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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dorrins Beine sind steif, aber sie tun kaum noch weh.
    »Und kommen ohne einen roten Heller dort an?«
    »Wir müssen uns eben einrichten«, meint Brede. »In Fairhaven wollte uns niemand anheuern, und bleiben konnten wir nicht, weil es zu teuer gekommen wäre. Außerdem haben uns die Gardisten in der Stadt zu verstehen gegeben, dass wir schleunigst verschwinden sollten. Sie mögen keine Schwarzen Heiler – das war mehr als deutlich.«
    »Es tut mir leid.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du hast uns Pferde beschafft, die wir sonst wahrscheinlich nicht bekommen hätten, und du hast uns vor den Wegelagerem gewarnt. Dieses Mal bist du derjenige, den die Leute nicht mögen. Aber was du mit der Weißen Gardistin gemacht hast, hat uns vermutlich geholfen, unbehelligt aus der Stadt zu kommen. So gleicht es sich wieder aus.« Brede wirft Kadara einen langen Blick zu, und sie schluckt.
    »Es tut mir leid, Dorrin. Es war … es ist nur eine so weite Reise.«
    »Ich will euch keinen Ärger machen. Ich dachte nur … vielleicht können wir hier etwas erreichen.«
    »Wir können es ja versuchen.« Brede lenkt seinen Wallach zum nächsten Zelt. Neben der vielfach geflickten braunen Plane stehen ein Wagen und zwei Pferde. Zwei Männer beobachten die drei Gefährten, während sie sich dem Zelt nähern. Einer hält eine gespannte Armbrust locker im Schoß.
    »Wen sucht ihr?«
    Brede zügelt sein Pferd, und Dorrin und Kadara folgen seinem Beispiel.
    »Wir haben gehört, dass es hier vielleicht Händler gibt, die etwas Unterstützung brauchen können.« Brede bemüht sich, so freundlich und gewinnend wie möglich zu sprechen.
    »Aber damit sind gewiss nicht wir gemeint, Bursche. Wir brauchen keine jungen, hungrigen Abenteurer. Seht euch woanders um.« Der Mann mit der Armbrust lacht gackernd und entblößt schwarze Zähne. »Versucht es mal bei Durnit. Das geflickte Zelt da drüben. Macht, dass ihr wegkommt.« Er gackert wieder, hebt aber warnend die Armbrust.
    »Ich glaube nicht, dass das klug ist«, antwortet Brede.
    »Vielleicht nicht, Bursche, aber ich kann dich und die anderen nicht gebrauchen. Und jetzt verschwindet und belästigt jemand anders.«
    Die drei ziehen ihre Pferde herum und beobachten den Händler, bis er die Armbrust sinken lässt. Dann wenden sie sich zu dem nächsten braunen Zelt, das aus mehr Flicken als ursprünglichem Stoff zu bestehen scheint. Ein einsamer Mann, dessen Kleidung – einst wahrscheinlich festes Leder und Leinen – völlig zerlumpt ist, sitzt an einem kleinen Feuer und dreht etwas auf einem Spieß. Vor dem Zelt ist nur ein müder, alter Klepper angebunden.
    »Seid Ihr Durnit?«
    »Vielleicht. Was wollt ihr?«
    »Wir haben gehört, Ihr könntet bei Eurer nächsten Fahrt Hilfe gebrauchen.«
    »Ha, und ob ich Hilfe gebrauchen könnte, aber ich habe von der letzten Fahrt keinen roten Heller übrig behalten.« Der Händler widmet sich wieder dem Spieß. »Das hier ist mein ganzer Profit, ein einziger, magerer Vogel. Man sagt, die Suthyaner wollen auf der Strecke nach Nordla einen Händler als Kommis einsetzen. Das werde ich versuchen. Ich kann nicht gegen die Magier und ihre Straßen ankämpfen, und einen Passierschein kann ich mir nicht leisten.«
    »Gibt es hier sonst noch jemanden, den wir fragen könnten?« erkundigt Dorrin sich.
    »Ihr könntet es bei Liedral versuchen. Es ist das Zelt mit der blauen Flagge da drüben.« Der bärtige Händler deutet mit dem Daumen zu einem kleinen Zelt, das auf halber Höhe des Hügels steht. »Er kommt aus Jellico.« Durnit spuckt neben dem Feuer in den Staub.
    »Danke.«
    »Bedankt euch nicht bei mir, lasst mich einfach nur in Ruhe essen. Es ist das letzte, was ich für lange Zeit bekommen werde.« Er schiebt den geschwärzten Vogel mit dem kleinen Messer vom Spieß und bricht mit schmierigen Fingern eine kleine Keule heraus.
    Brede hebt die Hand, fast als wolle er zum Schwert greifen, das im Schultergeschirr steckt. Dann dreht er sich in die Richtung, in die der hungrige Händler gedeutet hat.
    Hundert Ellen weiter im Westen steht ein ordentliches, quadratisches Zelt. Das kurze blaue Banner hängt schlaff in der goldenen Nachmittagssonne. Ein einsamer Brauner und ein Maultier sind an eisernen Pflöcken festgemacht, die neben dem Zelt in den Lehmboden getrieben wurden, und eine Eisenkette sichert auf der anderen Seite des Zeltes den einachsigen Wagen an einem dritten Pflock.
    Vor dem Zelt steht ein breitschultriger Mann und legt aus einem Stapel

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