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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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erklären«, bemerkt Anya, die am Fenster auf einem Stuhl sitzt.
    »Es wäre auch unklug zuzugeben, dass es mehr als eine Jahreszeit und eine Menge Magie gebraucht hat, um es herauszufinden«, fügt Fydel hinzu. »Immerhin haben sie in den letzten zwei Jahreszeiten fast hundert Männer verloren.«
    »Wissen wir, wer dafür verantwortlich ist?« erkundigt sich der normalerweise eher zurückhaltende Cerryl. »Abgesehen vom Offensichtlichen, meine ich?« Er deutet auf den inzwischen leeren Spiegel.
    »Unsere … unsere Quellen in Spidlar deuten darauf hin, dass der größte Schaden von einem Trupp angerichtet wird, der im letzten Frühling eigens zu diesem Zweck aufgestellt wurde. Angeblich sind der Truppführer und seine Vertreterin Verbannte aus Recluce.«
    »Angeblich? Das ist herrlich. Recluce wirft zwei Leute hinaus, und die beiden sind rein zufällig genau an der richtigen Stelle, um uns in die Quere zu kommen. Glaubt Ihr wirklich an solche Zufälle, Jeslek?«
    Jeslek kann Fydels Einschätzung nicht entkräften. »Ich sagte ›angeblich‹.«
    »Was wollt Ihr nun unternehmen?«
    »Nichts … für den Augenblick.« Er hebt eine Hand, um Einwänden zuvorzukommen. »Ich spiele nicht auf Zeit wie Jenred. Aber will irgendeiner von euch tatsächlich im Winter Krieg führen?«
    Allgemeines Kopfschütteln ist die Antwort.
    »Sobald die Straßen im Frühling wieder frei sind, werde ich persönlich unsere Streitkräfte bei der Invasion Spidlars anführen. Jetzt, während des Winters, sollten wir uns bemühen, den Handel so nachhaltig wie möglich zu stören, und natürlich müssen wir auch jede Einmischung von Seiten Recluces unterbinden.« Er lächelt Fydel an. »Wir müssen dafür sorgen, dass es ein harter Winter in Spidlar wird.«
    »Spidlar ist nicht der Feind, Recluce ist der Feind«, erinnert Fydel ihn.
    »Wir wissen, wer die wahren Feinde sind.« Jeslek lächelt, aber das Lächeln erreicht nicht die Augen. »Auch sie werden eines Tages an der Reihe sein.«
    »So klug und so geheimnisvoll«, murmelt Anya halblaut.
    Jesleks Blick streift sie, und sie verstummt sofort. Seine Augen funkeln, und sie schaudert. Fydel schluckt, Cerryl blickt aus dem Fenster des Turmzimmers.

 
XC
     
    D orrin wirft sich auf der Matratze hin und her. Eigentlich sollte er aufstehen. Er muss den Schmiedeofen in seiner Schmiede zu Ende bauen, er muss jemanden finden, der sein Spielzeug kauft, die Erntezeit rückt näher, und Yarrl wird Hilfe brauchen …
    »Oooh …« Ihm ist heiß, so heiß. Aber er kann sich nicht bewegen.
    »Immer mit der Ruhe, Dorrin. Du musst dich jetzt ausruhen.«
    Etwas Kaltes wird auf seine Stirn gedrückt und lindert das Fieber, und er versinkt in der Dunkelheit. Als er wieder aufwacht, ist seine Stirn heiß, aber trocken. Irgendwo redet jemand.
    »Er war oben in den Hügeln und hat die Wasserleitungen gelegt, und da haben ihn die Mücken erwischt. Es waren wohl selbst für unseren Schmied-Magier zu viele, um sie durch einen Zauber abzuwehren, würde ich sagen. Oh, wachst du auf?« Rylla beugt sich über ihn und tupft ihm mit einem Schwamm die Stirn ab. Die Kälte erfrischt ihn und ist ihm mehr als willkommen. »Trink das.« Sie hält ihm einen Becher an die Lippen.
    »Was … was ist das?«
    »Apfelwein mit Weidenrinde und Astra. Es schmeckt schrecklich, aber du brauchst es.«
    Dorrin trinkt, sehr langsam nur, und versucht, den bitteren Geschmack zu ignorieren. Als er ausgetrunken hat, lehnt er sich wieder zurück und wundert sich, dass ihm sogar das Trinken dermaßen schwer fällt.
    Er merkt nicht, dass er wieder einschlummert und erwacht, aber auf einmal ist der Himmel draußen grau, und ein leichter Regen prasselt aufs Dach.
    Jetzt sitzt Vaos auf dem Hocker neben seinem Bett. »Seid Ihr wach?«
    »Mehr oder weniger …«
    »Ich bin gleich wieder da.« Der Junge eilt hinaus und kehrt kurz darauf, im Regen etwas nass geworden, mit Rylla zurück.
    Die Heilerin betrachtet Dorrin und fühlt seine Stirn. »Du wirst wieder gesund werden. Ich war noch nicht ganz sicher, aber du bist innerlich so gebaut wie dein Schmiedeofen.« Sie wendet sich an Vaos. »Ungefähr die Hälfte von denen, die das Bergfieber bekommen, sterben in den ersten paar Tagen. Die anderen überleben es.«
    »Na, wundervoll«, stöhnt Dorrin.
    »Hier, trink noch etwas davon«, drängt Rylla ihn.
    »Bäh …« Aber Dorrin trinkt gehorsam noch einen Becher des bitteren Gebräus.
    »Und sorge dafür, dass er weiter das saubere Wasser trinkt, mein

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