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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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auf den Platz der Händler geritten. Es sind weiß gekleidete und gepanzerte Gardisten. Zwei von ihnen sind Frauen, aber alle haben harte Gesichter und kurzes Haar. Die aus Neusilber geschmiedeten Schwerter zeigen das weißrote Funkeln des Chaos.
    »Wohin reiten wir also?« fragt Brede, indem er die Zügel seines Wallachs in die rechte Hand nimmt, ohne das Tier jedoch von dem Pfosten loszubinden.
    »Aus der Stadt heraus und nach Westen«, schlägt Dorrin vor.
    »Ihr da!« ruft der Anführer der Wachabteilung, ein großer, älterer Mann mit grau durchwirktem Haar und einer Hakennase.
    »Ja, bitte?« Brede dreht sich herum, hält aber die Zügel des Wallachs fest.
    »Ihr seid nicht von hier?« fragt der Weiße Gardist.
    »Wir sind nicht aus Fairhaven, das ist wahr«, erwidert Brede mit sanfter, höflicher Stimme.
    »Ich möchte wetten, das sind wieder ein paar dieser Verbannten aus Recluce«, meint die dunkelhaarige Gardistin. Sie lenkt ihren Wallach direkt hinter den Anführer, der Brede angesprochen hat.
    »Die sind wenigstens interessanter als die Pilger aus Kyphros, die nur einen Gott kennen«, fügt die dritte hinzu, eine füllige blonde Frau.
    Dorrin spürt ein gewisses Unbehagen hinter den Worten, das aber offenbar nichts mit ihnen zu tun hat.
    »Wohin wollt ihr?« fragt der Anführer, während er absteigt.
    »Nach Westen. Durch die Osthörner und noch weiter«, antwortet Brede einfach.
    »Das klingt glaubwürdig.« Er schnaubt und blickt zum Haus des Händlers, dann zum Depeschenkästchen, das er in der Hand hält. Schließlich zuckt er mit den Achseln und wendet sich an die blonde Gardistin. »Derla, ich muss mit Gerrish reden. Ihr kümmert euch inzwischen um diese … diese Verbannten.« Er bindet das Pferd neben Bredes Wallach an und marschiert mit klickenden Stiefeln ins Haus des Händlers.
    »Und was führt euch nach Fairhaven?« will Derla von den drei Gefährten wissen. Sie treibt ihr Pferd weiter, bis Dorrin von Brede und Kadara abgesondert ist.
    »Das übliche«, antwortet Brede. »Wir wurden ausgesandt, um etwas über Candar und die Welt zu lernen.«
    Dorrin kann das Unbehagen der Frau fast körperlich spüren, und er fragt sich, was er tun soll. Immerhin ist sie eine Weiße Gardistin und eine Dienerin des Chaos.
    »Was meinst du?« Derla sieht zu ihrer jüngeren, dunkelhaarigen Kameradin.
    »Zerlat meint, der Große wäre wohl ein guter Schwertkämpfer. Der Rothaarige ist ein Magier, aber er ist kein Creslin. Er kann kaum die Winde spüren. Er ist ein ganz guter Heiler …«
    Dorrin holt unwillkürlich tief Luft, als ihm bewusst wird, dass diese Begegnung ganz sicher kein Zufall ist. Er schiebt sich an die Gardistin heran, die Derla heißt, und streicht ihr wie versehentlich mit der Hand über das Bein. Chaos oder nicht, er muss auf den schmerzenden Knoten, der sich in ihr gebildet hat, reagieren. Trotz der unsichtbaren weißen Flammen, die um sie züngeln, existiert in ihr ein Kern der Ordnung, den er berührt, um die Schmerzen zu lindern und die Frau zu stärken. Er schaudert, als er bleich zurückweicht, und holt tief Luft. Er schüttelt den Kopf, um das Pochen loszuwerden, das der Kontakt verursacht hat.
    Kadara verzieht das Gesicht, und Dorrin spürt ihre Missbilligung.
    »Das hättest du nicht tun müssen«, faucht die Gardistin.
    Schweigen senkt sich über die Gruppe, nur der Atem der sechs Pferde ist zu hören.
    »Nun gut.« Derla zieht ihren Wallach zurück. »Ich bin es leid, zu bluten wie ein Schwein, nur damit ein dummer Mann irgendwann ein Kind haben und sein armes Ich aufplustern kann.«
    »Es tut mir leid.« Dorrin zieht sich auch seinerseits zurück.
    »Entschuldige dich nicht. Du bist doch ein Mann. Es ist nicht deine Schuld, dass du nur aus Drüsen bestehst und kein Hirn hast.« Die weiß gekleidete Gardistin lächelt höflich und wendet sich an die Gefährtin. »Nun … was sollen wir jetzt mit ihnen anfangen?«
    Die dunkelhaarige Frau schüttelt den Kopf. »Der Rat mag die Leute von der Insel nicht, und Jeslek sagt, Recluce stiehlt uns seit Jahrhunderten den Regen und die Ernte.«
    »Haben sich die Befehle verändert?«
    Die beiden Gardistinnen grinsen.
    »Junger Mann«, sagt die blonde Gardistin schließlich. »Dorrin … oder wie auch immer du heißt. Wenn ich du wäre, würde ich Fairhaven so schnell wie möglich verlassen. Und nimm deine Freunde mit.«
    Brede und Kadara sehen zwischen Dorrin und den Gardistinnen hin und her. Dann springt Brede in den Sattel. Kadara wirft der

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