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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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den abgesprengten Teil der Klammer an den Schmiedeofen, wo Dorrin ihn gut erreichen kann, wenn er ihn braucht, dann hängt er die Greifzange wieder auf. »Ich wollte doch Liedral mit dem Heu helfen.«
    »Bist du immer noch so ein Pferdenarr?«
    Vaos senkt verlegen den Blick.
    »Schon gut. Wenn du die Holzkohle hergeschafft hast, kannst du mit Liedral das Heu holen. Du hast doch die Kartoffeln in den Wurzelkeller gebracht?«
    »Ja, Ser. Merga hat mir gezeigt, wo ich sie abstellen sollte.« Vaos hält inne. »Ihr kauft dieses Jahr aber viel mehr Lebensmittel ein als sonst, Meister Dorrin.«
    »Dieser Winter könnte sogar noch schlimmer werden als der letzte.«
    »Glaubt Ihr denn, die Weißen Magier kommen bis hierher?«
    »Früher oder später werden sie kommen. Vielleicht sogar eher, als wir denken.« Dorrin zieht das Eisen aus dem Schmiedefeuer. »Ich brauche den mittleren Vorschlaghammer. Ja, den dort …«
    Die Hammerschläge hindern sie an der Fortsetzung des Gesprächs.

 
CXXIII
     
    » V erdammt, nun beweg dich doch«, schreit Kadara eine grauhaarige Frau an. Die Alte schleppt das Doppelte ihres Körpergewichts auf den Schultern und ist gegen zwei gleichermaßen schwer bepackte Frauen getaumelt. Sie schaut dumpf auf, als die rothaarige Schwertkämpferin sich aus dem Sattel beugt und ihr mit einem Ruck auf die Beine hilft. »Nun lauf, wenn du leben willst.«
    Auf der anderen Seite des Tores beugt sich ein anderer blau gekleideter Gardist aus dem Sattel und schlägt einen Mann mit der flachen Seite des Schwerts. Der Dieb lässt die Kiste fallen und rennt weg, vorbei an einem dicken, kahlköpfigen und bärtigen Mann, der durch das offene Nordtor der Stadt auf die Straße stolpert, die nach Kleth führt. Der drahtige Soldat sieht die rothaarige Truppführerin an, bis sie seinen Blick bemerkt, dann deutet er zur Straße.
    Kadara betrachtet die dünner werdende Menschenmenge und die lange Reihe der Gestalten, die durch das Flusstal nach Norden zieht, den dicken Wolken entgegen, die vom Meer heranrollen. Dann ruft sie: »Grüner Trupp! Grüner Trupp!«
    Die sechs berittenen Soldaten drängen sich durch die Menge.
    »Bitte … nehmt mich mit …« Eine bleiche, abgemagerte junge Frau greift nach Vorbans Sattel. »Lasst mich nicht hier! Bitte! Ich mache alles, was Ihr wollt.« Der Soldat berührt ihre Schulter, dann rutscht seine Hand weiter nach unten. Die Frau protestiert nicht, sondern versucht, hinter dem Soldaten aufzusitzen.
    »Vorban!« faucht Kadara. »Entweder du nimmst sie mit, oder du lässt sie in Ruhe.«
    Der Soldat hilft der Frau aufs Pferd.
    »… schamloses Weibsbild … Metze …« Gemurmel erhebt sich in der Menge, als die fliehenden Elparter an den Straßenrand ausweichen. Einige waten sogar durch den Schlamm und laufen über das Gras, um nicht mit den anderen zusammenzuprallen.
    Die meisten schleppen mehr, als sie auf dem ganzen langen Weg bis Kleth werden tragen können. Hier und dort sieht man einen Stuhl oder eine Kiste, die von Nachzüglern geöffnet wurde, am Rand der gepflasterten Straße liegen. Diejenigen, die glücklich genug waren, ein Pferd oder einen Wagen ihr Eigen zu nennen, haben schon den nächsten Höhenzug erreicht.
    Kadara und ihre Soldaten bilden einen engen Keil und reiten zur ersten Brücke unterhalb der Stadt, wo sie sich mit den anderen Trupps treffen wollen.
    »Achtung, die Pferde! Vorsicht, die Pferde!«
    »Warum konntet ihr uns nicht retten?« kreischt eine weißhaarige Frau.
    »Die eigennützigen Wächter! Retten immer nur die eigene Haut …«
    Kadara blickt zu Vorban, dann blitzt ihr Schwert, als sie sich rasch umdreht und der bleichen Frau einen Schlag mit der flachen Klinge auf den Rücken versetzt. Ein Messer fällt aufs Pflaster, aber das Geräusch verliert sich im allgemeinen Tumult.
    Vorban schaut auf.
    »Nimm ihr deine Börse wieder weg«, faucht Kadara.
    Die junge Frau lächelt. »Ich werfe sie weg.«
    »Mach das, und du bist tot«, gibt Kadara zurück.
    Die Frau gibt Vorban die Börse.
    »Runter vom Pferd.«
    Die Frau grinst höhnisch. Kadaras Klinge blitzt noch einmal und zieht einen roten Strich über die Schläfe der Diebin. Die Finger der jungen Frau, die Vorbans Jacke gepackt hatten, lösen sich langsam.
    »Wirf sie ab!«
    Vorban setzt die benommene Frau am Straßenrand ab. Sie taumelt zur Seite und setzt sich ins Gras. Der Soldat schiebt sich die Börse unters Hemd.
    Brede wartet schon mit zwei weiteren Trupps an der Brücke. Der blonde Offizier wendet

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