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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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versucht, die Schmerzen, die hinter seinen Augen pochen, so gut wie möglich zu unterdrücken. Von dem Dutzend Soldaten, die mit Kadara den Hinterhalt gelegt haben, leben noch acht. Dorrin räuspert sich und spuckt bittere Galle aus.
    »Wir können sie nicht erreichen, und wir haben nicht mehr viele Pfeile«, erklärt Kadara. »Wir werden uns stromabwärts sammeln.«
    Ein Soldat sieht Dorrin mit aufgerissenen Augen an, dann betrachtet er die Überreste des Gemetzels am Fluss. Sein Blick fällt auf den Schwarzen Stab und den schweren Schmiedehammer, und er schüttelt langsam den Kopf.
    Auch Dorrin würde gern den Kopf schütteln, aber er kann vor Kopfschmerzen kaum noch laufen, ganz zu schweigen davon, einen klaren Gedanken zu fassen. Während sie nach Norden ziehen, hört Dorrin die Hufschläge der Pferde, die ihnen gebracht werden.
    Zusammen mit den Pferden kommt Brede. Er bemerkt die braunen Flecken auf Dorrins Stiefeln.
    Dorrin steigt auf Meriwhen. »Die Drahtmesser haben dieses Mal gewirkt, aber es wird wahrscheinlich nicht noch einmal funktionieren.«
    »Warum nicht?«
    »Sie müssen nur vorn im Boot einen Eisenpfahl aufstellen, der die Drähte abfängt, und die Soldaten anweisen, sich flach hinzulegen. Ein paar werden trotzdem noch getötet werden, aber es wird bei weitem nicht so schlimm verlaufen wie jetzt.« Dorrin spuckt die brennende Flüssigkeit, die sich in seinem Mund gesammelt hat, in den Straßenstaub.
    Brede dreht sich mit gehobenen Augenbrauen zu Kadara um.
    »Wir haben die ersten beiden ausradiert. Das dritte Boot wurde auf dem gegenüberliegenden Ufer auf Grund gesetzt, die Rekruten haben überlebt. Wir hatten keine Pfeile mehr, und sie waren um das Fünffache oder Sechsfache in der Überzahl. Wo sie an Land gegangen sind, konnten wir sie nicht erreichen. Wir haben vier Männer verloren – darunter Vorban –, als Dorrins Drähte gerissen sind. Er hat uns gewarnt, aber Vorban wollte nicht hören.«
    »Er hat noch nie auf Befehle gehört.« Brede zieht sein Pferd herum in Richtung Kleth. »Wir versuchen es so bald wie möglich noch einmal mit den Drähten. Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass sie die Boote nicht sofort umrüsten.« Er lenkt das Pferd zu seiner Streitmacht.
    »Ist es immer so?« fragt Dorrin Kadara, während er mit ihr darauf wartet, dass die Leichen der Soldaten auf die Pferde gebunden werden.
    »Eigentlich nicht.« Kadara lacht rau. »Dies war ein Sieg, wenn man es so nennen will. Manchmal verlieren wir auch, besonders wenn sie Weiße Magier dabei haben. Aber die mögen das Wasser nicht besonders.«
    Dorrin denkt nach und reibt sich weiter die Stirn. Er und Kadara haben bei nur wenigen eigenen Verlusten fast vier Dutzend Feinde getötet. »Warum können wir nicht zu den übrigen Rekruten gelangen?«
    »Wir könnten sie erreichen, wenn sie auf dieser Seite des Flusses wären. Aber wir haben niemanden drüben zurückgelassen. Es sind so viele neue Rekruten unterwegs, dass die Gefahr besteht, zwischen der Straße und dem Fluss festgesetzt zu werden.«
    Dorrin versteht es nicht.
    »Pass auf, Dorrin. Um die drei Dutzend Soldaten zu töten, müssten wir jeden Bogenschützen einsetzen, der auf dieser Seite des Flusses ist. Brede kann es sich aber nicht leisten, sie so weit von unserer Haupttruppe abzuziehen. Er hofft einfach, sie so teuer bezahlen zu lassen, dass sie es müde werden.«
    »Das wird aber nicht gelingen«, meint Dorrin.
    »Nein. Ich weiß, dass sie sich nicht werden abhalten lassen. Brede weiß es auch. Aber je mehr wir verwunden oder töten können, ohne dabei selbst schwere Verluste zu erleiden, desto besser stehen unsere Chancen, wenn es eines Tages zu einer richtigen Schlacht kommt.«
    »Wir müssen uns die nächste Stelle suchen und die Drähte wieder aufbauen. Dieses Mal würde ich es aber kurz vor der schmälsten Stelle versuchen.« Dorrin blickt zu den in Segeltuch gehüllten Paketen, die hinter ihm liegen.
    »Glaubst du, sie rechnen nicht damit, dass wir noch einmal das gleiche probieren?«
    »Ich hoffe es.«
    »Ich auch.«
    Als sie stromabwärts reiten, sieht Dorrin nicht mehr zum Fluss und zu den Dingen, die in ihm treiben. Er konzentriert sich darauf, sich zu überlegen, welche Arbeiten noch nötig sind, um die Dampfmaschine fertig zu stellen, und während er überlegt, schimpft er sich selbst einen Feigling, weil er über einen Fluchtweg nachsinnt.

 
CXXXIX
     
    D orrin sattelt Meriwhen und hält sich noch einmal vor Augen, wie der vergangene Tag am

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