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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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der Unterzahl, und der Rat lässt nicht zu, dass wir uns zurückziehen.«
    »Sie bestehen darauf, dass ihr bis zum letzten Krieger kämpft?«
    »Natürlich. Glaubst du denn, sie würden die eigene Haut riskieren? Außerdem werden wir dafür bezahlt.«
    »Verstehen sie es denn nicht?«
    »Nein. Sie glauben, sie könnten sich irgendwie freikaufen.«
    Die Tür zum Hof wird geöffnet, und Brede tritt ein, begleitet vom leichten Geruch nach Pferdeäpfeln. Das blaue Hemd sieht aus, als hätte er seit einem Achttag darin geschlafen, und das normalerweise glattrasierte Gesicht ist mit blonden Stoppeln übersät.
    Kadara begrüßt ihn mit einem halben militärischen Salut und einem halben Winken. »Sei gegrüßt, großer Kommandant.«
    »Sei gegrüßt, Truppführerin.« Bredes Grinsen verschwindet so schnell wieder, wie es gekommen ist.
    Dorrin trinkt noch einen Schluck Bier und isst das Brot auf, das er in der Hand hält.
    »Kadara«, fragt Brede, »können deine Leute überprüfen, ob die Weißen eine Vorhut auf die Straße nach Diev geschickt haben? Rynder überprüft die alte Straße nach Axalt.«
    »Jetzt gleich?«
    »Du musst nicht selbst reiten. Du kannst auch jemanden aus deinem Trupp schicken.«
    Kadara schnaubt. »Du willst doch, dass es ordentlich erledigt wird, oder?« Sie steht vom Tisch auf. »Wie weit?«
    »Wenn du auf zehn Meilen nichts findest, dann sind sie nicht da. Sie werden wohl nicht versuchen, durch die Hügel von Kylen zu kommen.«
    »Ich wünschte, sie würden es versuchen.« Kadara wendet sich an Dorrin. »Du musst dich jetzt an die Arbeit machen.«
    »Ich weiß.«
    »Viel Glück, Kadara«, sagt Brede leise.
    Sie geht zu den Soldaten, die hinten in der Scheune in ihren Schlafsäcken schlafen. »Packt eure Sachen und sattelt die Pferde. Wir müssen als Späher in den Süden. Wir treffen uns gleich im Hof.«
    Brede setzt sich neben Dorrin auf die Bank und sieht Kadara nach, die durch die Tür auf der anderen Seite die Scheune verlässt und zum Stall geht. Er blickt noch eine Weile, nachdem sie gegangen ist, nachdenklich zur längst wieder geschlossenen Tür.
    Abgesehen von leisem Stöhnen sind von den Soldaten, die Kadaras Befehle befolgen und gerade aufstehen, keine Klagen zu hören.
    Dorrin schiebt den halbvollen Krug Bier und den angeschlagenen Becher zu Brede hinüber. »Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen.«
    »Danke.« Brede füllt den Becher auf und trinkt ihn mit einem großen Schluck halb leer, dann sieht er wieder in die Richtung, wo der Stall sein muss, in den Kadara gegangen ist. Nach einem Augenblick beugt er sich vor, aber er sagt nichts, sondern befeuchtet sich nur die Lippen.
    »Kadara?« fragt Dorrin.
    Brede nickt.
    Dorrin versteht, warum Brede schweigt, auch wenn er es amüsant findet, dass der sonst so wortgewandte Brede Mühe hat, ihm zu sagen, was er denkt. »Sie ist ein bisschen empfindlich.«
    »Ist sie das nicht immer?« fragt Brede mit einem Lachen, das bald darauf wieder erstirbt.
    »Soll ich jetzt raten?« Dorrin will keine scharfe Antwort geben, aber sein Kopf tut immer noch weh, und er fühlt sich zerschlagen.
    »Du weißt es, nicht wahr?«
    »Dass sie dein Kind trägt? Kurz bevor du gekommen bist, wurde es mir klar.«
    »Hat sie es dir gesagt?«
    »Natürlich nicht.« Dorrin zwingt sich zu einem Grinsen. »Ihr ist wahrscheinlich nicht einmal bewusst, dass ich es weiß. Sie hat sich hastig zurückgezogen, als ich sie am Arm berührt habe.«
    »Es war keine gute Idee. Nicht in diesen Zeiten.«
    Dorrin ist in gewisser Weise anderer Meinung, denn Brede hat ja den Befehl bekommen, Kleth um jeden Preis zu halten. »War es ihre Idee?«
    »Sie sagte mir …« Brede sieht sich im fast leeren Raum um und senkt die Stimme. »… wenn ich schon ein von den Dämonen verdammter Held werden wollte, sollte ich ihr wenigstens etwas hinterlassen.«
    Der Schmied nickt langsam. Wird es einen Unterschied machen? Wird einer von ihnen den Kampf um Kleth lebend überstehen? »Sie hat starke Gefühle. Was empfindest du?«
    »Ich liebe sie. Ich zeige es ihr nicht immer, und ich kann die Leute hier nicht im Stich lassen. Ich rede jetzt nicht über die Händler, sondern über die Soldaten und die Bauern. Leute wie dein Yarrl und Reisa und Petra.« Brede füllt den Becher nach, reibt sich Nacken und Schultern, dann die Augen. »Wenn … wenn mir etwas zustößt … und du bist noch da …«
    »Ich glaube, du wirst diesen Krieg eher überleben als ich.«
    »Das ist Unsinn. Wirst du dich dann

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