Magische Maschinen
Ziegelsteine neben dem Schmiedefeuer und legt Holzkohle nach. Er stellt die Luftdüse ein und bewegt langsam den Hebel des Blasebalgs. Dann gibt er Wasser in den Kessel und klappt die Klammern herum, um den Deckel festzumachen. Schließlich verbindet er den Kolben mit dem Stutzen, der an einer Kette über dem Schmiedeofen hängt. Als die Vorrichtung an Ort und Stelle ist, schiebt Dorrin das abgewinkelte Stück Eisen über das Feuer im Schmiedeofen und betätigt den Blasebalg.
Nicht lange, und ein dünner Dampfschwaden, der neben den Klammern entweicht, verrät ihm, dass sich im Kessel der Druck aufbaut, aber weder der Kolben noch die daran befestigte Antriebswelle bewegen sich. Mit einer spitzen Zange bringt Dorrin den Kolben in Bewegung. Er wischt sich den Schweiß von der Stirn, als der Kolben sich zweimal auf und ab bewegt und dann wieder blockiert.
»Bei der Dunkelheit!« Er zieht den Kessel vom Schmiedeofen. Das Einlaßventil hat sich schon wieder verklemmt. Theoretisch sollte es einfacher sein, wenn er das Ventil größer baut, aber er kann es sich nicht leisten, das Material zu kaufen, um mit größeren Modellen zu experimentieren.
Während er wartet, dass der Kessel sich wieder abkühlt, untersucht er mit den Sinnen den Kolben und die Ventile. Es sollte eigentlich funktionieren, aber das tut es nicht. Wieder wischt er sich die Stirn ab. Draußen regt sich kein Lüftchen, und obwohl alle Türen der Schmiede offen stehen, ist die Luft drückend.
Er dreht sich um, weil er glaubt, neben dem kleinen Wasserkasten jemanden gesehen zu haben, aber dort ist niemand. Er untersucht das Ventil des Kessels und nickt, als ihm einfällt, dass er vielleicht den Winkel, in dem das Rohr angesetzt ist, verändern sollte.
Draußen hört er einen Wagen und ein Pferd.
»He, immer mit der Ruhe, Bursche …«
Dorrin grinst, als er Vaos’ Stimme erkennt. Der Junge ist ein Pferdenarr. Nach einem letzten Blick zum Kessel dreht Dorrin sich um und geht in den Hof, um zu sehen, wer da gekommen ist.
Vaos hält das Geschirr, während der grauhaarige Mann, der einen dicken blauen Pullover und eine blaue Hose trägt, vom Wagen steigt. Merga und Liedral stehen auf der kleinen Veranda vor der Küche. Frisa hängt am Geländer und betrachtet das Pferd. Dann steht sie wieder und nimmt die Hand ihrer Mutter.
»Meister Dorrin?« Der grauhaarige Mann verneigt sich, als der Schmied sich ihm nähert.
»Hasten, ist es schon wieder Zeit für die Jahresgebühr?«
»Nun … Meister Dorrin, es geht durchaus um Geld oder um Dienste.« Der grauhaarige Mann verneigt sich wieder.
»Kommt herein.« Er sieht zu Merga. »Haben wir etwas zu trinken?«
»Nein, leider nicht, Ser. Nur Wasser.« Merga runzelt die Stirn. »Es würde ein paar Minuten dauern, aber ich könnte einen Kräutertee machen.«
»Wasser reicht schon«, meint Hasten. Er wischt sich mit einem fleckigen Stück Tuch den Staub und Schweiß aus dem Gesicht. »Diese Hitze, obwohl es ein später Sommer ist.« Er nimmt eine dicke Mappe aus Leder und kommt zur Treppe.
Dorrin gibt Vaos mit einem Nicken zu verstehen, dass er das Pferd tränken soll. Vaos lächelt erfreut.
»Kann ich dir helfen?« fragt Frisa, als Vaos das Pferd am Steinpfosten festbindet und den Eimer holt.
Merga blickt zwischen Vaos und dem Pferd hin und her und sagt: »Sei nur vorsichtig, Mädchen.«
»Du auch, Vaos«, fügt Dorrin hinzu.
Ein kleines Lächeln huscht über Liedrals Gesicht, verschwindet aber sofort wieder, als Dorrin zu ihr sieht. Die beiden Männer steigen die Treppe vor der Veranda herauf und betreten die Küche.
Als sie sitzen, bringt Merga ihnen sofort zwei Becher kaltes Wasser. Dorrin deutet zu Liedral, die in der Tür steht. Sie trägt ein braunes Hemd und eine Hose, das Haar ist kurz geschnitten.
»Hasten, dies ist die Händlerin Liedral. Sie wird einiges von dem verkaufen, was ich schmiede und anbaue.«
Merga blickt zum Hof hinaus, dann eilt sie nach draußen.
Hasten ignoriert Mergas eiligen Abgang und begrüßt Liedral mit einem Nicken. Er sieht sie fragend an. »Angenehm, Händlerin. Woher seid Ihr?«
»Liedral stammt ursprünglich aus Jellico, aber sie hat einige Waren hier gelagert.«
Hasten runzelt die Stirn.
»Ich nehme an, Liedrals Abgaben an die Gilde wären, da sie eine reisende Händlerin ist, den meinen ähnlich?« fügt Dorrin hinzu.
»Ah … ja … wahrscheinlich könntet Ihr als Fürsprecher auftreten, auch wenn es ungewöhnlich ist, dass ein … dass ein Kunstschmied für
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