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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Scherz.«
    »Ich verstehe. Der wundervolle Heiler kann sich nicht einmal selbst heilen.«
    Brede schlägt die Augen nieder.
    »Schon gut. Mein Gehilfe hat mir die gleiche Frage gestellt. Es klingt dumm, aber es ist wirklich so.«
    Brede steht auf. »Wir müssen jetzt in die Kaserne zurück. Wir sind nur gekommen, um uns etwas auszuruhen und neue Vorräte mitzunehmen.«
    »Wie lange werdet ihr bleiben?«
    »Einen Achttag, wenn wir Glück haben.« Brede ist schon zur Tür unterwegs.
    »Träumer«, murmelt Kadara. »Wir sind in drei Tagen wieder draußen.«
    Sie trinkt den Apfelwein aus. »Das ist wirklich guter Apfelwein.« Dann steht auch sie auf und folgt Brede hinaus.
    »Passt auf euch auf«, sagt Dorrin. Was sonst könnte er noch sagen? Er hat ein wenig das Gefühl, dass sie sich ihm entziehen.
    »Du auch, Dorrin.«
    Er sieht ihnen nach, wie sie durch den kalten Regen und den Nebel davonreiten. Auch das Fell der Pferde ist von Schlammspritzern überzogen. Er betrachtet die Fußspuren, die sie auf den Dielen hinterlassen haben. Wenn er sich etwas ausgeruht hat, muss er den Boden wischen. Und dann muss er den Brief an Liedral zu Ende schreiben.
    Ein langer, kalter Winter – und ein blutiger Frühling. Schöne Aussichten.

 
XCII
     
    D er kalte Regen, der eher zum Frühwinter als zum Herbst passen könnte, will und will nicht aufhören. Außer in unmittelbarer Nähe des Schmiedefeuers ist sogar die Luft in der Schmiede feucht. Vaos schiebt die Schubkarre hinein, schließt die Tür hinter sich und befördert die Fuhre Holzkohle weiter zum Schmiedeofen. Rek pumpt am Hebel des Blasebalgs. Yarrl dreht das Eisen auf dem Amboss herum, und Dorrin schlägt auf das kirschrote Metall.
    Yarrl schiebt das Stück wieder ins Schmiedefeuer, Dorrin setzt den Schmiedehammer ab und wischt sich die Stirn trocken. Normalerweise macht Wärme ihm nicht viel aus, aber diese Schwäche könnte durchaus noch eine Folge des Bergfiebers sein.
    »Und wann willst du dann deine eigene Schmiede aufmachen und mir die Arbeit wegnehmen?« Yarrl versucht zwar, humorvoll zu klingen, aber es ist nicht zu überhören, dass er sich Sorgen macht. »Pump weiter, Rek.« Der Schmied dreht das Stück Eisen mit der Greifzange herum.
    Dorrin wischt sich wieder die Stirn ab. »Ich beanspruche die arme Meriwhen zu sehr, wenn ich immer hin und her reite.« Er will ebenso humorvoll antworten, aber seine Stimme klingt flach.
    »Es ist ein schönes Haus, du hast gut gearbeitet. Es wird der Händlerin gefallen.«
    »Das will ich doch hoffen, aber ich habe sie noch nicht gefragt.« Dorrin hustet. »Ich werde dir aber keinesfalls Arbeit wegnehmen. Vyrnil will mehr Spielzeug von mir haben, kompliziertere Sachen, und Jasolt will wieder etwas anderes. Ich soll Navigationsgeräte nachbauen, die die Hamoraner verwenden. Er hat mir eine Zeichnung geschickt.« Dorrin unterbricht sich, als der ältere Schmied das Eisen aus dem Schmiedefeuer nimmt und auf den Amboss legt. Dorrin hebt den Schmiedehammer.
    Als Yarrl nach ein paar Schlägen das Stück wieder in die Kohlen legt, sagt Dorrin noch einmal: »Ich werde dir keine Arbeit wegnehmen.«
    »Vaos wird mit dir gehen wollen.«
    »Er ist dein Gehilfe.«
    Ein Lächeln breitet sich im verschwitzten Gesicht des Schmiedes aus. »Er hat sich von Anfang an nur an dich gehalten. Rek ist mein Gehilfe. Rek ist ein guter Junge, er mag die Schmiede. Vaos mag dich.« Yarrl schüttelt den Kopf und legt das Werkstück wieder auf den Amboss.
    Dorrin hebt den Schmiedehammer.
    »Wann wäre der beste Zeitpunkt für dich?« fragt Dorrin später, als der Sockel des Wagenkrans im lang gestreckten Wasserkasten versenkt ist, den sie eigens zu diesem Zweck gebaut haben.
    »Du musst tun, was du für richtig hältst, junger Bursche.«
    »Ich kann immer noch herkommen und bei den schweren Arbeiten helfen.«
    »Ja, ich glaube dir, dass du das tun willst.« Yarrl hebt den Sockel des Krans aus dem Becken und legt ihn auf den Schmiedeofen. »Wenn ich dich brauche, gebe ich dir Bescheid. Und du kümmerst dich besser um deine kleine Händlerin, ehe sie sich ähnlichen Ärger einhandelt wie Reisa.« Yarrl starrt gedankenverloren ins Leere.
    Dorrin wartet und reibt sich die Stirn. Er fühlt sich immer noch fiebrig, und er wünscht sich, die Nachwirkungen der Krankheit würden schneller verfliegen. Er schläft mehr als sonst, er arbeitet weniger, und er wird dabei auch noch ungeduldig.
    »Die Welt mag keine starken Frauen, Dorrin. Besonders die Weißen, die können

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