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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Alternativen.«
    »Und wenn du die Weißen nicht aufhalten kannst, wird der Rat versuchen, sich freizukaufen«, sagt Liedral. »Dorrin ist aber kein Krieger.«
    »Ich weiß. Darum wird sich Kadara kümmern …«
    »Aber ich soll die Weißen in Aktion sehen, weil du glaubst, dann wird mir etwas einfallen. Meinst du das?«
    »Ja.« Brede sieht Dorrin fest in die Augen.
    Dorrin starrt das zerkratzte Holz des Tisches an, dann erwidert er Bredes Blick. »Also gut. Ich kann es tun, aber ich muss bald zu meiner Maschine zurück.«
    »Ich bitte dich auch nur, es beim ersten Mal selbst zu tun.«
    »In Ordnung.« Dorrin begreift, dass er auf dem besten Wege ist, mindestens teilweise als Kriegsbaumeister zu arbeiten, und das ist ein Beruf, der nicht gerade gut für jemanden geeignet ist, der unerträgliche Kopfschmerzen bekommt und möglicherweise sogar blind wird, sobald Gewalt im Spiel ist.

 
CXXXVIII
     
    D orrins Stiefel rutschen weg, als er auf das spiegelglatte Eis im Schatten eines Felsblocks tritt. »Bei der Dunkelheit …« Dankbar für die Handschuhe, die er trägt, hält er sich am Felsblock fest. Ein langer Kratzer im Leder zeigt ihm, was mit seiner Hand hätte passieren können. Links neben ihm brodelt der Fluss. Das Wasser bildet immer noch Strudel, aber das Hochwasser der letzten Achttage ist weniger geworden, denn die Schneeschmelze ist fast vorbei.
    Stromaufwärts schwimmen die flachen Boote und Barken der certischen und kyphrischen Rekruten. Die Galler werden sich auf der Straße nach Norden kämpfen.
    Dorrin rechnet kurz, dann winkt er der Gestalt zu, die auf der anderen Seite des Flusses steht. Es ist die schmälste Stelle, die sie finden konnten, kaum mehr als drei Ruten eher gleichmäßig fließenden Wassers.
    »Ist das ungefähr richtig?« fragt Kadara. Neben ihr steht eine Bogenschützin.
    »Wenn wir die ersten hier einsetzen«, Dorrin deutet auf einen größeren Felsblock ein Stück stromaufwärts, »die anderen dort und den dritten Satz da unten … dann besteht eine gewisse Chance. Ich werde sie auf unterschiedliche Höhen einstellen.«
    Die Bogenschützin hebt den Bogen und schießt den Pfeil ab, der die dünne Schnur über den Fluss trägt.
    Dorrin klettert vorsichtig stromaufwärts zu dem Felsen, auf den er gedeutet hat. Dort nimmt er einen mittelschweren Hammer aus dem improvisierten Werkzeugsack, den er am Gürtel trägt, und zieht den ersten Stab aus Schwarzem Eisen aus dem Tornister.
    Nach einiger Zeit ist der erste Stab fest eingeklemmt, und die unsichtbaren schwarzen Drähte laufen quer über das Wasser zu einem zweiten Stab auf der anderen Seite des Flusses.
    Sie wiederholen die Prozedur noch zweimal, bis ein berittener Bote sie unterbricht. »Die Barken kommen, Truppführer.«
    »In Deckung«, befiehlt Kadara scharf. Sie deutet auf die Senke hinter einem Baumstumpf. Dorrin verschwindet sofort.
    »Willst du wirklich bleiben?« fragt sie ihn.
    »Nein. Aber wenn ich etwas für euch bauen soll, muss ich eine Vorstellung davon bekommen, wie ihr kämpft.« Er wünscht sich, er wäre woanders. Er ist kein Kämpfer und kein Held, und nicht einmal der Stab, der hinter ihm liegt, kann ihn jetzt trösten. Er bekommt schon wieder Kopfschmerzen.
    Die kleine Abteilung Bogenschützen geht in den vorbereiteten Gräben in Deckung, und die Berittenen ziehen sich stromabwärts zurück.
    »Es wäre sicher besser, wenn wir mehr Bogenschützen hätten …«, wendet er sich flüsternd an Kadara.
    »Weißt du, wie lange es dauert … ach, vergiss es. Jedenfalls haben wir nicht mehr.«
    Dorrin versteht, was sie meint. Nach zwei Jahren ist Vaos kaum mehr als ein brauchbarer Zuschläger. Aber andererseits ist Vaos auch ein Pferdenarr.
    Das kalte, dunkle Wasser fließt zwischen den scheinbar verlassenen Ufern des Flusses. Da diese Gegend hauptsächlich als Viehweide dient, stehen nur wenige Bäume am Ufer. Dorrin und Kadara warten.
    Der Fluss strömt dahin.
    Hinter der sanften Biegung taucht eine Barke mit dunklem Rumpf auf, gefolgt von zwei weiteren. Auf dem ersten Boot, das die grüne Flagge von Certis trägt, stehen Bogenschützen und etwa ein Dutzend Fußsoldaten. Auf dem zweiten Boot folgen weitere Bogenschützen und Rekruten unter einer goldenen Flagge, wahrscheinlich Truppen aus Kyphros. Auf dem dritten sind beide Flaggen und weitere Rekruten zu sehen. Weiße Banner sind nicht vertreten.
    Dorrin hält den Atem an, während er zusieht, wie das führende Schiff sich den Drähten nähert, die wie Messer

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