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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Junge«, trägt sie Vaos auf. »Er soll jetzt nichts anderes tun als ruhen. Reisa wird mich nach Hause bringen. Er wird von selbst wieder auf die Beine kommen. Es braucht nur etwas Ruhe.« Mit einem Nicken verabschiedet sich die Heilerin von Dorrin.
    Er ruht sich aus, schläft ein und wacht nach einer Weile wieder auf.
    Vaos ist nicht mehr da, doch auf dem Tisch neben dem schmalen Bett steht ein Krug mit kühlem Wasser. Dorrins Hände zittern, aber er schafft es, sich den Krug zu nehmen. Er nippt gerade am Wasser, als Vaos ins Zimmer lugt.
    Der Junge setzt sich auf den Hocker. »Jasolt ist vorbeigekommen. Ich habe gesagt, Ihr wärt nicht da. Er will etwas Neues haben. Er hat eine Zeichnung dagelassen und gemeint, das wären Navigationsgeräte, die er auf einem hamorischen Schiff gesehen hat.«
    »Warum holst du nicht die Zeichnung?«
    »Die alte Heilerin hat gesagt, Ihr solltet überhaupt nichts tun.«
    »Nachdenken werde ich doch können«, schnaubt Dorrin. Er schüttelt den Kopf, und bei der Bewegung wird ihm fast schwindlig. »Nun mach schon, ich werde mich nicht rühren.« Dieses Versprechen zu halten fällt ihm leicht, denn er ist kaum fähig, sich zu bewegen, nachdem die Mücken ihn mit dem Fieber angesteckt haben.
    Bevor Dorrin überhaupt dazu kommt, über seine Bewegungsunfähigkeit weiter nachzudenken, ist Vaos mit der Zeichnung zurückgekehrt und hält sie hoch.
    »Hier ist sie.«
    Dorrin kneift unsicher die Augen zusammen. Die Zeichnung sagt ihm auf den ersten Blick überhaupt nichts. »Drehe sie anders herum.«
    Vaos gehorcht, aber die Linien verraten Dorrin immer noch nichts.
    »Er meinte, das eine wäre eine bessere Möglichkeit, die Sonne anzupeilen. Mit dem anderen könnte man sogar den Kurs halten, wenn die Sonne überhaupt nicht scheint. Könnt Ihr damit etwas anfangen?«
    Dorrin runzelt die Stirn, und dann beginnt in seinem immer noch vom Fieber benommenen Gehirn der erste Funke des Verstehens zu dämmern. »Vielleicht komme ich bald dahinter.« Er schließt einen Moment die Augen, und als er sie wieder öffnet, hat Vaos die Zeichnung sinken lassen.
    »Warum könnt Ihr Euch nicht selbst heilen?« fragt Vaos.
    »Kannst du dich selbst von dem Hocker heben, auf dem du sitzt?« brummt Dorrin.
    »Sicher.« Vaos springt vom Stuhl herunter.
    »Nein«, meint Dorrin langsam. »Setz dich wieder.«
    Vaos hebt die Augenbrauen, setzt sich aber hin.
    »Lege die Hände an deinen Gürtel und hebe dich hoch.«
    »Geht nicht.«
    »Wenn ich gesund wäre, könnte ich dich dann am Gürtel hochheben?«
    »Ah … ja.«
    »Beim Heilen ist es genauso. Du kannst es nur mit anderen tun. Meistens jedenfalls«, fügt Dorrin hinzu.
    »Aber warum?«
    »Ich weiß es nicht, und ich bin zu müde, um jetzt darüber nachzudenken.« Dorrin sinkt wieder in die Kissen zurück und schließt die Augen.

 
XCI
     
    D orrin reibt sich die Stirn und versucht, das Pochen in seinem Kopf zu vertreiben. Warum hat es nur so lange gedauert, bis er das Fieber überwunden hat? Bisher hat er erst wenige Dinge in sein neues Haus bringen können, außer den leichtesten Schmiedearbeiten fällt ihm alles zu schwer, und selbst der Umzug wäre ohne Vaos’ Hilfe nicht möglich gewesen. Er würde am liebsten die Faust auf den wackligen Holztisch knallen.
    Aber er beherrscht sich und trinkt noch einen Schluck aus dem angeschlagenen Becher, der neben seinen Schreibutensilien steht. Er setzt den Becher wieder ab, nimmt sich das Blatt und liest, was er geschrieben hat.
     
    Liedral,
     
    es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich auf Deinen letzten Brief antworten konnte, aber ich war krank. Die Mücken haben mich mit dem Bergfieber angesteckt. Ich hoffe, wenn Du diesen Brief bekommst, bin ich schon wieder ganz auf dem Damm.
    Das Haus ist fertig, und auch die Schmiede ist so gut wie fertig gestellt. Das Teuerste war der Amboss. Weißt du, was ein elf Stein schwerer Klotz aus Eisen kostet? Ich brauche auch mehr Werkzeug. Ein paar Hämmer wie den Schmiedehammer und den Setzhammer habe ich mir schon selbst gemacht, und ich habe drei Sätze Greifzangen, außerdem Gesenke, Setzmeißel, Körner und Schlichthämmer. Aber es ist noch lange nicht genug. Das meiste, was ich mit den Spielsachen und anderen Dingen verdient habe, musste ich dafür wieder ausgeben. Und es hat mich natürlich zurückgeworfen, dass ich krank geworden bin.
    Das Haus kommt mir so leer vor, auch wenn Vaos jetzt in der Kammer neben der Schmiede wohnt. Ich freue mich schon darauf,

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