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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sich darauf, den Fußgängern auszuweichen, die sich ihrerseits am Straßenrand halten. Keiner schaut auf, als er vorbeikommt. Sie hasten nur rasch über die mit weißem Granit gepflasterten Straßen, und ihre Füße werfen kleine Wolken aus feinem Staub auf, der bald darauf wieder in die schmalen Fugen zwischen den Steinen sinkt.
    An der nächsten Straße lenkt er Meriwhen wieder nach links auf eine andere Straße, die parallel zur Hauptstraße verläuft. Nach weniger als hundert Ellen muss er anhalten, als ein Verkäufer an einer breiteren Stelle der Straße einen Karren mit Lebensmitteln in eine Nische manövriert.
    Fünf Männer, die formlose graue Umhänge tragen, warten, bis der Verkäufer seinen Grill aufgestellt und einige schon vorgekochte Pasteten ausgelegt hat. Auch jetzt wird der Heiler keines Blickes gewürdigt. Die Leute verhalten sich fast so, als würde er überhaupt nicht existieren. Als er wieder auf die Hauptstraße gelangt, sieht er, dass Brede und Kadara schon auf ihn warten.
    »Du hast aber lange gebraucht.«
    »Ihr hattet den kürzeren Weg. Habt ihr etwas Interessantes gesehen?«
    »Auf dem Platz waren kaum Leute«, meint Brede nachdenklich. »Ob sie wohl Angst vor den Magiern haben?«
    »Warum sollten sie? Die Magier halten die Stadt sauber, und es gibt hier fast keine Verbrechen.« Kadara treibt ihr Pferd an, bis es im Schritt läuft. »Lasst uns weiterreiten.«
    »Wahrscheinlich fühlen sich die Menschen an einem Ort, wo das Chaos so übermächtig ist, nicht wohl«, grübelt Dorrin. Er lenkt Meriwhen hinter Kadaras Pferd.
    Eine Menge Leute drängen sich auf dem Platz der Händler, und zwischen den Häusern, die den Platz umgeben, und dem Marktplatz selbst fahren Karren holpernd hin und her.
    Brede deutet auf einen der Steinbauten – in Fairhaven gibt es so gut wie keine Gebäude aus Holz –, vor dem sich ein langer Pfosten zum Festbinden der Pferde befindet. Ein kleines Schild, das draußen hängt, verrät ihnen, wem das Gebäude gehört: G ERRISH – H ÄNDLER . Unter den in Tempelschrift gesetzten Worten ist ein mit dunkelgrüner Farbe gemaltes Pferd zu sehen, das einen Wagen zieht.
    In Dorrins Augen wirkt die Zeichnung unbeholfen, auch wenn die Linien gleichmäßig sind und die Farbe eher neu ist.
    »Sollen wir bei dem dort beginnen?« fragt Brede, während er mit jenen fließenden Bewegungen absteigt, die Dorrin im Lauf der Zeit immer mehr zu bewundern gelernt hat.
    »Irgendwo müssen wir ja anfangen.« Kadara gleitet ebenso leicht vom Pferd.
    Dorrin dagegen klettert mühsam von Meriwhen und zuckt zusammen, weil seine Schenkel immer noch wund sind. Als er seine Stute an dem Fichtenstamm festgebunden hat, der waagerecht auf zwei Stützen aus Stein ruht, haben Kadara und Brede sich schon den allgegenwärtigen feinen weißen Staub abgeklopft und die Gürtel und Schwerter zurechtgerückt. Dorrin folgt ihrem Beispiel, doch er lässt den Stab im Lanzenköcher zurück. Es würde nichts bringen, einen mehr als vier Ellen langen Stock ins Haus eines Händlers zu schleppen.
    Außerdem würde er, so wie es bisher verlaufen ist, wahrscheinlich noch darüber stolpern. Also folgt er Brede und Kadara mit leeren Händen durch die halb geöffnete Tür in einen kleinen Raum. An einem langen Tisch steht ein schwergewichtiger Mann und mustert eine Karte, die an den Ecken mit Steinen beschwert ist.
    »Hirl?« Er hält inne. »Du bist nicht Hirl. Was willst du?«
    Brede lächelt freundlich. »Wenn Ihr Gerrish seid, so wäre es doch möglich, dass Ihr vielleicht Hilfe braucht. Gardist und Helfer …«
    »Ha …« Der Händler schüttelt den Kopf. »Du bist ja groß genug, aber deine … deine Freunde …«
    »Kadara weiß mit dem Schwert vermutlich besser umzugehen als jeder andere, der für Euch arbeitet.«
    Kadara sieht dem Händler in die Augen, der tatsächlich als erster den Blick abwendet. Dann blickt der Mann zu Dorrin, der seinerseits die schlichte Holzwand im Hintergrund anstarrt.
    Dorrins Blick wandert zu dem Bogengang rechts neben dem Händler, durch den er ein Lagerhaus und einen Stall sehen kann. Neben der Tür sind kleine Fässer gestapelt.
    »Schwertkämpfer? Warum sollte ich Schwertkämpfer brauchen?« fragt der Händler unwirsch.
    Brede zuckt mit den Achseln. »Vielleicht stimmt es auch nicht, was ich gehört habe.«
    »Höchstens ein Kupferstück für dich am Tag, und du musst Lasten schleppen, wenn es nötig ist … mehr brauche ich nicht.« Der Mann zuckt mit den Achseln.
    Brede sieht ihn

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