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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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einen Händler spricht.« Hasten hustet. »Unter anderem deshalb bin ich hier.«
    »Weil Ihr Geld wollt?« fragt Dorrin.
    »Ihr wisst natürlich, dass die Weißen Certis und Gallos gezwungen haben, neue Rekruten gegen uns auszuheben.« Hasten hustet wieder. »Der Rat ist … die Mittel werden knapp.«
    »Wie viel?«
    Hasten schluckt. »Äh … ungefähr das Doppelte. Ein Silberstück für Euch und zwei für die Händlerin.«
    Dorrin seufzt. »Ich denke, das werden wir dieses Jahr aufbringen können. Die Dunkelheit weiß, was geschehen wird, wenn es so weitergeht …« Schon die leise Andeutung, dass er nicht imstande sein könnte, die Gebühren zu zahlen, erzeugt ein dumpfes Pochen in seinem Schädel. Er schüttelt den Kopf.
    »Ich weiß, Meister Dorrin, ich weiß.« Hasten sieht Liedral an. »Aber wir nehmen nicht annähernd soviel wie die Weißen.«
    Liedral lächelt verschlagen. »Die Weißen fordern wirklich hohe Preise.«
    »… und unsere Schiffe können den Golf oder das Ostmeer nicht mehr befahren. Die Weiße Flotte …« Hasten starrt den Tisch an, dann hebt er den Becher und trinkt einen Schluck kaltes Wasser. »Der Rat muss möglicherweise auch Rekruten einberufen und Dienste verlangen.«
    »Dienste?« Auch Dorrin trinkt einen Schluck Wasser.
    »Militärische Güter – Vorräte und so weiter. Ihr müsstet Dinge schmieden, die von den Truppen gebraucht werden, also Geschirre oder Wagenbremsen, vielleicht auch Fußangeln.«
    »Also muss man entweder Waren liefern oder Waffen tragen?«
    Hasten nickt. »Aber vielleicht kommt es auch nicht dazu.«
    »Es wird dazu kommen«, sagt Dorrin müde. »Ganz bestimmt.« Er hält inne und überlegt. »Lasst mich das Geld holen, dann könnt Ihr inzwischen die Papiere unterzeichnen, die wir bekommen.«
    Hasten öffnet die Mappe und nimmt mehrere Blätter, einen Federkiel und eine kleine Flasche Tinte heraus, die er vorsichtig öffnet, um den Federkiel einzutauchen.
    Dorrin geht unterdessen ins Lager und schließt hinter sich die Tür. Er hebt ein Regal mit ein paar Spielsachen zur Seite, hinter dem ein eiserner Tresor versteckt ist. Er nimmt drei Silberstücke heraus, verschließt den Tresor und stellt das Regal und die Spielsachen zurück.
    Als er wieder die Küche betritt, ist Hasten noch damit beschäftigt, die Dokumente auszufertigen. »Schreckliche Zeiten sind es … schreckliche Zeiten …« Hasten trinkt einen Schluck Wasser und wischt sich die Stirn ab. Ein Tropfen Wasser oder Schweiß spritzt auf den Tisch und verfehlt knapp das Pergament und die feuchte Tinte darauf.
    Als die Quittungen ausgestellt sind, steht der Sekretär wieder auf. »Es ist mir immer eine Freude, mit Euch Geschäfte zu machen, Meister Dorrin, und das gilt auch für Euch, Händlerin Liedral.«
    Liedral neigt den Kopf.
    »Ganz meinerseits, Hasten«, erwidert Dorrin, während er den Gast zum Hof begleitet.
    Merga putzt gerade Frisa mit einem alten, trockenen Lappen ab und versucht, ihr den Dreck von den Beinen zu wischen. »Dich kann man auch keinen Augenblick aus den Augen lassen … nur ein Augenblick, und schon hast du dich schmutzig gemacht.«
    Dorrin versucht, sich das Grinsen zu verkneifen.
    »Du hast ihr doch nicht zuviel gegeben, junger Mann?« will Hasten von Vaos wissen.
    »Nein, Ser. Nur ein bisschen Wasser, in kleinen Schlucken, damit sie keine Krämpfe bekommt. Danach noch ein bisschen mehr.«
    »Guter Junge.«
    Vaos gibt Hasten die Zügel, und der Gildensekretär klettert auf den Kutschbock.
    Dorrin macht sich Gedanken über Hastens Kleidung. Trotz des sommerlichen Wetters trägt der Mann einen Wollpullover, und der Schweiß scheint ihn kaum zu stören. Als der Mann wieder auf der Straße unterwegs ist, um die nächsten Beiträge einzutreiben, kehrt Dorrin in die Küche zurück und trinkt noch etwas Wasser, ehe er sich in der Schmiede wieder an die Arbeit macht.
    Merga hat inzwischen einen Eimer kaltes Wasser besorgt, das sie großzügig über die schmutzigen Füße und Beine ihrer Tochter gießt. »Du bleibst hier auf der Veranda sitzen, bis deine Beine trocken sind.«
    »Ja, Mami.«
    Liedral wartet am Tisch. »Warum hast du für mich die Gebühren bezahlt? Ich kann es dir nicht zurückzahlen. Bei der Dunkelheit, ich kann dich nicht einmal in den Arm nehmen!« Liedrals Stimme bricht.
    »Du musst aber trotzdem weiter als Händlerin arbeiten«, sagt Dorrin leichthin, doch es fällt ihm schwer, einigermaßen unbefangen zu sprechen. Er wünscht sich sehr, er könnte sie in den Arm

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