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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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egal. Sie sollen gehen, wohin sie wollen. Keine Stadt streckt einen Erzmagier nieder und bleibt als Zeugin des Spotts stehen. Nehmt ihnen die gesamte Ernte und alle Tiere weg. Streut Salz auf die Felder, versengt sie und macht die Gebäude dem Erdboden gleich. Zerstört die Wellenbrecher und füllt das Hafenbecken mit Steinen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du Jeslek so geliebt hast.«
    »Ich habe den Mann gehasst, aber darauf kommt es nun wirklich nicht an.« Sterols Stimme klingt beinahe seidenweich. »Soll die Welt denn glauben, dass die Anführer legitime Ziele der Kriegführung sind?«
    »Ich verstehe. Soll für … für den Schwarzen Magier eine Belohnung ausgesetzt werden?«
    »Beim Licht, nein. Muss ich dir denn alles haargenau erklären? Wenn wir eine Belohnung aussetzen, nehmen die Narren in Recluce ihn womöglich wieder auf. Aber jeder, der sich in seine Nähe begibt, muss jetzt doppelt vorsichtig sein.«
    »Machte nicht Jenred mit Creslin etwas Ähnliches?«
    »Eigentlich nicht. Jenred hat vergessen, dass diejenigen, die er vertrieben hat, keine Wahl hatten. Glaubst du, die elenden Feiglinge in Recluce nehmen jemanden auf, der Maschinen und Schwarzen Stahl benutzt, um große Zerstörungen zu bewirken?«
    »Und wenn er sie zwingt …«
    »Wie sollte er sie zwingen? Er hat nichts als ein magisches Schiff und eine Handvoll Gefolgsleute.«

 
CLVIII
     
    D ie reine Ordnung kann das Leben nicht erhalten, denn das Leben hängt vom Wachstum ab, und das Wachstum ist ein beständiger Kampf, aus dem Chaos Ordnung zu erzeugen.
    Wenn ein Feuer die großen Wälder der Westhörner zerstört, stellt sich mit unzähligen Sämlingen und Büschen, deren Bestreben es ist, die Hügel zu erobern, sogleich wieder die Ordnung ein.
    Wenn man eine Mauer aus Stein errichtet, setzen Wärme und Kälte den Steinen unablässig zu. Gleiches gilt für ein Haus, sobald die ordnende Kraft des Bewohners nicht mehr wirkt.
    Es ist die Aufgabe der Ordnung, das Leben zu fördern, welches das Chaos ordnen kann. Ohne Chaos, das geordnet wird, hat das Leben aber keinen Sinn.
    Die Aufgabe des Chaos ist es, die Ordnung zu zerstören. Ohne die Ordnung kann keine Struktur existieren – kein Mann und keine Frau, keine Pflanze, nicht einmal die Erde, auf der wir wandeln. Daher ist der letzte Triumph des Chaos zugleich seine Niederlage.
    Was lässt sich also über Ordnung und Chaos sagen? Seit die Welt entstanden ist und solange sie existieren wird, dürfen weder Ordnung noch Chaos siegen. In der Welt muss es gleiche Anteile von beidem geben, und dieses Gleichgewicht muss erhalten werden. Wird es jedoch gestört, dann kann weder die Welt noch das Leben auf ihr bestehen.
    Länder und Meere befinden sich auf dieser Welt.
    Die Menschen halten das Meer für das Chaos, aber die See birgt trotz der sich stetig verändernden Wellen und Wellentäler eine tiefe Ordnung. Das Meer umspült die Strände und zieht sich wieder zurück, und dies ändert sich nie.
    Das Land dagegen halten die Menschen für die Ordnung, denn es verändert sich selten. Doch liegt unter seiner Oberfläche eine große Unordnung, erfüllt vom Feuer und dem Chaos der Dämonen.
    Ein Volk, das zur See fährt, muss der Ordnung anhängen, denn die Ordnung muss sich dem oberflächlichen Chaos der Meere widersetzen und die Harmonie mit der tieferen Ordnung unter den Wogen finden.
    Ein Volk, das sich dem Chaos verschrieben hat, kann dagegen nur auf dem Land existieren, denn die See wird es verschlingen.
     
    Die Basis der Ordnung
    Fragment, Abschnitt II zugeschrieben

 
CLIX
     
    D ie Schwarzer Diamant ist am letzten Poller der kleinsten Pier hinter den Wellenbrechern von Landende festgemacht. Rauch und Dampf steigen in kleinen Fahnen in die Luft, während die Feuerbüchse abkühlt. Höchstens ein oder zwei Fässer Kohle sind noch übrig.
    Vier Schwarze Wächter stehen unten vor der Laufplanke, zwei große Fässer Wasser für die Mannschaft und die Passagiere des Schiffs wurden unten aufgestellt.
    »Und was nun, Meister Dorrin?« fragt Tyrel.
    »Wir warten«, sagt Dorrin müde. Er will sich die Stirn abwischen, was jedoch mit dem geschienten Daumen nicht ganz einfach ist. Wenigstens heilt die Wunde an seiner Schulter allmählich ab, und das weiße Feuer der Kopfschmerzen pocht nicht mehr ganz so heftig.
    »Lange wird es nicht mehr dauern.« Liedral deutet zur Flagge des Hafenmeisters, unter der mehrere schwarz gekleidete Gestalten aus einer offenen Kutsche steigen.
    Einer ist ein großer,

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