Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
fest an. »Das überrascht mich. Uns sind auf dem Weg von Tyrhavven Banditen begegnet. Und doch sagt Ihr, dass Ihr keine Wachen braucht.«
    »Hör zu. Wir reisen nicht über die Nebenstraßen. Die Nebenstraßen werden nicht von der Weißen Garde kontrolliert, und sie sind beschwerlich und gewunden …«
    »Führen denn die Straßen der Magier zu jedem Ort?« unterbricht Dorrin ihn.
    »Natürlich nicht«, schnaubt der Händler. »Sie verbinden nur die größten Städte. Aber dort sind auch die Menschen, und wo die Menschen sind, da sind die Münzen.«
    »Bringen so viele Münzen nicht die Banditen in Versuchung?« beharrt Brede.
    »Nicht, wenn ihnen das Leben lieb ist.« Er winkt ab.
    »Nun geht. Ich brauche keine Wachen, und erst recht keine Ausländer und Frauen. Außerdem bedeuten bewaffnete Wachen, dass eben auch Waffen eingesetzt werden, und wenn Schwerter eingesetzt werden, wird jemand sterben – und das ist nicht gut fürs Geschäft.«
    Brede weicht zurück. »Wer treibt denn auf den Nebenstraßen Handel?«
    »Frag in den kleinen Gassen nach, mein Freund. Dort wirst du niemanden finden, der genug Verstand hat.«
    Gerrish sagt nicht die ganze Wahrheit, aber Dorrin zwingt sich, nicht den Kopf zu schütteln. Er blickt einen Moment zu den Arbeitern, die hinten im Lagerhaus Fässer stapeln. Dann wendet er sich an den Händler. »Sind die nicht niedergelassenen Händler noch draußen auf dem alten Gelände vor der Stadt zu finden?«
    »Woher soll ich das wissen? Draußen vor der Stadt, in den kleinen Gassen – uns ist das einerlei.« Der Händler hebt die breiten Schultern und dreht sich herum, um einen Blick ins Lagerhaus zu werfen.
    »Danke, Händler«, sagt Brede, indem er eine Verbeugung andeutet.
    Kadara würdigt den Mann keines Blickes mehr, sondern geht einfach hinaus, die Hand auf den Schwertgriff gelegt.
    Dorrin ist in Versuchung, dem Mann im Namen der Ordnung alles Gute zu wünschen, um ihn zusammenzucken zu sehen, aber er nickt nur und wendet sich ebenfalls ab.
    Draußen auf der weiß gepflasterten Straße blicken die drei zu den Pferden, die friedlich gewartet haben. Brede bleibt neben einer der steinernen Stützen stehen, als er auf der anderen Straßenseite das Schild eines weiteren Händlers entdeckt.
    »Was machen wir jetzt?« fragt Kadara.
    Dorrin sieht sich auf dem Platz der Händler um. Sein Blick wandert von einem weißen Steinbau zum nächsten. Keiner ist höher als zwei Stockwerke. Die Straße, an der er steht, verläuft gerade wie ein Speer zum großen Hauptplatz von Fairhaven, wo die Gebäude der Magier einen gepflegten Park umgeben, in dem sogar ein paar alte weiße Eichen stehen. Der Bewuchs in der Mitte des Platzes der Händler, eingefasst vom gleichen weißen Stein, mit dem auch die Straßen der Weißen Stadt gepflastert sind, besteht nur aus kurzem, kräftigem Gras und gestutzten Büschen mit blaugrünen Nadeln – Kerzenbüsche.
    Dorrin bemerkt erst jetzt, dass sich hier anscheinend nur solche Pflanzen halten können, die dem Chaos zu widerstehen vermögen. Bunte Blumen gehören offenbar nicht dazu.
    Zwei Männer und eine Frau, bekleidet mit den blauen Umhängen der Händler, betreten das Gebäude, das die drei Gefährten gerade verlassen haben.
    »Und was machen wir jetzt?« fragt Kadara noch einmal. »Sollen wir es bei einem anderen Händler versuchen?«
    Dorrin schüttelt den Kopf. »Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig Schutzgeld bezahlen, und die hiesigen Händler haben sich den Weißen Magiern untergeordnet. Vielleicht irre ich mich, aber …« Er nickt zum Zeichen hin, das auf der anderen Seite der weiß gepflasterten Straße an einem Haus hängt. »Aber ich denke, Händler Alligash würde uns mit genau dieser Begründung abweisen.«
    »Sollen wir jetzt einfach aufgeben?« Kadaras Hand liegt immer noch auf dem Schwertgriff.
    »Wir müssen uns außerhalb von Fairhaven umsehen«, meint Dorrin.
    Brede sieht zur Sonne, die im Westen nur noch knapp über den Hausdächern steht, und grinst niedergeschlagen. »Und wir müssen uns einen Ort zum Übernachten suchen. Dies ist keine Stadt, wo man einfach draußen auf einem Platz schlafen kann.«
    »Unser Geld wird nicht ewig reichen«, erinnert Kadara ihn.
    »Dann müssen wir aus der Stadt raus«, erklärt Dorrin.
    Brede und Kadara sehen Dorrin groß an.
    »Verdammt«, sagt Kadara, als auf einmal Hufschläge zu hören sind. Kadara greift nach dem Sattel, steigt aber nicht auf.
    Aus der Richtung des Hauptplatzes kommen drei Reiter rasch

Weitere Kostenlose Bücher