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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ausbildet, sagt mir, ich dürfe nicht nur die Bedürftigen heilen, denn ein mittelloser Heiler braucht bald selbst einen Heiler. Im Winter ist das Wasser außer in den Städten meist besser als im Sommer, aber die Leute halten mich für einen Sonderling, wenn ich ihnen sage, sie sollen das Wasser in einem Kessel abkochen, bevor sie es trinken. Die meisten würden lieber Bier oder Wein trinken, aber wer von den Armen kann sich das schon leisten?
    Kadara und Brede verbringen jetzt viel Zeit auf der Straße. Es scheint so, als würden trotz des Winters die Überfälle und Raubzüge weitergehen. Das kommt mir komisch vor, weil doch alle Straßen unpassierbar sind, abgesehen von den Hauptstraßen, die von den Händlern freigefahren werden. Selbst getrocknete Früchte sind jetzt schwer zu bekommen, und Gewürze gibt es praktisch überhaupt nicht mehr. Das könnte bedeuten, dass Du im Spätsommer ganz gut verdienen kannst, falls es Dir gelingt, Spidlar mit dem Küstenschiff zu erreichen.
    In gewisser Weise kommt es mir vor, als würde ich Dich schon länger kennen als die beiden kurzen Spannen, die wir zusammen verbracht haben. Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, bis Deine Reisen Dich wieder hierher führen.
     
    Dorrin
     
    »Ich darf doch annehmen, dass Ihr den Brief zum Empfänger verfolgt?«
    »Das haben wir schon getan. Er geht an eine Händlerin namens Liedral …«
    »Das ist offensichtlich.«
    »… die von Jellico aus arbeitet. Normalerweise geht sie als Mann durch, und sie zahlt keinen Tribut an Fairhaven. Sie benutzt die Nebenstraßen. Da sie nicht sehr erfolgreich ist, hat niemand sie bisher beachtet. Außerdem stammt sie aus einer alteingesessenen Familie. Ihr Bruder ist in der örtlichen Politik aktiv.«
    »Wie aktiv?«
    »Ich glaube, er steht auf Sterols Soldliste.«
    »Oh … dann hat unser guter Freund Sterol also seine Spionagetätigkeit nicht aufgegeben?«
    Fydel zieht beide Augenbrauen hoch. »Habt Ihr etwas anderes erwartet?«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagt Jeslek grinsend.
    »Wollt Ihr, dass irgendein Unfall geschieht?«
    »Noch nicht. Ich muss darüber nachdenken.« Jeslek betrachtet das Glas auf dem Tisch, dann sieht er nach draußen. Es regnet.
    »Ist das alles?«
    Jeslek nickt, dreht sich aber nicht um, als Fydel hinausgeht und die Tür hinter sich schließt. Dann blickt er in den Spiegel und konzentriert sich. Dorrins Bild erscheint auf der Fläche. Dieses Mal arbeitet der Schmied an einem kleinen, schwarzen Gegenstand. Abrupt hebt Dorrin den Kopf, und sein Blick scheint Jesleks Blick zu erwidern, bevor der Nebel sich wieder über das Bild legt.
    »Hmm …« Der Schwarze Schmied wird stärker, viel stärker. Aber er ist jung und mit dieser Händlerin verbunden. Jeslek schreitet im Zimmer auf und ab.
    Auch Fydel wird allmählich zum Problem. Er hat ihm den Brief fast eine Jahreszeit zu spät gegeben – das war ein wenig nachlässig, beinahe schon eine Beleidigung. Jeslek muss lachen, als er daran denkt, dass die Schiffe beinahe fertig sind.

 
LXXIX
     
    D orrin kämpft mit dem Spaten und wendet langsam die lehmige Erde, um Ryllas Garten zu erweitern, damit Eispfeffer und Kartoffeln gesetzt werden können. Das Gärtnern ist sogar noch schwerer als die Arbeit in der Schmiede. Vielleicht scheint es ihm auch nur so, weil ihn ständig kleine Insekten plagen.
    Er verscheucht eine Stechfliege. Er will weder Zeit noch Energie darauf verwenden, einen Schutz zu sprechen. Er wischt sich die Stirn ab. Die Nachfrage nach Gewürzen wird sicher steigen, und er kann damit Geld verdienen, aber er hatte vergessen, dass auch die beste Idee etwas Arbeit erfordert, wenn sie umgesetzt werden soll.
    Er atmet tief durch und beginnt mit der nächsten Furche. Auf halbem Wege wischt er sich wieder die Stirn ab und schlägt nach einer Stechfliege. Er blickt zum kleinen Hügel über dem Teich und misst ihn im Geiste ab. Wenn … er schüttelt den Kopf. Er denkt schon über das nächste Unternehmen nach, dabei hat er noch nicht einmal die Grundsteine für die Hütte und die Schmiede gesetzt. Er will sich fließendes Wasser legen.
    Er nimmt wieder den Spaten und denkt sehnsüchtig an den Rauch in der Schmiede, an Hämmer und sogar an die Herstellung von Nägeln. Dann muss er lachen.
    Als der Vormittag zur Hälfte verstrichen ist, hat er geschafft, was er sich vorgenommen hat. Morgen wird er säen und Schösslinge setzen. Rylla kann sich um das Gießen kümmern.
    »Das ist kein Garten, das ist ein Feld. Ich nehme an, du

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