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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dass Du kommst, sobald Du kannst, und ich glaube, Du wirst den Lagerraum ausreichend finden. Yarrl und Reisa haben ein paar Bemerkungen über den ungenutzten Raum gemacht, und Meriwhen ist einsam. Sie fragen oft, wann Du wieder kommst.
    Ich erinnere mich an den Vogel, den du damals gesehen hast, als wir Dich begleitet haben. Ich bin sicher, der Vogel fliegt immer noch dort draußen herum, aber wir sind nicht zusammen.
     
    Dorrin reibt sich wieder die Stirn. Kann er sonst noch etwas sagen, um Liedral zu warnen, ohne die heimlichen Leser wissen zu lassen, dass er im Bilde ist? Er trinkt noch einen Schluck vom Heiltrank. Er ist stärker geworden, das spürt er, aber er ist noch nicht stark genug, um lange den Hammer zu schwingen. Er taucht den Federkiel wieder ein und schreibt weiter.
    Als es klopft, sieht er durch das Fenster jemanden auf der viel zu kleinen Veranda stehen.
    »Ich komme schon.« Er steht langsam auf und geht barfuss zur Tür.
    »Na, wenigstens liegst du nicht mehr im Bett.« Kadaras Gesicht ist voller Dreck, die blaue Uniform ist verschmutzt. Auch Brede, der neben ihr steht, sieht aus, als hätte er eine lange Reise hinter sich.
    »Kommt herein.«
    »Du siehst aus wie vom Weißen Licht verbrannt.« Kadara setzt sich ihm gegenüber auf ein Ende der grob gezimmerten Bank.
    Brede schließt die Tür und setzt sich neben sie auf die Bank.
    »Danke«, sagt Dorrin.
    »Wieso?«
    »Dafür, dass ihr gleich zu mir gekommen seid. Ihr seht aus, als wärt ihr einen weiten Weg geritten.«
    »Das sind wir«, bestätigt Brede.
    »Manchmal ist der Erfolg schlimmer als das Scheitern«, wirft Kadara mit harter Stimme ein. »Je erfolgreicher wir sind, desto mehr geben sie uns zu tun.«
    »Ich habe Apfelwein da.« Dorrin geht zum Kühlkasten in der Ecke der Küche und nimmt den Krug aus dem eiskalten Wasser. »Er ist kalt.«
    »Hast du dir fließendes Wasser gelegt?«
    »Ja, und genau dabei bin ich krank geworden. Die Mücken haben mich oben in den Hügeln erwischt, als ich das Auffangbecken gebaut und die Rohre verlegt habe.« Dorrin gießt Apfelwein in zwei Gläser und reicht sie Kadara und Brede.
    »Warum hast du dir überhaupt die Mühe gemacht? Spidlar wird in spätestens einem Jahr fallen, und dann müssen wir fliehen.« Kadara kippt ein halbes Glas auf einmal herunter. »Bei der Dunkelheit, das tut gut.«
    »Hmm«, macht Brede.
    Dorrin wartet, bis sie ausgetrunken haben, dann füllt er die Gläser nach. Er setzt sich und unterdrückt den Impuls, sich die Stirn abzuwischen. »Der Rat will sich den Weißen nicht ergeben.«
    »Ihnen wird kaum etwas anderes übrig bleiben. In Certis, Kyphros, Montgren und Gallos sind Anschläge zu lesen, dass es im Frühjahr Truppenaushebungen geben wird.«
    »Hat der Rat eigentlich schon die spidlarischen Söldner aus den anderen Herzogtümern zurückgerufen?«
    Brede und Kadara wechseln einen Blick.
    »Also hat man es getan, aber die Weißen legen ihnen Steine in den Weg?«
    Brede nickt. »Ein paar Leute sind zurückgekommen, aber die meisten haben wohl kaum Lust, sich nach den Einberufungen im Frühling überrennen zu lassen.«
    »Die neuen Rekruten sind aber nicht so gut wie voll ausgebildete Soldaten«, widerspricht Dorrin.
    »Nein, aber es sind viel mehr.«
    »Und bei der Dunkelheit, wir kommen einfach nicht hier heraus«, faucht Kadara. Der Apfelwein spritzt auf die Tischplatte, als sie den Becher hart absetzt. »Es fahren keine Schiffe nach Recluce, und auch Suthya und Sarronnyn weigern sich jetzt, Schiffe aus Recluce anlegen zu lassen.«
    »Warum denn das?«
    »Fairhaven zahlt Spitzenpreise für Getreide, aber der Boykott ist ein Teil des Abkommens. Wir haben versucht, eine Überfahrt nach Rulyarth zu buchen.«
    »Es wird ein langer, kalter Winter«, sagt Dorrin.
    »Und ein blutiger Frühling.«
    »Könnt ihr sie aufhalten?«
    Brede zuckt mit den Achseln. »Hast du Maschinen, die uns helfen könnten?«
    »Nein. Nichts, was ich herstellen kann, würde euch helfen.«
    »Was nützt …« Kadara unterbricht sich, als sie Bredes Blick bemerkt. »Entschuldige.«
    »Lasst mich darüber nachdenken.« Dorrin leert den Becher mit dem Heiltrank und füllt ihn mit Apfelwein. »Bei der Dunkelheit, ich kann nicht einmal ein Schwert herstellen, das wisst ihr doch.« Er hebt hilflos die Hände. »Aber vielleicht fällt mir etwas ein.«
    »Nun ja«, meint Kadara, »wir haben ja auch gehört, dass du krank warst.«
    Dorrin hebt die Augenbrauen.
    Brede hustet. »Das war eine Art …

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