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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dich kümmert es doch überhaupt nicht, was andere Leute denken. Du interessierst dich nur für deine verdammten Maschinen.«
    Dorrin hält Kadaras Blick stand. »Du hast recht. Ich weiß, was ich bin.«
    Jetzt wendet Kadara den Blick ab und starrt ihrerseits ins Wasser.
    Dorrin tritt von der Reling zurück, als Liedral ihm winkt.
    »Du bist hart mit ihr ins Gericht gegangen«, bemerkt sie. »Noch härter warst du mit dir selbst.«
    »Die Wahrheit ist manchmal hart.«
    »Magst du es, wenn jemand dir harte Wahrheiten sagt?«
    »Natürlich nicht.« Er muss grinsen. »Außer wenn du es tust.« Er schaut wieder nach Norden. Der im Osten wartende Schoner der Weißen, ungefähr doppelt so groß wie die Schwarzer Diamant, dreht gerade bei und kreuzt gegen den Wind. Nachdem er das Schiff eine Weile beobachtet hat, klettert Dorrin wieder zum Steuerrad hinauf und redet mit Tyrel.
    »Er wird versuchen, uns am Kap Devalin zuvorzukommen. Dort müssen wir weiter auf die offene See ausweichen.«
    »Würde es helfen, wenn wir schneller fahren?«
    »Sicher, denn wenn wir vor ihm das Kap hinter uns lassen, ist er dem vollen Wind ausgesetzt.«
    Dorrin klettert wieder die Leiter zum Hauptdeck hinunter.
    Rylla, die nahe am Bug steht, deutet zum Strand. Sie hat schützend einen Arm um Frisa gelegt. Vaos versucht, an den Ständen im Mittelschiff ein lockeres Brett auszurichten und spricht dabei mit den Pferden. Dorrin schluckt, als er den leeren Stand sieht, wischt sich die Augen aus und geht zum Maschinenraum weiter.
    Yarrl stellt die Schaufel beiseite und reibt sich die Stirn. »Es ist heißer als das Schmiedefeuer, dieses Biest, das du gebaut hast. Und nasser. Aber der Junge mag es.«
    Rek steht in einer Ecke, bestaunt die Maschine und versucht, sich zusammenzureimen, wie sie wohl funktioniert.
    »Zu nass«, sagt Yarrl.
    Wasser sickert aus mehreren Rohren, und das Deck ist patschnass. Dorrin versucht, die Lecks zu finden. Eins ist in der Leitung für das Meerwasser, mit dem die Hülle des Kondensators gekühlt wird. Das zweite befindet sich am Auslaßventil des ersten Kolbens. Soweit er es beurteilen kann, wird nichts zerbrechen, zerspringen oder versagen – jedenfalls nicht sofort.
    »Wir müssen mehr Dampf machen.«
    »Wird die Maschine es aushalten?«
    »Vorübergehend schon.«
    »Du bist der Ingenieur«, entgegnet Yarrl mit schiefem Grinsen. Er öffnet die Klappe der Feuerbüchse und nimmt die Schaufel in die Hand.
    Allmählich, ganz allmählich bewegen sich die Stangen schneller, während die Hitze des Kessels zunimmt. Immer mehr Wasser spritzt auf die dicken Balken des Zwischendecks, auf dem die Maschine verankert ist. Eine langsame Vibration baut sich auf, und Dorrin lässt nach und nach Dampf ab, bis die Maschine wieder ruhig läuft. Schneller als vorher, aber nicht mit der vollen Kraft, welche die Maschine seiner Ansicht nach entwickeln könnte, wenn er noch etwas Zeit und Arbeit hineinstecken würde. Leider kann er im Augenblick nichts weiter tun.
    Nachdem er wieder aufs Deck geklettert ist, wirft Dorrin einen prüfenden Blick zum weißen Schoner. Dann eilt er zu Tyrel, der mit Styl spricht.
    »… Wassereimer … noch Sand da?«
    »Wir haben ein paar Säcke voll mitgenommen.« Der schlaksige junge Mann droht mit erhobener Faust in Richtung des nahenden Schoners. »Ich weiß aber nicht, ob es hilft, wenn sie einen Weißen an Bord haben.«
    »Wir müssen uns eben behelfen, so gut wir können.«
    »Jawohl, Ser.« Styl springt gewandt auf das Hauptdeck.
    »Er hat als Maat für Gossag gearbeitet. Ein guter Mann«, erklärt Tyrel.
    »Wie laufen wir?«
    »Es wird knapp. Sieht aus, als würden wir ungefähr gleichzeitig das Kap erreichen.«
    Dorrin betrachtet das Weiße Schiff, das jetzt alle Segel gesetzt hat. »Wird unser Segel brennen, wenn es von einer Feuerkugel getroffen wird?«
    »Wahrscheinlich nicht, solange wir es zusammengerollt lassen. Aber auf die eine oder andere Weise werden sie uns erwischen. Es ist schwer, das Holz eines Schiffes mit einer Flamme in Brand zu setzen. Man braucht etwas leicht Brennbares wie ein Segel oder Pech. Aber wenn man die Segel zusammenrollt und antriebslos im Wasser treibt, dann können sie an Bord kommen oder aus einiger Entfernung die Mannschaft verbrennen.«
    »Wenn alle Leute unter Deck und die Segel zusammengerollt sind, können wir also nahe an sie heran.«
    »Ja …«
    »Ich schicke alle nach unten.« Dorrin steigt die Leiter hinunter zu Merga, die sich um Pergun kümmert. »Kannst du

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