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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und schlägt noch einmal wild um sich, ehe er sein Pferd auf die Straße nach Gallos lenkt. Ein anderer Reiter hat die Hand auf die Brust gepresst. Er kippt aus dem Sattel, ein Fuß ist im Steigbügel verfangen, und das Pferd schleift ihn mit.
    »… Osten! Über die Straße zurück!«
    »Jetzt!«
    Bredes Schwert zuckt wie ein Blitz, und zwei Galler fallen, bevor sie überhaupt begriffen haben, dass der blonde Riese zwischen sie gefahren ist.
    »… Bastarde …«
    »… oooh …«
    Kadara, in jeder Hand ein Schwert, haut Arme und Köpfe ab und folgt dicht hinter Brede. Brede reißt das Pferd herum und rast noch einmal durch die gallischen Räuber, fällt einen Reiter, dann noch einen. Die acht anderen können insgesamt vier weitere überwältigen.
    Ein einzelner Reiter löst sich aus dem Handgemenge und reitet bergauf. Kadara verfolgt ihn sogleich, tief über den Hals des Pferdes gebeugt. Er sieht sich um, bemerkt die Verfolgerin und gibt seinem Pferd die Sporen.
    Kadara lächelt und lässt ihre Stute in ihrer eigenen Geschwindigkeit laufen. Nach einer Meile liegt sie nur noch eine Rute hinter dem schwächeren Pferd.
    Der Galler dreht sich im Sattel um, sieht, dass ihn nur eine einzige Gardistin verfolgt, grinst und zückt den Säbel.
    Das Grinsen vergeht ihm, als Kadara die Zügel fallen lässt und das Kurzschwert aus Westwind hebt, das eine Spitze wie ein Dolch hat. Sie wirft es und trifft seinen Rücken, dann fegt sie mit dem Langschwert seine unbeholfene Parade zur Seite und stößt ihm die Waffe mit der Rückhand durch die Kehle.
    Sobald der Reiter im Sattel zusammensackt und das Pferd langsamer wird, zügelt Kadara auch ihr Pferd, steigt ab und wischt die beiden Waffen ab. Dann führt sie das Pferd, auf dem der tote Galler hängt, zu ihrem Trupp zurück.
    Als sie sich der Stelle nähert, hört sie als erstes die Schaufeln. Die Händler sind natürlich längst fort, sie eilen nach Elparta zurück, nachdem ihnen bewusst geworden ist, wie gefährlich heutzutage eine Reise nach Gallos sein kann. »Sie werden es in einem Achttag auf einer anderen Straße versuchen, die Trottel«, murmelt Kadara.
    »… hat die Wildkatze wieder einen erwischt …«
    »… möchte ich lieber keinen Streit haben …«
    Sie hält neben der zweiten Schwertkämpferin ihrer Gruppe an. Jyrin hebt schon das erste Grab aus. Kadara stößt den toten Reiter aus dem Sattel, erleichtert ihn mit geübten Bewegungen um Kleingeld im Wert von zwei Silberstücken, ein Messer, zwei Ringe, ein Amulett, den Säbel und die Scheide.
    »Willst du eine Pause einlegen und mich für diesen hier sorgen lassen?«
    Jyrin gibt Kadara die Schaufel. »Aber gern.«
    Kadara schneidet das Gras auf und legt die Soden zur Seite, dann gräbt sie ein Loch in die dunkle, lehmige Erde. Sie hört nicht auf, als Brede zu ihr geritten kommt und die beiden teilweise ausgehobenen Gräber betrachtet.
    »Denkt daran, wir wollen möglichst wenig Spuren hinterlassen.« Er reitet zur nächsten Gruppe weiter.
    »Ich weiß nicht, ob das wirklich so wichtig ist«, meint Jyrin. »Was meinst du?«
    Kadara denkt einen Moment darüber nach und verscheucht eine Fliege. »Ich glaube, es soll so aussehen, als wären die Galler spurlos verschwunden. Wie würdest du dich fühlen, wenn ein ganzer Trupp spurlos verschwindet?«
    »Das würde mir überhaupt nicht gefallen. Hast du deshalb den letzten Mann so verbissen verfolgt?«
    »Ja.« Kadara gräbt weiter.
    »Ich habe mich schon gewundert, wozu ihr die Schaufeln braucht.« Jyrin blickt zum blonden Truppführer, der das Ausheben der übrigen Gräber überwacht. »Ihr zwei könnt einem wirklich angst machen.«
    Kadara wischt sich den Schweiß von der Stirn. Sie wünscht, der Sommer hätte sich noch etwas Zeit gelassen. Dann hebt sie das Grab, das keinen Grabstein tragen wird, tiefer aus.

 
LXXXII
     
    D orrin betrachtet die drei Stapel und vergleicht sie mit dem vierten, der dunkelgraue Kügelchen enthält. Mit den Sinnen tastet er einen nach dem anderen ab.
    Schließlich versteht er … genug. Vorsichtig füllt er das gelbe Pulver wieder in das eine, das weiße Pulver in das andere Glas und die Holzkohle in den Behälter. Das graue Pulver bringt er zum Fass, das in der Ecke steht. Er öffnet den mit Eisen beschlagenen Holzdeckel und kippt das Pulver vorsichtig hinein. Dann geht er die Stufen aus gestampftem Lehm hinauf, stößt die verzogene Tür auf und muss sich, als er sie wieder schließt, gegen den Wind stemmen, der dem Gewitter

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