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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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erwartest von mir, dass ich gieße und Unkraut jäte?« Ryllas Stimme klingt grantig, aber ihre Augen funkeln.
    »Nur manchmal. Es wird uns allen zugute kommen.«
    »Wir werden mehr Gewürz haben als …« Sie hustet. »Wirst du denn alles verkaufen können?«
    »Ich hoffe nicht, aber ich wette, wir werden es tun. Am Ende sogar die Kartoffeln.«
    »Hast du etwas von deinen Freunden, den Schwertkämpfern, gehört?«
    »Sie haben Brede zum Truppführer ernannt und einen neuen Trupp aufgestellt.«
    »Ah … und dabei war der Rat noch nie sehr großzügig mit seinem Geld und erst recht nicht bei jemandem, der wie ein Schwarzer gerochen hat.«
    Dorrin denkt darüber nach, dass man … etwas … brauchen wird, um die Weißen aufzuhalten. »Hast du Salpeter?«
    »Nicht, wenn du mit Schwarzpulver herumspielen willst. Außerdem kann das ein guter Weißer schon aus größerer Entfernung zünden.«
    »Ich hatte etwas anderes im Sinn.«
    »Aber setz mir nicht die Hütte in Brand, Dorrin.«
    »Ich werde den alten Wurzelkeller benutzen.«
    »Ich hole dir ein bisschen Rotbeerensaft.« Rylla schlurft zur Hütte zurück.
    Dorrin hofft, ihr Kommentar war eine schweigende Zustimmung. Will er zu viel zu schnell erreichen? Wahrscheinlich, aber die Zeit läuft ihm davon. Irgendetwas ist im Gange, abgesehen davon, dass die Weißen Magier versuchen, die spidlarischen Händler zu ruinieren oder sogar ganz Spidlar zu übernehmen. Die Weißen sind im Grunde keine guten Kämpfer, und doch beherrschen sie schon fast den gesamten Osten Candars. Haben sie das durch Hinterlist geschafft, mit Hilfe von Gier und Bestechung?
    Er denkt an Fairhaven und lacht über die Ironie dieser Vorstellung. Sie haben halten können, was sie gewonnen haben, weil sie dafür gesorgt haben, dass die neuen Regierungen im Grunde mehr auf Ordnung geachtet haben als die alten Herrscher, die vor ihnen da waren – aber im Grunde regieren die Weißen ja überhaupt nicht selbst. Sie haben meist sogar die alten Grafen, Fürsten, Vicomtes und Präfekten im Amt belassen und in jeder Provinz einfach einen Weißen Magier postiert. Dorrin dreht sich kopfschüttelnd um und folgt Rylla ins Haus.

 
LXXX
     
    D orrin führt Meriwhen über das regennasse Pflaster am Roten Löwen und am Krug vorbei. Die Bettlerin sitzt mit ihrem Kind auf einem verwitterten Steinblock, der zu einem Gebäude gehört hat, das es nicht mehr gibt.
    »Ein Kupferstück, Meister? Und wenn es nur ein halbes ist, für eine Witwe und ihr Kind?«
    Dorrin weiß, dass es nicht sehr barmherzig ist, aber das Klagen der Frau geht ihm auf die Nerven, und er hat noch nie gesehen, dass sie irgendetwas anderes getan hätte, als zu betteln. Er ignoriert ihre Rufe und reitet zum Schiffsausrüster.
    Irgendwie sieht das Gebäude anders aus. Er mustert die gekreuzten Kerzen auf dem Schild und bemerkt, dass kein Name darüber steht. Mit seinen Satteltaschen und dem Stab betritt er den Laden. Mitten im Raum steht wie immer der runde kleine Ofen, der jetzt, da die kälteste Jahreszeit vorbei ist, nicht mehr gebraucht wird. Rechts ist die Theke aus Eiche, die sich an der ganzen Wand entlang zieht. Vor dem Durchgang zum Hinterzimmer hängt eine Decke, und wie beim letzten Besuch steht Roald hinter der Theke.
    »Ja, Ser?« fragt Roald, indem er besorgt den Stab beäugt.
    »Die Veränderungen …«, meint Dorrin unbestimmt.
    »Es sind nicht sehr viele, Ser. Ser Willums Sohn und seine Witwe haben mich eingesetzt, um das Geschäft zu führen und den jungen Halvor auszubilden.«
    »Ich habe noch keine Einzelheiten gehört.«
    »Es waren Wegelagerer, Ser. Die Wächter haben seine Leiche gefunden, aber die Waren und das Geld waren fort.« Roald sieht die Satteltaschen an, die Dorrin mitgebracht hat. »Seid Ihr nicht der mit den kunstvollen Spielsachen?«
    Dorrin nickt. »Ser Willum war von ihnen sehr angetan.«
    »Vielleicht können wir eines oder zwei abnehmen, Ser … wie war noch gleich der Name?«
    »Dorrin.«
    »Danke, Ser. Vielleicht nehmen wir eines oder zwei ab, aber wir müssen jetzt auf andere reisende Händler zurückgreifen, und …«
    »Ich verstehe.« Dorrin nimmt ein Sortiment kleinerer Spielsachen aus der Satteltasche. »Dann könnte ich mir vorstellen, dass die kleineren eher in Frage kommen.«
    »Das denke ich auch. Vielleicht das Boot hier und die Mühle? Sagen wir, zwei davon für ein halbes Silberstück?«
    Dorrin lächelt höflich. »Selbst wenn er scharf gefeilscht hat, war Ser Willum immer bereit, beinahe vier

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