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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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hagerer Schwarzer Magier. Dorrin holt tief Luft.
    »Oh, verdammt …« Kadaras Fluch wird vom Wind aus dem Bug zu ihnen getragen.
    Dorrin empfindet wie sie, aber er wartet schweigend, bis die schwarz gekleideten Menschen zur Pier kommen. Liedral steht neben ihm und hält seine Hand.
    Der große Magier grüßt die Wächter. Einer salutiert, dann marschieren die vier zum Hafen zurück und weiter zum alten Bergfried auf dem Hügel. Der Magier dreht sich zum Schiff um und wendet sich direkt an Dorrin. »Für den Augenblick sollt ihr in Recluce alle Freiheiten genießen. Wir würden es vorziehen, wenn ihr in der Nähe von Landende bleiben würdet, aber die Entscheidung liegt bei euch.« Der große Magier lächelt milde. »Angesichts eurer zahlreichen … Schwierigkeiten bieten wir euch die beiden Gästehäuser hinter dem Gasthof an. Dorrin und seine … seine Gefährten mögen sich in den Gasträumen des alten Gasthofs einrichten.« Oran deutet zum Mittschiff. »Ihr könnt auch die Ställe dort benutzen.«
    »Das ist sehr großzügig«, erwidert Dorrin. »Die letzten Achttage waren wirklich schwer. Ich wäre dir dankbar, wenn du einen Meisterheiler schicken könntest, der sich um Pergun kümmert. Er hat eine Kopfverletzung erlitten. Ich habe vielleicht das Schlimmste abgewendet, aber … aber es ist noch viel zu tun.«
    »… schon gut, Dorrin …« Pergun lehnt an der Reling, Merga an seiner Seite. Er spricht undeutlich und schneidet die Endsilben der Worte ab.
    »Wir werden uns mit Freuden darum kümmern«, erwidert Oran höflich.
    Merga fasst Frisas Hand.
    »Später, nach dem Mittagsmahl, würde ich gern mit dir reden.« Oran sieht seinen Sohn fest an. Dorrin nickt und hält dem Blick stand. Nach einer Weile wendet Oran den Blick ab.
    Als die Pier menschenleer ist und Tyrel, die Mannschaft, Pergun, Merga und Frisa zum Gästehaus gegangen sind, bleibt Dorrin noch lange an der Laufplanke stehen.
    »Dorrin …« Liedral sitzt mit Reisa, Yarrl und Petra am Hauptmast auf dem sauber geschrubbten Deck. Kadara ist bei ihnen, hält sich aber zurück, als würde sie nicht ganz dazugehören.
    Grinsend geht Dorrin zu ihnen. Sie kommen ihm vor, als hielten sie Kriegsrat. Doch dann verfliegt das Lächeln. In gewisser Weise ist es ja tatsächlich ein Krieg. Er setzt sich neben Liedral auf die harten Planken und genießt die frische Brise, die vom Meer kommt.
    »Du hast noch nicht viel über das gesagt, was wir tun können«, beginnt Liedral.
    »Ich habe noch nicht richtig darüber nachgedacht. Eigentlich wollte ich eine Maschine und das Schiff bauen und in Spidlar bleiben. Ich kann nicht sicher sagen, ob Recluce uns – oder vor allem mich – überhaupt aufnehmen wird. Sie mögen hier keine Maschinen …«
    »Aber die Unterbrechung der Handelsbeziehungen macht doch auch ihnen zu schaffen«, sagt Liedral. »Dein Schiff … du hast bewiesen, wie wertvolle Dienste es leisten kann. Sie müssten sich doch dafür interessieren.«
    »Nein.« Kadara schaltet sich mit kalter Stimme ein. »Sie würden lieber sterben, als den alten Glauben aufzugeben.«
    »Wer sagt, dass sie den alten Glauben aufgeben müssen?« wirft Reisa ein. »Wir bauen die Schiffe und verteidigen sie. Sie müssen sich nicht ändern. Sie brauchen uns nur in Ruhe zu lassen.«
    »Du würdest sie trotzdem …« Kadara sucht nach dem richtigen Wort. »Sie würden sich trotzdem beschmutzt fühlen.«
    »So dumm können sie doch nicht sein«, protestiert Petra.
    »Vielleicht sind sie es auch nicht«, meint Dorrin. »Was wäre, wenn wir an der Südspitze von Recluce eine Enklave bauen? Es gibt dort einen Kanal und eine kleine Bucht. Die Ebene dahinter ist fruchtbar, aber zu weit von Landende entfernt, als dass die Gegend stark besiedelt wäre. Ich meine, es gibt dort einige Landbesitzer, aber die Leute würden sich nicht an uns stören.«
    »Dorrin«, sagt Liedral, »du darfst ihnen nichts schenken. Du musst verhandeln.«
    Dorrin versteht, was sie meint. Trotzdem … »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Ich finde es vernünftig«, wirft Yarrl ein.
    »Wir stehen hinter dir«, bekräftigt Reisa.
    Kadara schüttelt den Kopf.
    »Nun …« Dorrin zögert. »Wir sollten unsere Unterkünfte beziehen.« Er verkneift sich den Zusatz »solange es noch möglich ist«, auch wenn ihm der Gedanke kommt.
    Nicht lange, und die sechs wandern mit Tornistern und Packen die Laufplanke hinunter. Die langen Schatten der Hügel im Westen berühren beinahe die Pier.
    Dorrin blickt zum verlassenen

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