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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dunkelhaarigen Gardistin noch einen langen Blick zu.
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe, Rotschopf. Wenn du vorhast, mit deinem Schwert zu spielen, solltest du lieber von hier verschwinden« Sie wendet sich an ihre Gefährtin. »Kaum zu glauben, dass sie von Creslin abstammen. Dumm, wie sie sind …«
    Als er auf Meriwhen steigt, muss Dorrin ein Grinsen unterdrücken, denn er spürt, dass Kadara zugleich verwirrt, wütend und frustriert ist. Aber als er die Stute herumzieht, verabschiedet er sich mit einer kleinen Verbeugung von den Gardistinnen. Die Blonde errötet, auch wenn ihr Gesicht so kalt bleibt wie das einer Marmorstatue.
    Die drei schweigen, bis sie den Platz hinter sich gelassen haben.
    Schließlich sieht Kadara sich über die Schulter um und wendet sich an Dorrin. »Was sie sehen …«
    »Kadara.« Brede unterbricht sie mit leiser, aber fester Stimme.
    »Hör mir auf mit deinem ›Kadara‹!«
    Brede und Dorrin wechseln einen Blick.
    »Und hört auf, euch solche Blicke zuzuwerfen.«
    Die Männer zucken gleichzeitig mit den Achseln.
    Dorrin schaut zur Straße, die vor ihnen liegt. Sie führt nach Westen.

 
XXIV
     
    K adara, Brede und Dorrin reiten auf einer weiß gepflasterten Hauptstraße nach Süden zum alten Gelände der Händler. Dorrin tätschelt Meriwhens Hals, als sie an einer weiteren Gruppe Weißer Gardisten vorbeikommen, aber diese sehen ihnen nur nach und wenden dann die Pferde, um in eine schmalere, nach Osten führende Straße einzubiegen. Kadara sieht Brede an.
    Dorrin kann die unausgesprochenen Vorwürfe nicht mehr ertragen. »Könntet ihr bitte damit aufhören?«
    »Womit sollen wir aufhören?« fragt Kadara ein wenig amüsiert.
    »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Was meinst du denn?«
    Dorrin schluckt den Ärger herunter und weigert sich zu sprechen. Er rutscht auf dem harten Sattel herum und stellt sich kurz in den Steigbügeln auf, um die Beine zu strecken.
    Meriwhen wiehert, und er tätschelt ihr wieder den Hals.
    Die drei reiten weiter, bis sie die äußeren Stadttore hinter sich gelassen haben und eine einfache, mit Stein gepflasterte Landstraße vor ihnen liegt, von der bei jedem Huftritt weißer Staub aufsteigt.
    Dorrin muss niesen. Er niest noch einmal, und Kadara und Brede flüstern miteinander. Er könnte ihre Unterhaltung mit dem Wind zu sich rufen, aber er tut es nicht. Er muss noch einmal niesen.
    »Kannst du nicht etwas dagegen tun?« fragt Brede. »Du bist doch angeblich ein Heiler.«
    »Nein, ich … hatschi! Ah, das tut gut. Es ist wohl der Staub.«
    Wieder wechseln Kadara und Brede einen Blick. Dorrin beißt sich auf die Unterlippe und versucht, das Niesen zu unterdrücken. Aber es gelingt ihm nicht, und so werden die Hufschläge ihrer Pferde auf den nächsten Meilen von seinem Niesen begleitet. Als das Jucken in der Nase endlich aufhört, tun ihm die Beine von der Anstrengung weh, gleichzeitig zu niesen und sich im Sattel zu halten.
    Ein Pfeil auf einem Wegweiser zeigt ihnen den Weg zu einer unbefestigten Nebenstraße. Noch bevor sie eine Meile weit die leichte Steigung hinauf geritten sind, haftet schwerer brauner Staub an den Beinen der Pferde. Oben auf der Hügelkuppe wird die Straße eben, und weniger als eine halbe Meile danach stoßen sie auf einen kleinen Schuppen. Rechts davon sehen sie flachgetretenen Lehm, einige Flecken Gras und verwilderte Büsche. Höchstens ein halbes Dutzend Zelte sind aufgestellt.
    »Nicht gerade ein blühender Handelsplatz.«
    »Nein.« Kadara schiebt sich eine Haarsträhne hinter das Ohr zurück.
    »Kein Fuhrwerk?« Der Wächter am Eingang bleibt auf dem Hocker sitzen, an die Rückwand des Schuppens gelehnt. Die weiße Farbe der Wände blättert ab.
    »Wir sind keine Händler.«
    »Dann reitet um den Pfahl herum.« Der Wächter hat die Augen schon wieder geschlossen, bevor Brede seinen Wallach um den Schlagbaum herum durch die zwei Ellen breite Lücke gelenkt hat.
    »Es gibt nicht einmal einen Zaun.«
    »Die Pfosten stehen dicht genug zusammen, um Fuhrwerke aufzuhalten.«
    Die Pfähle, die im Abstand von jeweils zwei Ellen gesetzt sind, umschließen einen Platz, der an einer Seite etwa dreihundert Ellen breit ist. Die wenigen Zelte, die auf dem Gelände stehen, drängen sich in der nordwestlichen Ecke.
    »Eine wundervolle Idee.« Kadara sieht Dorrin böse an. »Hier kann sich bestimmt niemand einen Wächter leisten, ganz zu schweigen von zwei Wächtern und einem Heiler.«
    »Dann … dann reiten wir eben nach Jellico.«

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