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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Milch, noch heute Morgen.«
    »Es gießt in Strömen.« Petra schaut in die graue Dämmerung hinaus und schließt vor dem Vorhang aus Wasser, der draußen niederfällt, sofort wieder die Tür.
    »Die Milch brauche ich trotzdem.« Reisa hustet. »Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Präfekt behauptet, das Land oberhalb von Elparta gehöre zu Gallos.«
    »Das stimmt doch überhaupt nicht«, schnaubt Petra.
    »Wir werden Nägel brauchen, ein paar kleine Fässer mit normalen Flachköpfen, lange und kurze. Werthen bestellt immer ein Fass, kurz nachdem der Schlamm wieder trocken ist.« Yarrl grinst. »Antras oder Henstaals Nägel mag er nicht.«
    Dorrin stöhnt. Er hasst es, Nägel zu machen, auch wenn die Arbeit ihm inzwischen keine Mühe mehr bereitet.
    »Ein richtiger Schmied stöhnt über Nägel, aber er macht sie gut. Bei der Dunkelheit, wozu haben Schmiede denn sonst ihre Zuschläger? Die machen die Nägel und schmelzen den Abfall zu Stäben und Barren.« Yarrl steht auf und trinkt seinen Becher Apfelwein aus. »Lass uns anfangen. Wo ist denn nun dieser nutzlose Tagedieb?« Er tut so, als hätte er Vaos nicht in die Küche huschen sehen.
    Petra schneidet für Vaos eine Scheibe Brot ab und gibt ihm ein Stück Käse. Dann zieht sie einen rissigen, geölten Regenmantel von einem Haken neben der Tür.
    »Wo steckt der nutzlose Tagedieb?« knurrt Yarrl noch einmal, Vaos ignorierend.
    »Wahrscheinlich spielt er mit Zilda«, antwortet Dorrin, während er Vaos zuzwinkert.
    »Mit der sollte er lieber nicht spielen, das ist eine Ziegendame.«
    »Vater …«
    Vaos kippt den Apfelwein hinunter, den Reisa ihm reicht. Reisa blickt kurz zu Dorrin und schüttelt den Kopf. Sie wissen beide, dass für Yarrl die Arbeit wichtiger ist als die Politik, und sie wissen genau, dass Diskussionen über die Politik nicht weiterhelfen, wenn man Nägel machen, Brot backen oder die Kuh melken muss.
    Dorrin schluckt den letzten Bissen des eiligen Frühstücks hinunter und geht zur Schmiede.

 
LXXVII
     
    I n der langen Baracke brennt ein kleines Feuer, ein halbes Dutzend Soldaten sitzen auf Hockern um den Ofen. Andere liegen, so weit wie möglich von den zugigen Wänden abgerückt, auf ihren Schlafmatten. Draußen prasselt kalter Regen auf den schmelzenden Schnee.
    Brede und Kadara sitzen auf halbem Wege zwischen dem Feuer und dem kleinen abgetrennten Raum, wo der Abschnittskommandeur sich mit den Truppführern berät. Hinter der verkratzten Tür aus Roteiche findet ein Gespräch statt, das für jene, die draußen sitzen, noch deutlich als Streitgespräch zu erkennen ist, auch wenn die Worte gedämpft und nicht zu verstehen sind.
    »Da ist irgendjemand unzufrieden.« Kadara lehnt sich an Bredes Schulter.
    »Sehr unzufrieden.« Er berührt ihre Hand. »Ich bin froh, dass wir nicht in dieses Mistwetter hinaus müssen.«
    »Ich auch.« Sie drückt seine Hand. »Wir werden aber bald wieder ausrücken müssen.«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst, Liebste.«
    Die Tür wird geöffnet.
    »Brede?«
    Brede steht auf. »Ja, Ser?«
    »Der Abschnittskommandeur will dich sprechen.«
    Brede hebt die Augenbrauen, zuckt die Achseln und betritt den kleinen Raum, in dem die Truppführer versammelt sind. Die anderen Soldaten wenden den Blick ab, als der große blonde Mann sich einen Weg durch die Schlafstätten sucht. Die Eichentür wird hinter ihm mit einem Klicken geschlossen.
    »Soldat Brede, dies ist Kommandant Byskin.«
    »Ja, Ser.« Brede neigt höflich den Kopf. Er steht gelassen vor dem Tisch und sieht den Abschnittskommandeur, einen Soldaten in mittlerem Alter, klein und gut in Form, offen an. Er hat schütteres, kurzes braunes Haar, das silbern durchwirkt ist.
    »Trifft es zu, dass Ihr aus Recluce stammt?« fragt Byskin.
    »Ja, Ser.«
    »Was würde geschehen, wenn die Weißen Magier Euch zu fassen bekämen?«
    »Ich glaube nicht, dass sie mich lange festhalten würden, Ser. Wahrscheinlich würden sie sich nicht sonderlich wohl fühlen, wenn sie einen Gefangenen aus Recluce in der Nähe hätten.«
    »Wollt Ihr damit sagen, dass sie Euch an Ort und Stelle umbringen würden?«
    »Wenn sie könnten, würden sie das tun, Ser.«
    »Hättet Ihr Interesse, der Anführer eines neuen Trupps zu werden?«
    »Das klingt interessant, Ser, aber wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich Euch bitten, es mir näher zu erklären.«
    »Vorsichtig seid Ihr, was?« sagt Byskin lachend.
    »… ach, und so höflich ist er …«, flüstert jemand.
    Byskin blickt zu den

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