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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sie an Dorrin gewandt hinzu.
    Dorrin grinst Brede an.
    »Es ist nicht schlimm, wenn man gut aussieht, aber es lädt die Dämonen in die gute Stube ein, wenn man sein Aussehen verleugnet. Wie viele arme Luder hatten auf einmal ein Kind am Hals oder Schlimmeres, weil sie gesagt haben: ›Was, ich? So hübsch bin ich doch gar nicht.‹ Ha!« Das Messer zerhackt das letzte Stück Fleisch, und der blanke Knochen kommt in einen anderen Topf.
    Die Küchentür wird geöffnet, und Jarnish tritt ein.
    »Guten Tag. Habt ihr alle gut geschlafen?« Der Kommis atmet tief ein. »Ich würde sagen, heute gibt es Eintopf zum Mittagessen. Es riecht wirklich gut, Jaddy.« Er zieht die schwere Jacke aus und hängt sie neben der Tür an einen Haken.
    »Den Worten eines Mannes soll man nicht trauen, wenn er über das Essen oder die Liebe spricht«, schnaubt Jaddy.
    »Sie hat wirklich für jede Gelegenheit einen passenden Spruch parat.« Jarnish nimmt eine Tonpfeife mit langem Stiel von einem braunen Ständer, der auf der sonst leeren Anrichte steht. Aus der Westentasche zieht er einen Beutel mit Tabak. Er stopft den Knaster in die Pfeife und zündet sie mit dem Zündstein an. Dann zieht er sich den einzigen Lehnstuhl, den es in der Küche gibt, ans Ende des Tisches, setzt sich und nimmt die Pfeife aus dem Mund. »Ihr werdet wohl bald wieder aufbrechen?«
    »Ja, Ser«, bestätigt Brede leise. »Wenn wir in Diev sind, werden Kadara und ich versuchen, bei den Straßenpatrouillen unterzukommen.«
    »Sie werden euch nehmen. Bei der Dunkelheit, sie nehmen praktisch jeden, der das Schwert schwingen und gleichzeitig im Sattel bleiben kann.«
    »Ihr haltet offenbar nicht viel von den Wächtern der Spidlarer.«
    »Sie taugen zu nichts, außer dass sie denen einen Platz bieten, die zu dumm sind, um Wegelagerer zu werden, und zu verzweifelt, um sich in etwas anderem zu versuchen.« Jarnish zieht an der Pfeife, und der beißende Qualm weht in Dorrins Richtung.
    »Sie verstehen sich freilich darauf, mit ihren Räuberpistolen in den Schenken die Mädchen aufzugabeln«, meint Jaddy.
    »Und was ist mit dir, mein Junge?«
    »Ich würde gern bei einem Schmied in die Lehre gehen, Ser.«
    Kadara wirft Brede einen raschen Blick zu und runzelt leicht die Stirn.
    »Bei einem Schmied? Bist du nicht etwas zu schmächtig dafür?«
    »Ich bin stärker, als es den Anschein hat.«
    »Hast du denn bereits Erfahrungen in diesem Handwerk gesammelt?«
    »Ich bin schon einmal eine Zeitlang bei einem Schmied in die Lehre gegangen.«
    Jarnish nimmt die Pfeife aus dem Mund und bläst eine Qualmwolke in Dorrins Richtung. Dorrin bemüht sich, nicht zu husten. Auf Recluce raucht niemand, aber er hat gehört, dass diese Angewohnheit anderswo verbreitet ist, vor allem auf Hamor.
    »An was für einen Schmied denkst du denn, junger Mann? Es muss in Diev sicher ein Dutzend verschiedene Schmiede geben, und dabei kenne ich nicht einmal alle – Schmiede für die Schiffe der Händler, Hufschmiede, die kaum etwas anderes tun als Pferde beschlagen, Schmiede, die alle möglichen Dinge herstellen.«
    »Ich meinte einen Schmied, der Werkzeug und Teile für Wagen und Sägemühlen macht.«
    Wieder weht eine Qualmwolke durch den Raum, ehe der Kommis antwortet. »Von dieser Sorte gibt es nur zwei in ganz Diev. Da ist einmal Henstaal, der seine Werkstatt direkt an der Südmauer in der Nähe der Hauptstraße hat. Eine ordentliche, zuverlässige Schmiede. Und dann ist da noch Yarrl im Norden der Stadt in der Nähe der Hauptstraße.«
    Dorrin verdrückt noch einen getrockneten Birnapfel.
    »Henstaal hat drei erwachsene Söhne, die älter sind als du. Yarrl hat nur eine Tochter und, soweit ich weiß, keinen Lehrling. Den Gerüchten nach hat er seine Tochter dazu gebracht, ihm zu helfen.« Jarnish bläst die nächste Qualmwolke über den Tisch.
    »Was ist das Problem bei Yarrl?«
    »Ein Problem kann man es eigentlich nicht nennen, junger Mann … aber man sagt, seine Frau hätte den bösen Blick, und seine Tochter … nun ja, ihre Zunge … und sie sind auch nicht aus dieser Gegend. Er hat seine Werkstatt eingerichtet, als ich ungefähr in deinem Alter war, und er hat nie verraten, woher er gekommen ist. Er arbeitet gut, aber … er sagt eben geradeheraus, was er denkt. Mit Lehrlingen hat er nicht viel Geduld. Der letzte ist drei Tage geblieben.«
    »Ich kann es ja versuchen.«
    Der Kommis erhebt sich. »Man kann keine Münzen prägen, wenn man nicht den Hammer schwingt, und keine Kühe melken, wenn

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