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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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jemanden, der sich dem Chaos widersetzt, am Leben gelassen?«
    »Nicht in Spidlar.«
    Der Ratsherr breitet die Arme aus. »Dann müssen wir sie aufhalten, bevor sie noch weiter vorstoßen.«
    Die anderen beiden Ratsmitglieder, die links und rechts neben dem Ratsherrn sitzen, nicken. Auch sie sind in blauen Samt gekleidet.
    Brede neigt respektvoll den Kopf. »Was schlagt Ihr vor? Wie sollen wir Eurer Meinung nach die Ziele erreichen? Ihr habt bisher ungefähr dreihundert halb ausgebildete Reiter und zweitausend Fußsoldaten ausgehoben. Die Weißen haben allein in Elparta doppelt so viele Kämpfer stationiert, und im Frühling sollen weitere fünftausend ausgehoben werden. Außerdem sind Weiße Magier dabei, die Blitze schleudern können.«
    »Die Einzelheiten überlassen wir Euch, Kommandant. Aber Ihr müsst sie vor Kleth aufhalten.«
    »Darf ich fragen, ob Ihr versucht habt, mit ihnen zu verhandeln?« fragt Brede.
    Auf einmal ist es im Sitzungszimmer heiß und stickig.
    »Wir haben Unterhändler zu ihnen geschickt«, erklärt der Ratsherr.
    »Und?«
    »Es hieß, Verhandlungen wären sinnlos, solange nicht der Sieg errungen oder ein Gleichstand eingetreten ist.«
    »Darf ich dann annehmen, dass Ihr mich anweist, Kleth um jeden Preis zu halten, koste es, was es wolle?«
    »Die militärischen Einzelheiten überlassen wir Euch, Kommandant. Aber wenn Kleth fällt …« Der Ratsherr zuckt mit den Achseln und sieht Brede mit kalten Augen an.

 
CXXXVII
     
    » S ie haben an der Nordseite einige Befestigungen gebaut.« Dorrin reitet neben Liedral und beugt sich zu ihr hinüber. Hinten auf ihrem Wagen liegen acht Drahtmesser, die auf dem Fluss zum Einsatz kommen können. Seine anderen Zerstörungswerkzeuge sind noch in Arbeit, aber die Schneeschmelze hat dieses Jahr früher eingesetzt, und Brede braucht die Messer, sobald das Schmelzwasser abgeflossen ist.
    »Nützt das überhaupt etwas?« Liedral fummelt nervös an ihrem Bogen herum.
    »Gegen einen Weißen Magier, der Berge wachsen und Mauern einstürzen lassen kann?« Dorrin lacht hart und humorlos. »Nicht, wenn sie in die Nähe der Stadt kommen.«
    Es ist ein schöner Tag, am Himmel schweben einige weiße Schäfchenwolken, und der Wind weht warm von Süden her. Die Straße ist nur noch stellenweise feucht, die Schlammlöcher sind ausgetrocknet. Sie ist verlassen, abgesehen von Dorrin und Liedral, und sie ist ausgetreten, nachdem unzählige Füße, die alle aus Kleth gekommen sind, sie benutzt haben.
    Vier Soldaten stehen vor einer Blockhütte und tun so, als würden sie den Zugang von Westen schützen.
    »Wohin des Weges?« fragt der stämmige Mann mit dem schlecht sitzenden Brustpanzer.
    Dorrin betrachtet einen Moment lang die minderwertige Schmiedearbeit. »Wir haben Geräte dabei, die Brede bestellt hat. Wir wollen sie bei ihm abliefern.«
    »Oh, und sicher habt Ihr auch einen guten Wein dabei«, witzelt ein Soldat mit einem Ziegenbart.
    Dorrin legt die Hand an den dunklen Stab. »Ich glaube nicht, dass er erbaut wäre, wenn er die Bestellung nicht erhielte.«
    »Aber sicher doch, und Ihr seid eigens aus Diev gekommen, um eine kleine Wagenladung zu liefern?«
    Blitzschnell hat Dorrin den Stab parat, und die Spitze zielt auf die Kehle des Wächters. »Mein Name ist Dorrin. Ich bin Bredes Schmied, und Ihr werdet uns passieren lassen. Wenn Ihr wünscht, könnt Ihr uns zu ihm eskortieren.«
    »Dorrin … oh, verdammt …«, murmelt ein Mann, der weiter hinten steht. »Das ist der Schwarze Schmied …«
    Der erste Wächter schluckt schwer. »Äh … Fredo wird Euch begleiten, Meister Schmied.«
    »Danke für gar nichts …«
    Dorrin hält den Stab bereit, bis der Karren sich in Richtung Kleth in Bewegung setzt.
    »Die rothaarige Wildkatze hat Ralth gesagt, dass Ihr kommen könntet, doch er hat es ihr nicht geglaubt«, schwatzt Fredo. »Aber ich habe ihm gesagt, so mächtig der große Brede auch ist, er kommt nicht ganz allein zurecht, nicht ganz ohne Hilfe. Und so schrecklich Kadara auch mit der Klinge ist, auch sie kommt nicht allein zurecht …«
    Liedral verdreht die Augen und schaut Dorrin an.
    »Man erzählt, der Erzmagier der Weißen selbst führe die Truppe an. Er will uns wohl in Grund und Boden stampfen, aber ich verstehe einfach nicht warum. Schließlich ist. Spidlar ein armes, dünn besiedeltes Land, das mit Certis und Gallos nicht zu vergleichen ist, und wir haben doch nur Tiere und Händler. Natürlich ist es manchmal schwer, die beiden auseinander zuhalten

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