Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
hoffe, du findest eine Schmiede in Diev. Lass Jarnish wissen, wo du zu finden bist.« Die Stimme wird härter. »Aber jetzt muss ich mich wieder ums Geschäft kümmern.«
    »Ich muss ablegen, Händler!« ruft der bärtige Flußkapitän.
    Liedral steigt wieder ins Boot, während ein ärmlich gekleideter Junge die vordere Leine löst und der Bootsführer die hintere losbindet. Dorrin sieht zu, wie das Boot die Flußmitte ansteuert »Dorrin, wir müssen weiter. Es ist schon fast Mittag.«
    Kadara hat recht. Es ist wirklich nicht nötig, einen Kahn anzustarren, der flussabwärts nach Spidlaria fährt, auch wenn sie es nicht mehr weit haben. Er steigt langsam in den Sattel und holt tief Luft, bevor er Meriwhen mit den Hacken in die Seite tritt. Die Stute wiehert, ein beinahe schon automatischer Protest, dann setzt sie sich in Trab. Ohne besonderen Befehl von Dorrin wird sie langsamer, als sie die anderen beiden erreicht haben.
    »Das war mehr, als ich erwartet habe«, sagt Brede gerade zu Kadara.
    »Natürlich.« Kadara grinst breit. »Dafür kannst du dich bei Dorrin bedanken.«
    »Danke, Dorrin.« Jetzt grinst auch Brede.
    Dorrin errötet schon wieder. »Warum denn?«
    »Du hast die Händlerin gewiss sehr für dich eingenommen.«
    »O ja, das hat er«, fügt Kadara fröhlich hinzu.
    »Zu schade auch, dass sie nicht mitkommen konnte.« Brede lenkt den Wallach von der Uferstraße herunter.
    Die drei biegen auf die Straße ein, die zum Haus des Kommis führt. Eine Lücke in der Wolkendecke lässt etwas Sonnenlicht durch, das sie wärmt. Neben der gepflasterten Zufahrt sehen sie Schlammlöcher und zertrampeltes Gras, hin und wieder sogar einen Flecken Schnee. Etwas abgeschieden stehen ein paar kleine Katen, manche mit angrenzenden Ziegenställen, vor einigen ist sogar eine Kuh angebunden. Alle haben altersschwache Strohdächer.
    Kadara nickt. »Ihr Bruder ist zu nichts zu gebrauchen, sie macht die ganze Arbeit. Die Weißen kämpfen immer noch gegen die Legende.«
    »Nicht jeder Mann ist zwangsläufig ein Taugenichts«, protestiert Dorrin.
    »Das ist ja auch nicht das, was die Legende besagt. Die wichtigste Aussage ist der Hinweis auf das, was geschah, als die Männer sich weigerten, den Frauen die Gleichberechtigung zu geben und auf sie zu hören.«
    »Vorsicht mit den Pferden da!« schreit eine Frau, die vor einer Hütte steht.
    Dorrin zügelt Meriwhen, damit er nicht einen kleinen Jungen über den Haufen reitet. Der Kleine rennt einem Ball hinterher, der ihm auf dem Pflaster weggesprungen ist. Dorrin wartet, bis der Junge, barfüßig trotz der Kälte und des kalten Lehms neben der Straße, seinen Ball geborgen hat.
    Die Frau droht den Reisenden mit einem Besen und schüttelt ihn dabei so heftig, dass das Stroh wegfliegt. »Passt auf, wohin Ihr reitet, Fremder!«
    Dorrin wartet noch einen Moment. Der Junge mit dem zerzausten Haar hat sich den mit Dreck überkrusteten Ball unter den Arm geklemmt und schlendert, ohne sich auch nur einmal umzusehen, quer über die Straße zurück.
    »Verdammte, von Dämonen besessene Fremde …«
    Dorrin treibt Meriwhen wieder an, und das Pferd setzt sich in Trab, um Brede und Kadara einzuholen, die schon warten.
    »Reitet langsamer!« kreischt die Frau hinter ihnen. »Ihr werdet noch jemanden umbringen!«
    »Richtig, Dorrin. Reite langsamer.« Kadara schüttelt den Kopf, bevor sie sich wieder nach vorn dreht.
    »Seit wann haben Frauen nichts zu sagen?« murmelt Dorrin, während er sich mit einer Hand vergewissert, dass der Stab sicher im Köcher steckt.
    Die Wolkendecke schließt sich wieder, und es wird trüb. Hinter ihnen fließt der Jellicor zum kalten Meer, und eine Frau in grauen Lumpen schüttelt einen Strohbesen.

 
XXXIII
     
    D orrin späht in die Küche und sucht den Kommis.
    »Jarnish ist nach Hitter gefahren. Er wird in einer Weile zurück sein. Wenn ihr Frühstück wollt, dann helft uns hier.« Die Köchin deutet zum Wassertank der Küche.
    »Was kann ich tun?«
    »Füll den Behälter auf. Hier ist der Trageimer. Geh zum hinteren Brunnen, hier entlang, die Treppe hinunter.«
    Dorrin nimmt den Eimer und öffnet die Hintertür.
    »Und wisch dir gut die Füße ab, Junge.«
    Er tritt in die morgendliche Kälte hinaus und wünscht, er hätte länger schlafen können. Aber auf dem harten Boden der Dachkammer zu liegen, während Brede und Kadara keine drei Ellen entfernt eng umschlungen geschlafen haben, das ist über seine Kräfte gegangen.
    Die Treppe führt in einen etwa fünfzig

Weitere Kostenlose Bücher