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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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um sie kümmern?« Brede sieht Dorrin scharf an.
    »Wenn ich dann selbst noch da bin … ja.« Dorrin blickt zum Tisch und bekommt Schuldgefühle, weil er auf jeden Fall die Schwarzer Diamant fertig stellen und auf See erproben will und weil er es nicht für sinnvoll hält, sich in einen Krieg einzumischen, der ihn das Augenlicht kosten kann, wenn er siegt – möglicherweise sogar für immer. »Wie steht der Kampf?«
    »Nicht gut. Sie haben noch einmal fünftausend Rekruten aus Hydlen hinzugezogen. Wir tun, was wir können. Aber ich kann alles in allem höchstens auf dreitausendfünfhundert Kämpfer zurückgreifen. Und auf dich.«
    »Danke für die Schmeichelei«, erwidert Dorrin trocken. Er reibt sich die Stirn. »Wie lange habe ich Zeit, um meine Wunder zu wirken?«
    »Wenn sie weiter mit dieser Geschwindigkeit vorstoßen, ungefähr zehn Tage.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, Liedral mitzuteilen, wo ich bin?«
    »Das ist nicht nötig.« Brede schüttelt den Kopf. »Ich habe Tylkar, der die letzten Einberufungen in Diev beaufsichtigt hat, aufgetragen, ihr auszurichten, sie soll mit den neuen Truppen herkommen. Sie müssten morgen hier sein.«
    »War das nicht etwas voreilig?«
    »Bei der Dunkelheit, ja doch. Aber ich würde alles einsetzen, was in meiner Macht steht, um dich hier zu halten. Es ist kein Spiel, Dorrin. Eine Menge Leute werden sterben.«
    Der Schmied schluckt. Wenn es nach Brede und Kadara geht, hatte er nie wirklich die Wahl, sich zu entscheiden, ob er bleiben wollte. Er hätte gehen können – sie hätten ihn nicht aufhalten können –, aber inzwischen wäre Liedral bei ihnen gewesen. »Du bist ein Schweinehund.«
    »Ich musste lernen, einer zu sein.« Brede hustet. »Welka erwartet dich. Du bekommst im Hauptquartier ein kleines Zimmer direkt neben meinem. Das ist das mindeste, was ich tun kann, und es ist wenig genug.« Er lacht rau und steht auf.
    Dorrin sieht dem blonden Kommandanten nach, als er die Scheune verlässt. Dann steht auch er auf. Er muss den Waffenmeister finden und die tödlichen Waffen schmieden.

 
CXLVI
     
    D ie spidlarischen Truppen haben sich am Hügel im Halbkreis eingegraben. Die Straße von Elparta nach Kleth windet sich von Südwesten nach Südosten die Hügelflanke hinauf. Im Osten liegen die Klippen, die den Fluss überblicken, im Westen fällt der Hügel zu den Sümpfen von Devow ab, die sich gut vier Kilometer weit nach Westen erstrecken. Hinter den Sümpfen liegen die Berge von Kylen, eine wilde Gegend voller Schluchten und brüchiger Sandsteinklippen.
    Dorrin späht über die Wälle zu den Bannern, die am niedrigeren, gegenüberliegenden Hügel versammelt sind: das Rot von Hydlen, das Grün von Certis, das Gold von Kyphros und natürlich die rot eingefassten weißen Fahnen von Certis. Dann sieht er nach oben. Er hofft, Liedral wird bei der Nachhut bleiben. Noch lieber wäre es ihm gewesen, sie wäre gleich in Kleth geblieben.
    Der Himmel ist mit hohen, dünnen Wolken bedeckt, die den Morgen grau färben. Ein leichter Wind von Süden, der kaum die Banner der Weißen Streitmacht zu bewegen vermag, trägt den Geruch von brennenden Feldern den Hügel hinauf.
    Aus der Richtung der Truppen des Chaos ist ein einzelnes, schwankendes Hornsignal zu hören.
    Dorrin sieht zwischen den Erdwällen und den Truppen, die sich unten im flachen Tal versammelt haben, hin und her. Ein zweites Hornsignal ertönt, und von dort, wo die Weißen Banner zu sehen sind, steigen Flammen auf, die sich ausbreiten, bevor sie sich über die von den spidlarischen Truppen gehaltene Hügelflanke ergießen. Nur wenige Schreie sind zu hören, also haben sich die Erdarbeiten als wirksamer Schutz vor der direkten Wirkung des magischen Feuers erwiesen. Ein paar dünne Rauchfahnen kräuseln sich in den Himmel. Ein zweiter Feuerstoß folgt auf den ersten, richtet jedoch noch weniger Schaden an.
    Dann bebt der Boden.
    Die blau gekleideten Reiter stehen neben den mit Scheuklappen ausgerüsteten Pferden. Sie warten, dass das Beben aufhört, und beruhigen die nervösen Tiere.
    Dorrin grinst. Bisher hat Brede die Taktik der Magier richtig vorausberechnet.
    Es wird still am Hügel, und Dorrin wartet. Dann strömen die purpurnen Banner bergan zu den vordersten Gräben, wo spidlarische Kämpfer mit Piken und Hellebarden warten. Nur eine Handvoll Soldaten stehen dort unten. Sie sind angewiesen, sich sofort in das höher gelegene Gelände zurückzuziehen.
    Dorrin, der hinter einem mit Baumstämmen verstärkten Wall

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