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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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in die Küche hüpft.

 
CXXI
     
    D ampf steigt vom Wasser auf, das kochend bergab läuft, den Mauern Elpartas entgegen und dann an ihnen vorbei. Ein Dunst, der dichter ist als der Nebel im Winter, hüllt die Hügel ein, und Flammenzungen tanzen über das geschwärzte Weideland südlich der Stadt.
    Unter einer weißen Flagge mit grünem Rand nähern sich drei Boten dem südlichen Stadttor. Ein Mann, der einen blauen Mantel trägt, erwartet sie. Sein kurzer weißer Bart ist in aller Eile gestutzt worden. Auf der linken Schläfe hat er einen dunklen Streifen, wahrscheinlich Schmutz oder Ruß.
    »Eine Bitte an die Stadt …«, beginnt der Bote in der Mitte. Die sonore Stimme klingt beinahe, als wolle er einen Singsang anstimmen.
    »Vergesst die schönen Worte«, erwidert der ältere, blau gekleidete Mann. »Was verlangen die Magier?«
    »… bitten Euch der ehrenwerte Jeslek sowie die Befehlshaber Grestalk und Xeinon«, fährt der Bote fort, »dass die Bürger von Elparta im Interesse der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit die Waffen strecken und sich den Herren Candars unterwerfen mögen …«
    Der blau gekleidete Mann holt tief Luft und wartet.
    »… die Tore der Stadt zerstören und die Zugänge von der Wasserseite her öffnen … die Befestigungen niederreißen … unverheiratete Frauen als Gefährtinnen zur Verfügung stellen … alle Anhänger der Schwarzen Ketzerei, einschließlich aller Offiziere der Spidlarischen Garde, die Grausamkeiten und böse magische Geräte gegen die Herrscher eingesetzt haben, dem ehrenwerten Jeslek ausgeliefert werden … Reparationen aus den Lagerhäusern der Stadt an die Herrscher entrichtet werden … alle brauchbaren Pferde an die Vertreter der Herrscher als Wiedergutmachung übergeben … alle Angehörigen des so genannten Rates der Kaufleute müssen der Gilde Candars überantwortet werden, damit sie ihre gerechte Strafe empfangen können …«
    Der blau gekleidete Mann hebt die unverletzte Hand, die zweite ruht in einer Schlinge. »Wenn ich die Gedanken hinter Euren schönen Worten richtig verstehe, dann sollen wir die Stadt wehrlos machen. Danach werden unsere Töchter als Huren für Eure Truppen in Dienst genommen, alle guten Offiziere werden hingerichtet, die Kaufleute abgeschlachtet, und die Pferde und die Vorräte für den Winter werden uns weggenommen.«
    »Aber nein …«, wendet der Bote ein. »Es sind ehrenhafte Bedingungen, besonders angesichts der Plünderungen, die überall in Candar stattfinden, angesichts der ungerechten Bedingungen, unter denen der Handel derzeit stattfindet, und angesichts der Tatsache, dass wehrlose Kaufleute ermordet worden sind.«
    »Wie lange haben wir, um über die Bedingungen zu beraten?« fragt der blau gekleidete Mann.
    »Bis Sonnenuntergang.«
    Der Gesandte aus Elparta blickt zur Nachmittagssonne. »Das ist wirklich sehr großzügig bemessen.«
    »O ja, der ehrenwerte Jeslek ist in der Tat sehr großzügig.«
    »Ihr werdet unsere Antwort bis Sonnenuntergang bekommen.« Der blau gekleidete Mann humpelt zur Stadtmauer zurück.
    Die weißen Gesandten drehen sich um und kehren zu den Soldaten und Pferden zurück, die oberhalb der Stadt auf der Ebene warten, von der aus sie den Fluss und die kleine Stadt überblicken können.

 
CXXII
     
    D orrin schiebt das Schwarze Eisen ins Schmiedefeuer und betätigt mit der rechten Hand den Blasebalg. Nach einer Weile zieht er das Stück wieder heraus und legt es auf den Gesenkblock. Es auf diese Weise zu formen ist schwieriger als mit einem Setzmeißel, der mit dem Hammer geschlagen wird, aber es ist die einzige Möglichkeit, die Teile ohne die Hilfe eines Zuschlägers zu bearbeiten. Er ist nicht sicher, ob das Formen selbst der schwerste Teil der Arbeit ist, oder vielleicht auch die geistige Anstrengung, wenn er sich beherrscht, um das Metall nicht versehentlich mit Ordnung zu tränken. Als er fertig ist, schwitzt er jedenfalls nicht allein wegen der Hitze in der Schmiede.
    Mit einem Seufzen legt er das kurze Stück Eisen zur Seite. An einem Ende hat er es zu einem Achteck gehämmert, am anderen Ende sitzt ein schlichter Eisenring. Er legt den Hammer zur Seite und geht zu dem mit Steinen eingefassten Wasserkran hinaus, um sich das Gesicht zu waschen und etwas kühles Wasser zu trinken.
    Er stellt den Eimer unter den tropfenden Hahn und dreht ihn auf, bis der Eimer mit eiskaltem Wasser gefüllt ist. Dann wäscht er sich den Schmier und den anderen Schmutz aus der Schmiede ab. Es ginge schneller,

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