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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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miteinander.«
    »Warum nicht?« will Kadara wissen.
    »Weil das Chaos die Neigung hat, jedes Material zu schwächen«, erklärt Dorrin. »Je höher du baust, desto besser muss es gestützt werden. Deshalb sollten wir auch Maschinen bauen.«
    »Machst du dir immer noch über Maschinen Gedanken?« Brede schüttelt den Kopf.
    »Er denkt immer und überall über Maschinen nach«, erklärt Kadara leise.
    »Ich meine es ernst«, beharrt Dorrin. »Die Ordnung kann die Maschinen zusammenhalten, so dass sie sogar dem Chaos trotzen können, wenn sie aus Schwarzem Eisen gebaut sind. Aber die Anhänger des Chaos können solche Maschinen nicht nutzen.«
    »Das ist theoretisch richtig, aber wenn die Maschinen so gut sind, warum ist die Bruderschaft dann dagegen, und warum bist du hier?« Brede sieht wieder zur Stadt. Es scheint ihm, als käme ihnen aus Fairhaven ein Fuhrwerk entgegen. »Wer mag das sein?«
    »Sie haben Angst vor den Maschinen, und sie können sie nicht begreifen. Maschinen können aber nur das tun, wozu sie gebaut sind …«
    »Dorrin, darüber haben wir doch schon so oft gesprochen«, unterbricht Kadara ihn. »Uns brauchst du wirklich nicht zu überzeugen.«
    Dorrin schließt die Augen. Statt ihr zu antworten, tastet er mit den Sinnen nach dem Fuhrwerk. »Der Wagen ist leer, es ist nur eine Person darauf, die sich wie ein alter Mann anfühlt.«
    Wie um Dorrins Einschätzung zu bestätigen, hören sie im gleichen Augenblick die schlecht geschmierten Räder quietschen.
    Als erstes können sie in der Morgensonne eine schwankende schwarze Gestalt erkennen. Dann schält sich ein braunes Fuhrwerk heraus, wie es von Bauern benutzt wird. Gezogen wird es von einem großen Pferd mit einem Hohlrücken.
    »Hüah«, ruft der Fahrer mit flacher, ausdrucksloser Stimme. Der Wagen fährt holpernd auf der linken Seite der gepflasterten Straße und bewegt sich so dicht an Dorrin vorbei, dass dieser die Peitsche des Kutschers berühren könnte, wenn er den Arm ausstrecken würde. Aber er tut es nicht, sondern schürzt die Lippen und schluckt schwer.
    Der Fahrer scheint kaum älter als er oder Brede zu sein, aber für seine Sinne fühlt er sich alt an, und manchmal offenbaren die Sinne die Realität deutlicher als die Augen.
    Dorrin zieht kurz an den Zügeln, um zu Brede und Kadara aufzuschließen, denn als das Fuhrwerk vorbeigefahren ist, ist er zurückgefallen. Bevor er die Gefährten erreicht, galoppiert ein Bote vorbei, weiß gekleidet und mit einer roten Schärpe über dem Hemd. Zwei weitere Wagen fahren in die andere Richtung.
    Beizeiten halten die drei unter zwei niedrigen, leerstehenden Türmen, die aus weißem Stein gebaut sind und das Stadttor einrahmen.
    Dorrin betrachtet das Tor und die Türme, dann blickt er zu den hellgrünen Blättern der Bäume und den gestutzten Büschen dahinter. Sein Blick wandert am weißen Torhaus vorbei über das Pflaster der Straßen und Gehwege. Es pocht hinter der Stirn, was er als Warnung auffasst. Er muss unbedingt herausfinden, warum ihm die Weiße Stadt so zusetzt, dieses Zentrum der Weißen, das noch für Generationen, wenn nicht Jahrtausende der Mittelpunkt Candars sein wird.
    Wieder fährt ein Wagen krachend vorbei und verlässt auf der in der Mitte geteilten Prachtstraße, auf der sie inzwischen reiten, in westlicher Richtung die Weiße Stadt. Und weiß ist diese Stadt in der Tat. Es ist ein grelleres Weiß als das Weiß des Sandes zur Mittagszeit am östlichen Strand von Recluce. Weiß und sauber ist sie, und sogar die Wege sind mit hellgrauem Granit gepflastert, der in der Sonne weiß funkelt und im Schatten immer noch zu leuchten scheint.
    Nachdem er Brede und Kadara an den alten, leerstehenden Türmen vorbei in den Ort gefolgt ist, überblickt Dorrin das Tal und staunt über das Zusammenspiel von Weiß und Grün. Grüne Blätter wachsen auf Bäumen, die seinem Gefühl nach eigentlich höher sein müssten. Die Blätter bewegen sich im leichten Wind und legen sich vor die weißen Flächen. Zwei große Straßen, die Ost-West-Straße und die Nord-Süd-Straße, treffen sich hier und scheinen die Stadt in Viertel zu schneiden wie Schwerter aus weißem Pflasterstein.
    Sie überschreiten eine unsichtbare Grenzlinie, hinter der fast alle Gebäude rein weiß zu sein scheinen. Ein Mittelstreifen aus Gras und Büschen, der von Kalkstein begrenzt ist, teilt die beiden Fahrbahnen der Prachtstraße. Es ist Frühling und deutlich wärmer als in Tyrhavven oder Vergren, aber es sind keine Blumen

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