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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ihn zusammen mit Petra nach unten schaffen?«
    »Hier ist es aber kühler, Meister Dorrin.«
    Dorrin deutet auf den weißen Schoner. »Sie werden bald angreifen. Du kannst ihn später wieder auf Deck bringen.«
    Merga betrachtet den fiebernden Mann.
    »Hier draußen wird er sterben. Sie werden das Deck in Brand setzen.« Dorrin nimmt die Decke herunter, die dem ehemaligen Mühlenarbeiter als Sonnensegel gedient hat, und faltet sie rasch zusammen. Dann legt er sie aufs Deck. »Die muss auch nach unten.«
    Er sucht mit Augen und Sinnen seinen Stab und findet ihn schließlich in einer Ecke des leeren Stands, in dem Meriwhen hätte stehen sollen. Kadara sitzt aufrecht an die einzige fertig gestellte Box gelehnt im Schatten. Sie schaut müde zu ihm auf.
    »Du musst nach unten. Ein Schiff der Weißen kommt näher.«
    »Ich kann kämpfen.«
    »Ich glaube, wir können ihm entkommen, ohne zu kämpfen. Wenn sie uns entern, musst du kämpfen, aber ich würde es lieber vermeiden.«
    »Machst du das nicht immer?«
    »Ja.« Er weicht ihr aus und geht zum Bug, um auch Rylla und Frisa zu warnen. Er bittet Rylla, auch Vaos ins Bild zu setzen. Dann schaut er zum Steuerrad. Tyrel winkt und deutet nach unten. Styl und die anderen beiden Männer verlassen endlich das Achterdeck, nachdem sie ein offenes Fass mit Meerwasser und einen Löscheimer dicht neben dem Ruder an der Reling vertäut haben.
    Liedral. Wo ist sie?
    Er findet sie bei Reisa und Petra in der Messe. Reisa zeigt Liedral, wie sie eine alte Pike schärfen muss. Die drei sind voll bewaffnet.
    »Ich hoffe, das brauchen wir nicht.« Er wiederholt seine Warnung und klettert wieder nach oben, um noch einmal im Maschinenraum nach dem Rechten zu sehen.
    »Die Weißen kommen näher. Ich muss die Luke zur Hälfte schließen.«
    »Lass sie offen. Wir kommen sonst in der Hitze um«, schreit Yarrl, um den Maschinenlärm zu übertönen.
    Dorrin blickt zwischen dem sich nähernden Schoner und dem Maschinenraum hin und her. »Dann haltet wenigstens die Köpfe unten.«
    Yarrl nickt und wirft Rek, der gerade eine neue Schaufel Kohlen nachlegt, einen Blick zu. »Hast du das gehört, Junge?«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin steigt wieder nach oben zum Steuer. Beinahe schleift er den Stab hinter sich her.
    Das Schiff der Weißen ist höchstens noch ein Dutzend Kabellängen von der Schwarzer Diamant entfernt, und Dorrin kann schon den Namen erkennen: Weißer Sturm.
    »Lasst mich übernehmen«, drängt Dorrin, indem er sich noch einmal über die Schulter zur Weißer Sturm umsieht.
    »Aber ich bin der bessere Rudergänger, Meister Dorrin«, widerspricht Tyrel.
    »Ich weiß. Aber ich brauche Euch lebend. Ihr wollt doch nicht gebraten werden, oder?«
    »Ich hatte gehofft, Ihr könntet uns beide schützen.«
    »Ich kann schon von Glück reden, wenn es mir gelingt, mich selbst zu schützen«, räumt Dorrin ein.
    Tyrel blickt nervös nach Steuerbord, wo die Brandung bedrohlich nahe ist. »Steuert nur nicht näher ans Ufer … und wenn … wenn Ihr direkt dort vor dem Einschnitt am Strand seid, kurz vor der Spitze des Kaps, dann müsst Ihr uns mindestens noch ein Dutzend Ruten weiter aufs offene Meer bringen.«
    Tyrel befestigt Dorrins Stab mit zwei Schlingen am Gehäuse der Ruderpinne. »So, jetzt sitzt er fest.«
    »Danke. Ich werde ihn brauchen.« Dorrin nimmt das Steuerrad und schluckt. Warum kommt er nur immer wieder in solche Situationen?
    »Ich dachte es mir.« Tyrel klettert aufs Hauptdeck hinunter und bleibt vor der Luke stehen. Abgesehen von dem Mann, den Dorrin als Kapitän des Schiffs betrachtet, ist das Deck jetzt geräumt.
    Die Weißer Sturm scheint wie ein Pfeil durch das Wasser zu schießen. Die Schiffe halten in etwa den gleichen Kurs, und der Abstand zwischen ihnen wird immer kleiner. Dorrin sieht, wie das Schiff sich nähert. Oder kann die Schwarzer Diamant jetzt doch wieder den Abstand vergrößern?
    Eine Bö weht ihm Ascheflocken ins Gesicht, und er muss blinzeln. Der Schornstein müsste höher sein, das würde zugleich den Zug in der Feuerbüchse verbessern. Aber er hatte auch in diesem Punkt nicht genug Zeit, um sich alle Einzelheiten genau zu überlegen. Es ist schon ein Wunder, dass die Maschine überhaupt so gut läuft.
    Wieder fliegt ihm Ruß ins Gesicht. Er blickt zum Schornstein hoch, spürt eine Vibration des Decks und erkennt, dass Yarrl der Maschine noch etwas mehr Kraft abverlangt.
    Die Schwarzer Diamant entfernt sich tatsächlich ein wenig von der Weißer Sturm. Inzwischen muss

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