumzustehen.«
    Yarrl wartet, bis das Eisen kirschrot ist, dann legt er es rasch auf die untere Hälfte der Form, die im Amboßloch festgeklemmt ist, und legt den oberen Teil der Form darüber. Dorrin schlägt mit dem Vorschlaghammer zu. Trotz der Kälte, die draußen vor der Schmiede lauert, gerät er kräftig ins Schwitzen, bevor Yarrl das Eisen noch einmal ins Feuer schiebt. Als es heiß genug ist, nehmen sie die Arbeit wieder auf.
    Dorrin weiß nicht, wie lange sie brauchen, um den Rahmen für den fahrbaren Kran zu vollenden, aber als sie fertig sind, ist sein dünnes Hemd schweißnass. Vaos hat zu pumpen aufgehört und ist schon unterwegs, um den nächsten Korb Holzkohle zu holen.
    »Ein schwieriges, sperriges Stück.« Yarrl hat die Greifzange „zur Seite gelegt. Der Rahmen ist gehärtet und liegt zum Abkühlen auf den Ziegelsteinen neben dem Schmiedefeuer. »Damit wird das Beladen der Wagen einfacher, meint Honsard.« Er hustet. »Geh nur und sprich mit deiner Freundin. Für die Bolzen brauche ich nur noch Vaos. Du kannst dann später oder morgen die Kanten abgraten und abfeilen.«
    »Danke.« Dorrin wischt sich das Gesicht mit dem Unterarm ab

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