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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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aus.
    Dorrin grinst über ihren herablassenden Tonfall und beißt ins warme Brot. Als er bei den letzten Bissen ist, hört er draußen Liedrals Karren und eilt zur Tür. Merga ruft: »Ich decke rasch für sie.«
    Vaos schirrt gerade das Pferd ab, während Liedral mit einem Korb Kartoffeln zur Terrasse kommt.
    »Wie ist es gegangen?« Dorrin holt den nächsten Korb Kartoffeln.
    »Jede Menge Feldfrüchte, aber nicht viel Mehl, und es ist teuer. Keine Früchte außer denen, die hier in der Nähe wachsen, und keine Gewürze.«
    »Wir brauchen keine Gewürze.«
    »Ich weiß. Aber es zeigt, dass nicht viel hereinkommt.«
    »Entschuldige, daran habe ich nicht gedacht. Du bist die Händlerin.«
    »Vergiss das ja nicht«, ermahnt Liedral ihn lächelnd.
    Dorrin stellt die Kartoffeln ab und nimmt Liedral kurz in den Arm. Sie haucht ihm einen Kuss auf die Wange und kehrt zum Wagen zurück.
    »Du hast eine Menge Kartoffeln eingekauft.«
    »Merga sagte, ich solle reichlich einkaufen, wenn sie billig sind. Sie waren das einzige, was billig war. Ich habe ein paar bei Reisa abgeladen, und sie hat mir dafür eine Hammelkeule mitgegeben. Sie sagte auch, du könntest drei Ballen Heu haben, aber du musst sie heute abholen, weil es bald regnen wird.«
    »Können wir heute Abend Hammel essen?«
    »Morgen«, entscheidet Merga, die auf die Veranda herausgekommen ist. »Vaos, du kannst inzwischen die Kartoffeln in den Wurzelkeller bringen.«
    »Oh …« Vaos sieht Dorrin betreten an. »Muss ich das wirklich machen, Meister Dorrin?«
    »Nein«, sagt Dorrin. »Das kann warten, bis du zu Mittag gegessen hast.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin wirft einen Blick zu den niedrig hängenden Wolken im Westen. »Ich hoffe, der Regen lässt sich noch etwas Zeit, bis das Korn reif und geerntet ist.«
    »Vaos kann mir helfen, das Heu zu holen, falls du ihn eine Weile entbehren kannst.«
    »Ich brauche ihn, nachdem er gegessen hat, wahrscheinlich bis zum frühen Nachmittag.«
    »Wir können auch danach noch fahren.«
    »Du musst jetzt erst einmal etwas essen, und wenn du später mit Vaos das Heu holst, arbeite ich allein weiter.«
    »In Ordnung.« Liedral legt ihm kurz eine Hand auf die Schulter.
    Dorrin geht in die Schmiede, um das Feuer wieder anzufachen und das Getriebe der Maschine fertig zu stellen.
    »Was ist das?« Nachdem er gegessen hat, kommt Vaos in die Schmiede und deutet auf die Metallteile, die neben dem Schmiedefeuer abkühlen.
    »Das wird ein Getriebe«, erwidert Dorrin abwesend.
    »Aus Eisen? Wie schafft Ihr es, dass die Zähne gleichmäßig werden?«
    »Ich arbeite mit einer Lehre, das ist so etwas Ähnliches wie eine Gussform. Schneidwerkzeuge funktionieren bei Schwarzem Eisen ja nicht.«
    »Das wird aber etwas ganz Besonderes. Kann ich dabei helfen?« Vaos zappelt aufgeregt herum.
    Dorrin betrachtet die aufgeplatzten Stiefel seines Zuschlägen und schüttelt den Kopf, dann wischt er sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. Er muss Vaos umgehend zum Schuhmacher schicken. Wenn es nicht die Ausgaben für Eisen und Kupfer sind, dann sind es die Ausgaben für Nahrungsmittel oder Kleidung oder sonst etwas.
    »Wir müssen noch ein paar große Nägel für den Rat herstellen.«
    »Oh …« Vaos ist nicht begeistert. »Große Nägel? Nehmt Ihr dazu die Eisenstäbe?«
    »Nein, wir nehmen Schrott. Ich weiß, dass es mehr Arbeit macht, aber sie zahlen nicht dafür. Hol mir die rostigen Klammern, die da hinten auf dem Stapel liegen.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin schiebt die erste Klammer mit der Greifzange ins Schmiedefeuer und wartet, bis sie heiß genug ist, um zerschnitten zu werden. Dann legt er sie auf den Amboss und hebt den Hammer. Er ist dankbar, dass seine Muskeln nicht mehr den ganzen Tag weh tun, sondern nur noch am Spätnachmittag. Wegen seines schmächtigen Körperbaus wird er niemals so dicke Muskeln entwickeln wie Yarrl.
    Vaos sieht schweigend zu, wie der Hammer auf das Eisen prallt und die alte Klammer in zwei kleinere Stücke spaltet.
    »Nimm die Zange und lege das Stück, das heruntergefallen ist, an die Seite.« Die andere Hälfte schiebt er wieder ins Feuer.
    »Und du musst noch etwas am Blasebalg pumpen. Während ich dieses Stück hier in die richtige Form bringe, kannst du schon die Holzkohle zerkleinern und noch ein paar Schubkarren voll holen. Wir müssen eine Menge Nägel herstellen, und ich will dann noch am Kondensatorgehäuse arbeiten.«
    »Was ist ein Kondensatorgehäuse?«
    »Das ist ein Teil der Dampfmaschine.«
    Vaos lehnt

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