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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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oder weniger der Ordnung. Das könnte daran liegen, dass sie alle Händler und Kaufleute sind.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Händler und Kaufleute so sehr der Ordnung anhängen«, meint Dorrin, während er nach einer Mücke schlägt, die hinter seinem Nacken summt.
    »Hast du die Salbe nicht aufgetragen?«
    »Ich habe es vergessen.« Dorrin dreht sich im Sattel um und versucht, die rechte Satteltasche zu erreichen. Als er sich mit der Linken am Sattelknauf festhält und mit der Rechten die Schnalle öffnet, greift die Mücke an. Er schlägt noch einmal mit der linken Hand danach und fällt beinahe vom Pferd auf den Karren.
    Die Händlerin unterdrückt mühsam ein Lachen.
    »Machst du Späße oder versuchst du, dich selbst umzubringen?« fragt Kadara ironisch, aber Dorrin spürt, dass sie wirklich erschrocken ist.
    »Ein bisschen von jedem, würde ich sagen.« Endlich gelingt es ihm, die Salbe aus der Satteltasche zu ziehen, ohne Meriwhen von der schmalen Straße herunter zu lenken. »Ihr habt meine Frage, warum Händler der Ordnung anhängen, noch nicht beantwortet.«
    Liedral fährt etwas weiter rechts, als die Straße noch schmaler wird. Das rechte Rad streift beinahe die Felsen. Dorrin lässt sich zurückfallen, bis sie die Kurve hinter sich haben.
    »Die Händler verdienen ihr Geld ehrlich und in aller Ordnung, besonders wenn sie weit entfernt von Fairhaven sind. Ich kann euch nicht erklären, warum das so ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen ihnen vertrauen. Die Händler aus Spidlar haben einen guten Ruf – sie sind gerissen, aber ehrlich. Doch hier in dieser Gegend haben sie Schwierigkeiten. Die Händler, die sich mit den Weißen Magiern verbündet haben – sie kommen meist aus Certis und Lydiar –, genießen viele Vorteile. Sie dürfen die Hauptstraßen und den Hafen in Lydiar gegen geringere Gebühren benutzen. Wenn man der Gilde von Fairhaven angehört, braucht man nicht in jeder Stadt Gebühren zu entrichten, und man darf in Fairhaven selbst verkaufen, was ein großer Vorteil ist.«
    »Wie kommt es, dass die Spidlarer sich trotzdem halten können?«
    »Sie sind überwiegend Seeleute und brauchen die Hauptstraßen nicht, und die Weißen Magier wollen keine Schwierigkeiten mit Analeria, Kyphros und Spidlar zugleich haben.«
    »Aber Kyphros gehört doch zu Gallos«, wirft Brede von hinten ein.
    »Erzählt das mal den Kyphrern«, schnaubt Liedral.
    »Und Spidlar hat es also geschafft, sich Fairhaven nicht unterwerfen zu müssen.«
    »Fast zwei Jahrhunderte lang … bis die Weißen ihre verdammte Straße durch die Osthörner fertig gestellt hatten. Euer Gründer Creslin hatte sie eine Zeitlang aufgehalten, wie ich hörte. Aber die Spidlarer machen sich Sorgen wegen dieser Sache mit den wachsenden Bergen, und sie haben guten Grund dafür.«
    »Was kümmert es sie? Es scheint doch so, als würden sie sich nur ums Kaufen und Verkaufen kümmern, und das würde Fairhaven sie auch weiter tun lassen.«
    »Aber sie würden es so tun müssen, wie Fairhaven es ihnen vorschreibt, und die Spidlarer wollen eben auf ihre eigene Weise verkaufen. Sie verkaufen einfach alles – sogar Soldaten. Wahrscheinlich arbeiten mehr Spidlarer als Söldner in anderen Teilen von Candar, als das Heer des Landes selbst Köpfe hat. Irgendwie ist es beinahe ehrenrührig, in Spidlar Berufssoldat zu sein.«
    »Und anderswo ist das in Ordnung?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es vernünftig ist.« Liedral hebt die Zügel und treibt das Zugpferd an. »Allerdings werden sie anderswo besser bezahlt.« Sie blickt zu den dicken Wolken im Westen. »Ich würde ganz gern aus den Hügeln herauskommen, ehe der Regen einsetzt.«
    »Hmm …« Brede kratzt sich am Kinn. »Das könnte bedeuten, dass auch die besten Kämpfer woanders sind.«
    »Es gefällt mir nicht, was du jetzt denkst«, warnt Kadara.
    »Es würde dir auch nicht gefallen zu verhungern.«
    »Was ist mit Dorrin?«
    Der Heiler zuckt mit den Achseln. »Heiler werden fast überall gebraucht. Aber ich würde lieber bei einem Schmied arbeiten.«
    Alle drei sehen den schmächtigen jungen Mann an.
    »Ich bin stärker, als es scheint. Das hat sogar dein Vater gesagt.«
    Die Händlerin hebt die Augenbrauen und sieht wieder zu den Wolken hoch.
    »Hegl ist Schmied. Er hat mich viel gelehrt.«
    »Seid ihr drei zusammen aufgewachsen?«
    »Nein«, erklärt Brede. »Ich habe die beiden erst später kennen gelernt.«
    »Warum macht Ihr Euch Sorgen wegen der Wolken?« fragt Dorrin, nachdem

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