Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
zu werden.«
    Der Erzmagier nickt. »Wir brauchen uns den Mauern nicht zu nähern.« Er lacht. »Also steht das mächtige Axalt schon seit einem Jahrtausend. Darum müssen wir uns natürlich kümmern.«
    Er steigt ab und geht zur Wand der Schlucht. Mit den Sinnen dringt er tief unter die Felsen ein. Nicht lange, und die Straße unter ihnen bebt einmal, zweimal.
    Der verletzte Gardist stöhnt auf dem Wagen, auf den man ihn gelegt hat. Zwei andere sehen den weißen Dunst, der den Erzmagier jetzt umgibt, und wechseln besorgte Blicke.
    Wieder bebt die Straße.
    »So … du mächtiges Axalt.«
    Hinter der Kehre, die weniger als fünfzig Ellen von der Streitmacht aus Fairhaven entfernt ist, hinter dem Punkt, wo die Schlucht breiter wird, erheben sich die alten Mauern von Axalt hundert Ellen hoch. Das eisenbeschlagene Tor ist geschlossen, und die Abteilungen der Soldaten in grauen, gesteppten Uniformen richten die Armbrüste auf die schmale Lücke, durch welche die Gardisten aus Fairhaven kommen müssen. Die aus Stein gebaute Wachhütte vor der Außenmauer ist leer.
    »Wartet nur«, ruft der breitschultrige Hauptmann der Wache. »Es ist lange her, dass ihr mit lebenden Zielen üben durftet. Aber jetzt könnt ihr eure Bolzen gegen die Weiße Garde abschießen. Falls sie es überhaupt wagen, sich uns noch einmal zu nähern.«
    Die Steinblöcke und der gewachsene Fels unter den Mauern beben – einmal, zweimal.
    Nerliat hebt die Augenbrauen.
    Die Mauer erzittert, und ein Soldat verliert das Gleichgewicht und stürzt hinter der Brustwehr auf die Steine. Die Mauern wackeln heftiger, Steine fallen heraus und krachen wie Donnerschläge herab.
    Eine dünne, schweflig riechende Lanze aus heißem Gas sticht durch die zerbröckelnde Mauer herauf, gefolgt von Dampf und kochendem Wasser.
    Die krachenden Felsen, der Dampf und die stürzenden Mauern sowie die Erdrutsche von den Ausläufern der Osthörner, all das erstickt die Aufschreie der verschütteten Menschen.
    Als der Sonnenuntergang kommt, ist nur noch eine dampfende, mit Felsblöcken übersäte Senke zu sehen, die zwischen Certis und Spidlar die Gebirgsstraße unterbricht.
    Eine kleine Gruppe weiß gekleideter Menschen reitet still nach Osten. Niemand spricht mit den beiden Weißen Magiern. Niemand gibt auch nur einen Laut von sich … außer dem verletzten Gardisten, der bei jeder Kehre und Kurve stöhnt.

 
CXI
     
    » D as ist doch nicht die Arbeit eines Schmieds«, grollt Vaos, während er einen Korb voller Gräser und Kräuter bergab trägt.
    »Nein«, stimmt Dorrin fröhlich zu, »aber es bringt Geld. Soll ich lieber den Schmiedeofen anfeuern und mir den Haufen Abfallmetall vornehmen?«
    Vaos stöhnt. »Das ist nicht viel besser als die Arbeit auf dem Feld.«
    »Das Schmieden ist keine leichte Arbeit.« Dorrin gräbt die nächste Reihe um und macht kleine Löcher für die Kräutersetzlinge, die er im Spätwinter und im kalten Frühling gezogen hat. Er hofft, dass sie rasch wachsen und für Liedral ein weiteres Handelsgut ergeben, wenn die letzten Eisschollen vom Nordmeer verschwunden sind.
    »… nicht schmieden …« Vaos kippt das Grünzeug auf den Komposthaufen.
    Dorrin bückt sich und pflanzt, bückt sich und pflanzt, nimmt einen Setzling nach dem anderen aus den Stiegen, setzt ihn in den Boden und klopft die Erde fest. »Du kannst jetzt die Wassereimer herbringen.«
    »Ich wollte gewiss kein Bauer werden …«
    »Ich auch nicht«, antwortet Dorrin, »aber ich habe gern genug zu essen, genau wie du.«
    »Vielleicht wäre es doch einfacher, die Eisenabfälle einzuschmelzen …«
    »Das machen wir später, wenn es dunkel ist.«
    »Bei der Dunkelheit, Ihr ruht Euch wohl niemals aus, Meister Dorrin.«
    »Dazu habe ich noch Zeit, wenn ich zu müde bin, um etwas anderes zu tun.«
    Vaos schnappt sich widerwillig die Eimer und marschiert zum Kran, den Dorrin in die Wasserleitung, die das Haus versorgt, eingebaut hat. »Wenigstens muss ich nicht dauernd zum Teich laufen.«
    »Wenn du die hier gegossen hast, räumst du hier auf und kommst danach in die Schmiede. Aber Pass auf, dass du die Setzlinge nicht wieder herausspülst, sonst darfst du die ganze Nacht mit mir Schrott schmelzen.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin folgt Vaos zum Kran. Er tropft, und Dorrin war sogar gezwungen, ein paar Steine wegzuschlagen und einen Graben zu ziehen, damit das Wasser ablaufen kann, aber er spart auf jeden Fall Arbeit. Wenn es kalt wird, muss er ihn abmontieren und die Leitungen noch tiefer legen, damit

Weitere Kostenlose Bücher