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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dunkelheit.
    Dorrin versucht, mit den Sinnen hinauszugreifen und einen Eindruck von den Menschen zu bekommen, die sich in der Nähe befinden. Nach einigen Anstrengungen fängt er ein verschwommenes Bild von Liedral und drei Soldaten auf.
    »Was ist los?« fragt Liedral. »Du siehst mich überhaupt nicht an.«
    »Ich kann dich nicht sehen«, sagt er. »Ich kann überhaupt nichts mehr sehen.«
    »Verdammt!« ruft einer der Soldaten.
    »Ich muss ihn hier herausbekommen«, sagt Liedral.
    »Wir helfen Euch. Wenigstens sind wir die verdammten Galler los.«
    Dorrin stolpert durch den Graben, teils auf Liedral gestützt, und weiß schon nach kurzer Zeit nicht mehr, in welche Richtung sie sich überhaupt bewegen. Noch bevor sie die Hügelkuppe erreichen, beginnt Dorrin vor Erschöpfung zu zittern. Jeder Schritt scheint die Schmerzen im Kopf zu verstärken.
    In der Ferne hört er Schreie, das Wiehern von Pferden und Rufe. Er will einen weiteren Schritt machen, aber die Dunkelheit ist erdrückend, und er bricht wieder auf dem feuchten Boden zusammen.

 
CXLVII
     
    » Z ur Dunkelheit mit dieser Vorsicht!« knurrt Jeslek.
    »Es war deine eigene Idee«, bemerkt Anya.
    »Und? Dann habe ich mich eben geirrt.« Jeslek blickt zum Hügel, der an ein frisch gepflügtes Feld erinnert.
    »Wirklich? Das hätte ich nie für möglich gehalten«, gibt Anya sarkastisch zurück.
    »Fydel«, befiehlt Jeslek, »lasst die Rekruten über das Gelände da drüben vorstoßen, wo die Explosionen stattgefunden haben.«
    »Was?«
    »Das einzige, was wir wissen, ist, dass es dort, wo schon Minen explodiert sind, keine weiteren Sprengladungen geben kann. Wir wollen ja vermeiden, dass sie sich zurückziehen und noch mehr Gelände verminen.«
    Fydel kann sich der Logik nicht verschließen.
    »Was der verdammte Schmied gemacht hat, erfordert einige Vorbereitungen. Soviel Zeit dürfen wir ihnen nicht lassen. Befehlt den Angriff. Konzentriert alle Kräfte an diesem einen Punkt. Und sorgt dafür, dass die Truppen in Bewegung bleiben.«
    »Ja, Jeslek.«
    »Ich meine es ernst. Sorgt dafür, dass sie in Bewegung bleiben.«
    Als Jeslek sich umdreht, um das Schlachtfeld zu überblicken, wechseln Anya und Fydel einen Blick. Sie nicken.
    Dann eilt Fydel zum Zelt des Kommandanten.

 
CXLVIII
     
    I n der Ferne klirrt Metall, und unter ihm bebt der Boden. Gedämpfte Flüche, Schreie, Grunzen und verschiedene andere Geräusche stürmen auf ihn ein, aber das brennende Weiß, das in seinem Kopf hämmert und ihm die Stirn zu versengen droht, blendet fast alles andere aus.
    Er schluckt und spürt auf einmal etwas Kühles an den Lippen. »Trink das, Dorrin. Bitte.«
    Die Stimme ist sanft, und er trinkt langsam. Ist es nur Einbildung, oder lassen die Kopfschmerzen wirklich etwas nach?
    »Dorrin?«
    Er erkennt Bredes Stimme.
    »Er ist blind«, erklärt Liedral. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Zufrieden?«
    »Du kannst nicht erwarten, dass ein Schwarzer Schmied soviel Zerstörung bewirkt und nicht darunter leidet. Sogar dein großer Creslin war die meiste Zeit seines Lebens blind.«
    Brede seufzt laut genug, dass auch Dorrin es hören kann. »Es tut mir leid.« Er dreht sich um. »Die Soldaten können jetzt zu ihren Einheiten zurückkehren. Die Weißen bereiten einen Großangriff vor.« Etwas leiser wendet er sich dann wieder an Liedral und Dorrin. »Was erwartet ihr von mir? Wir sind zehn zu eins in der Unterzahl, und ich werde das Schlachtfeld wahrscheinlich nicht lebend verlassen.«
    Liedral schluckt. »Es tut mir leid.«
    »Schon gut. Wir müssen eben alle das tun, was wir tun müssen. Bring Dorrin zurück nach Diev und umgehe Kleth.«
    »Ich kann reiten«, faucht Dorrin. »Meine Wahrnehmung ist nicht völlig ausgeschaltet. Zum Reiten wird es reichen.«
    »Du wirst nicht reiten. Der Karren kann zwei Menschen tragen, und du musst dich ausruhen.«
    »Pass gut auf ihn auf, Liedral.« Brede schweigt einen Augenblick, dann spricht er weiter. »Ich muss jetzt gehen. Viel Glück.« Dorrin spürt, dass er traurig lächelt. »Du hast mehr als jeder andere getan, Dorrin. Möge die Dunkelheit mit dir sein. Warte nicht zu lange.« Brede wendet sich wieder den Untergebenen zu, die lautstark seine Aufmerksamkeit erregen wollen.
    »Wo sollen die Piken aufgestellt werden?«
    »Kann Hydre nicht die Flanke decken?«
    »Was ist mit den gepanzerten Fußsoldaten aus Certis …«
    Dorrin will sich aufsetzen, aber die weißen Messer in seinem Schädel brennen sofort heftiger, und er versinkt in

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