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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Waffenschmied lächelt mitfühlend. »Ich kann es spüren. Es ist gut, dass Ihr so fühlt. Dieser Schild, den Ihr für Brede gemacht habt – was war das?«
    »Schwarzes Eisen.«
    »Ich dachte es mir schon. Zu schade, dass ich so etwas nicht lernen kann, nicht wahr?«
    »Nicht, wenn Ihr nicht mit der Ordnung umgehen könnt.«
    Während sie sprechen, laden Cirras und zwei Gehilfen des Waffenschmieds die acht in Segeltuch gehüllten Pakete ab und tragen sie durch die mit Eisen beschlagene Tür in ein Hinterzimmer, dessen ungeschickt zusammengezimmerte Balken verraten, wie hastig der Anbau errichtet worden ist.
    »Tja … Ihr leistet gute Arbeit, Meister Dorrin. Ich wünschte nur, Ihr könntet auch Waffen mit Klingen herstellen, aber bisher sind mir nur wenige Schmiede begegnet, die mit der Ordnung arbeiten, und keiner vermochte es. Ihr scheint mir etwas … etwas anpassungsfähiger zu sein.«
    »Noch mehr Anpassung, und ich würde mich auflösen«, platzt Dorrin heraus.
    »Ich frage lieber nicht, was in den Paketen ist.«
    »Das ist wahrscheinlich besser so.« Dorrin blickt zu Liedral und dem leeren Karren. »Ich nehme es jedenfalls an.«
    »Warum tut Ihr das überhaupt, wenn ich fragen darf?« will Welka wissen.
    »Ich bin Brede und Kadara etwas schuldig, und ich bin Spidlar dankbar, weil man mich hier aufgenommen hat. Und ich fühle mich verpflichtet, dem Chaos Einhalt zu gebieten.«
    »Ihr nehmt Eure Verpflichtungen sehr ernst.«
    »Er nimmt sie ernst«, bestätigt Liedral leise.
    Welka nickt Dorrin zu. »Es freut mich, dass ich Euch kennen lernen durfte, Meister Dorrin.« Er kehrt zur Schmiede und dem halb fertig gestellten Helm zurück.
    »Bei der Dunkelheit …«, murmelt Fredo. »Er muss wirklich etwas Besonderes sein, Euer Meister Dorrin, wenn der Waffenschmied ihn so respektvoll behandelt.«
    »Zum Stall geht es hier entlang«, sagt Cirras.
    Nachdem er Meriwhen abgesattelt und das Wagenpferd vom Geschirr befreit hat, kehrt Fredo auf seinen Posten zurück, während die übrigen drei über den gestampften Lehm des Hofes zu dem Gebäude laufen, wo Brede sie begrüßt hat. Cirras führt sie am Wachtposten vorbei in einen kleinen, mit Stühlen ausgestatteten Vorraum.
    »Ich werde Kommandant Brede sagen, dass Ihr da seid.«
    Als der junge Offizier sie allein gelassen hat, grinst Liedral Dorrin breit an. »Du bist ein wichtiger Mann, Meisterschmied Dorrin.«
    »Ich bin überhaupt kein Meisterschmied, sondern nur einer, der seine Seele stärker verdrehen kann als die meisten anderen.« Dorrins Stuhl knarzt protestierend, als er sich umdreht und zur geschlossenen Tür blickt.
    »Es gefällt dir wirklich nicht, Waffen zu schmieden, nicht wahr?«
    »Nein. Doch ich sehe im Augenblick keine andere Möglichkeit. Gewalt scheint das einzige Mittel zu sein, um das Chaos im Zaum zu halten. Aber es gefällt mir nicht.«
    Draußen vor dem geschlossenen Fenster ist ein Trupp zu hören, der ins Feld zieht.
    »Gewalt oder Grausamkeit?« fragt Liedral.
    Dorrin lächelt. »Du hast recht. Gewalt beschreibt es nicht hinreichend. Es ist die unvermeidliche Grausamkeit, die mir zu schaffen macht.«
    »Die Welt ist voller Grausamkeit.«
    »Recluce nicht.«
    »Glaubst du, sie haben dich ausgeschickt, um genau dies herauszufinden?«
    »Das ist möglich«, sagt Dorrin langsam, »aber ich glaube, es lag eher an meiner Besessenheit, Maschinen zu bauen.«
    Die Tür öffnet sich mit leisem Knarren, und Brede tritt ein. »Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.« Er streicht sich das blonde Haar aus der Stirn und deutet einladend zum Nebenzimmer. Es enthält kaum mehr als einen runden Tisch, ein halbes Dutzend Stühle und einen offenen Schrank mit Fächern, in denen zahlreiche Landkarten gelagert sind.
    Brede wartet, bis Dorrin und Liedral sich gesetzt haben. »Was hast du dir dieses Mal ausgedacht?«
    »Eine Variante der Käseschneider. Diese sind für Flüsse gedacht. Ich habe erst acht Stück gemacht, aber weil der Frühling so zeitig gekommen ist, war ich der Ansicht, dass ich nicht länger warten konnte.«
    »Die Schneeschmelze ist fast vorbei, der Wasserstand ist beinahe wieder normal.« Brede reibt sich die Stirn und sieht Dorrin an. »Ich brauche deine Hilfe.«
    »Was soll ich tun?«
    »Ich möchte, dass du Kadara begleitest und ihr hilfst, die Geräte aufzustellen. Ich versuche inzwischen, die Dinge hier zu organisieren.«
    »Steht es so schlecht?«
    »Ja. Der Rat hat mich beauftragt, Kleth um jeden Preis zu halten. Es gibt keine

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