Magische Maschinen
schneiden sollten.
Und sie tun es, denn die ersten drei Bogenschützen stürzen blutend und schreiend ins dunkle Wasser. Ihr Gewicht drückt die niedrigen Drähte kurz hinunter, und sie verfangen sich am Rumpf des Schiffs.
Als sie die Schreie hören, springen die spidlarischen Bogenschützen aus der Deckung und feuern auf das Boot. Die Bogenschützen auf dem zweiten Boot heben die Bögen.
Dorrin zuckt zusammen und duckt sich hinter den Baumstamm. Es ist ganz anders gelaufen als geplant. Kadara schießt einen und noch einen Pfeil ab. Gefallene Soldaten stürzen vom führenden Boot, das gegen die mit Ordnung verstärkten Drähte ankämpft.
Als er spürt, dass die Drähte trotz der stärkenden Ordnung reißen werden, ruft Dorrin: »Runter!«
Kadara bleibt jedoch stehen, legt den nächsten Pfeil ein und schießt auf die Boote. Neben ihr steht Vorban, der ebenfalls einen Pfeil nach dem anderen abfeuert.
Dorrin steht auf, springt und wirft die Rothaarige zu Boden.
»Bastard, was machst du …«
»Bleib unten!« faucht der Schmied. Dann wirft er sich herum und reißt an Vorbans Füßen. »Bleibt unten!« Der drahtige Mann taumelt zurück, bleibt aber stehen.
Und dann reißen die Drähte. Wie unsichtbare Messer fegen sie durch die Luft. Die drei Drähte gehen fast gleichzeitig entzwei und schnellen wie riesige eiserne Peitschen durch die Luft zum zweiten Boot, das inzwischen fast zum ersten Boot aufgeschlossen hat. Die Messer aus Schwarzem Eisen fegen vier Bogenschützen ins Wasser und peitschen weiter durch die Luft.
Als der Schwarze Draht in die andere Richtung zuckt, wird Vorban in zwei Teile geschnitten. Flammen lodern in Dorrins Kopf, und er geht zu Boden. Der Schmerz hämmert in den Augen. Er schaudert und windet sich, während die unsichtbare weiße Peitsche in seinem Kopf knallt.
Als er sich endlich wieder aufrichtet, hat Kadara schon weitere Pfeile auf die Boote abgeschossen. Soldaten springen vom ersten Boot, als es unter dem höher angebrachten zweiten Satz Drähte vorbeifährt, während die drei Offiziere, die noch auf den Beinen sind, in Stücke geschnitten werden.
Der Steuermann des dritten Bootes, der das Gemetzel inzwischen gesehen hat, setzt sein Schiff am Ostufer des Flusses auf Grund, ein Stück stromaufwärts und für den größten Teil von Kadaras Truppen unerreichbar auf der falschen Seite.
Die Bogenschützen auf dem zweiten Boot drücken sich, genau wie einige Rekruten, flach auf das Deck. Der zweite Satz Drähte zerschneidet diejenigen, die nicht rechtzeitig in Deckung gehen. Ein neuer Pfeilregen geht auf die liegenden Soldaten nieder.
»Runter!« ruft Dorrin. Er muss sich zwingen, das Wort trotz der hämmernden Kopfschmerzen herauszuschreien.
»Runter! Sofort runter!« wiederholt Kadara den Befehl, während sie selbst in Deckung geht.
Die Spidlarer hören auf zu schießen, als der dritte Satz Drähte mit einem Knall zerreißt. Der Steuermann des ersten Bootes wird genauso zerschnitten wie das Ruder selbst, dann peitscht der Draht zum zweiten Boot.
Der Steuermann des zweiten Bootes duckt sich, aber einige unvorsichtige Rekruten, die dachten, nach den ersten Drähten wäre es überstanden, werden vom peitschenden Draht getroffen.
Nachdem auch der dritte Draht passiert ist, gelingt es dem Steuermann des zweiten Bootes, die schwerfällige Barke zum Ufer zu lenken. Er entscheidet sich für das westliche Ufer, wo es knirschend auf Grund läuft, nur ein paar Ruten von Kadaras Truppe entfernt.
Von den etwa vierundzwanzig Männern, die sich auf dem Boot befunden haben, taumeln weniger als zehn ans Ufer. Keiner schafft es, sich weiter als ein Dutzend Schritte vom Boot zu entfernen.
Das leere erste Boot schwimmt stromabwärts, rutscht knirschend über Sand und Kies, wird aber nicht aufgehalten.
Doch die Rekruten auf dem dritten Boot sind unverletzt, und sie formieren sich gerade auf dem jenseitigen Ufer, wo sie das Boot als Deckung nehmen können.
Dorrin betrachtet die Leichen und die Leichenteile, die im Wasser schwimmen. Er schluckt schwer und legt sich die Finger auf die Stirn, als wolle er die Schmerzen wegreiben.
»Lasst uns gehen!« Kadara bückt sich und nimmt Vorbans Schwert, den Gürtel und die Börse an sich, dann läuft sie stromabwärts und erteilt ihrer Truppe neue Anweisungen. Sie tragen vier Tote, darunter Vorban, stromabwärts zum staubigen Weg, der neben dem Fluss verläuft. Die gepflasterte Hauptstraße liegt etwa eine Meile vom Fluss entfernt.
Dorrin folgt ihnen und
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